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Robert F. Hartlauer im E&W-Gespräch

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E&W 4/07 HINTERGRUND 37<br />

größte Fehler ist es, einfach den<br />

Shop von einem Techniker zusammenstoppeln<br />

zu lassen“, erklärt<br />

Hildebrandt.<br />

Stattdessen rät er jedem, der <strong>im</strong><br />

Internet aktiv werden will, sich<br />

einer professionellen Agentur zu<br />

bedienen, die ihn auch entsprechend<br />

beraten kann. Ziel muss<br />

ein professioneller Auftritt <strong>im</strong><br />

Netz sein, der auch das Selbstverständnis<br />

des Unternehmens <strong>im</strong><br />

Web widerspiegelt.<br />

Es muss klar sein, dass die Reichweite<br />

eines Webshops sehr groß<br />

ist und daher ein guter eCommerce-Auftritt<br />

als Visitenkarte<br />

des Gesamtgeschäfts dient.<br />

Gleichzeitig kann man gerade<br />

wegen der großen Reichweite<br />

speziell über Webshops mit Nischenprodukten<br />

reüssieren.<br />

Einige Gedanken muss man der<br />

Preisgestaltung widmen. Unterschiedliche<br />

Preise <strong>im</strong> eigenen<br />

Geschäft und <strong>im</strong> Internet hält<br />

Hildebrandt für unmöglich. „Ein<br />

Internetkunde ist genauso viel<br />

wert, wie ein Kunde <strong>im</strong> Geschäft.<br />

Und wenn der Kunde ins<br />

Geschäft kommt, dann zahlt er<br />

<strong>im</strong>mer denselben Preis“, so Hildebrandt.<br />

Eine Betonung des<br />

Qualitäts- und Servicegedankens<br />

mit Hilfe von eCommerce-Gütesiegeln<br />

unterstreiche dagegen<br />

die eigene Positionierung als<br />

Fachhändler.<br />

Kein Gratisstore<br />

Dass ein einfacher Shop aus der<br />

Box nicht den Ansprüchen genügt,<br />

bestätigt auch der Wiener<br />

Händler Hannes Katzenbeisser.<br />

Er zählt zu den österreichischen<br />

Fachhändlern, die schon am<br />

längsten <strong>im</strong> Internet aktiv sind.<br />

„Jeder muss natürlich für sich<br />

selbst entscheiden, welcher Philosophie<br />

er folgt. Ich halte nichts<br />

von so einfachen Gratisstores,<br />

wie es manche Händler machen,<br />

um eine Preisliste ins Netz zu<br />

stellen“, so Katzenbeisser. „Es<br />

geht nicht darum, um den niedrigsten<br />

Preis mitzukämpfen. Das<br />

entspricht nicht dem Gedanken<br />

des FH. Stattdessen versuchen<br />

Für Tobias<br />

Hildebrandt,<br />

GF der Agentur<br />

Eye//Candy, entscheidet<br />

vor allem<br />

der professionelle<br />

Auftritt <strong>im</strong> Web<br />

über Erfolg oder<br />

Misserfolg: „Der<br />

größte Fehler ist es,<br />

einfach den Shop<br />

von einem Techniker<br />

zusammenstoppeln<br />

zu lassen.“<br />

wir auch <strong>im</strong> Internet den Fachhandels-Gedanken<br />

zu vertreten,<br />

wo sich der Kunde wieder findet.<br />

Außerdem ist der Internetshop<br />

ein wichtiges Informationsmedium<br />

für den Kunden, das auch<br />

viele Käufer ins eigentliche Geschäftslokal<br />

bringt.“<br />

Dementsprechend wurde der<br />

Online-Auftritt und der Internetshop<br />

gemeinsam mit einer<br />

Agentur gestaltet, nicht zuletzt<br />

damit der Nutzen für den Kunden<br />

wie Beratung, Serviceleistung,<br />

Garantien oder Lieferbedingungen<br />

sofort ersichtlich ist.<br />

Notwehr<br />

Der Schritt ins Netz war für Katzenbeisser<br />

eine strategische Notwendigkeit.<br />

Er wollte damit den<br />

reinen Internet-Händlern etwas<br />

entgegensetzen: „Ich konnte da<br />

nicht länger zusehen. Wir mussten<br />

uns wehren, allein um unsere<br />

Stammkunden zu halten. Auch<br />

wird die Industrie früher oder<br />

später ihre Niederlassungen aus<br />

Österreich abziehen, wenn wir<br />

dem Internethandel das Feld<br />

überlassen. Dann wird es keine<br />

Ansprechpartner mehr für uns<br />

geben.“<br />

Für Katzenbeisser stellt das Internetangebot<br />

jedenfalls eine Verlängerung<br />

des eigenen Geschäfts<br />

dar. Deswegen ist der Internetauftritt<br />

nicht nur entsprechend<br />

professionell gestaltet, auch bei<br />

der Preisgestaltung st<strong>im</strong>mt der<br />

Online-Shop mit dem eigentlichen<br />

Geschäft überein. Katzenbeisser<br />

führt dazu handfeste<br />

Gründe ins Feld:<br />

„Unterschiedliche Preise zwischen<br />

Online-Shop und Geschäftslokal<br />

sind nicht länger<br />

machbar. Dazu müsste der gesamte<br />

Handel hier mitziehen.<br />

Aber leider sind hier die ❯<br />

Vor dem Schritt ins Internet sollten folgende Fragen beantwortet werden:<br />

3 Welcher Personenkreis soll mit einem Internetshop angesprochen<br />

werden?<br />

3 Kann ich eine besondere Nische besetzen?<br />

3 Wie passt der Internetshop in mein Gesamtkonzept als Händler?<br />

Wie vermeide ich interne Konkurrenz zwischen Internetshop und ei-<br />

3<br />

CHECKLISTE<br />

gentlichem Geschäft?<br />

Schon lange <strong>im</strong> Internet<br />

aus „Notwehr” dabei -<br />

der Wiener Händler<br />

Hannes Katzenbeisser:<br />

„Jeder muss natürlich<br />

für sich selbst<br />

entscheiden, welcher<br />

Philosophie er folgt.<br />

Ich halte nichts von so<br />

einfachen Gratisstores<br />

um eine Preisliste ins<br />

Netz zu stellen.”<br />

3 Welche Synergien kann ich zu meinem normalen Geschäft nutzen? Ein<br />

gemeinsamer Internetauftritt kann als Visitenkarte dienen und viele<br />

Kunden nutzen das Internet nur zu Information.<br />

3 Welche Positionierung strebe ich an? Durchaus auch <strong>im</strong> Internet den<br />

Service-Gedanken betonen. Vertrauen schaffen mit Internet-Gütesiegel<br />

wie „Eurolabel“ (guetesiegel.at). Ein Internet-Kunde ist genauso<br />

viel wert wie ein Kunde <strong>im</strong> Geschäft.

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