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Robert F. Hartlauer im E&W-Gespräch

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... DER SEIT 14 JAHREN gültigen Nettopreisverordnung,<br />

die nicht mehr verlängert werden<br />

sollte. Diese Verordnung war veröffentlicht<br />

worden, um die vordem irre Auswüchse treibende<br />

Rabattitis – statt Produkten wurden nur<br />

noch Rabatte gekauft – hintan zu halten. Und<br />

sie hatte sich – nach anfänglichen Kalkulationsproblemen<br />

der Händler – durch den Industrie-Schachzug<br />

„Schon gesehen um ...”,<br />

der praktische und sogar bewerbbare Going-<br />

Preise schuf, bald als ein tadelloses Instrument<br />

bewiesen. Obwohl sich alle Handelsgremien<br />

für eine Verlängerung dieser Verordnung aussprachen,<br />

blies ein Gutachten der Bundeskammer<br />

dieser das Lebenslicht aus.<br />

... DEM VORHABEN der Funkberaterzentrale, die<br />

Genossenschaft <strong>im</strong> nächsten Jahr in eine Aktiengesellschaft<br />

zu überführen. Das sollte die<br />

1985 nach A-, B- und C-Partner geteilten<br />

Mitglieder straffer an die Organisation binden,<br />

wobei es den C-lern frei gestellt wurde, ob sie<br />

sich in Zukunft zum B-Status bekennen oder<br />

aus der Mitgliederliste gestrichen werden<br />

wollten. „Weil man kann nicht die Vorteile genießen<br />

und trotzdem seine eigene Suppe kochen<br />

kann”, wie der damalige Geschäftsführer<br />

Mag. Gruber, feststellte.<br />

... DEN FOLGEN der vorzeitig angekündigten<br />

Aufgabe der 32%igen Luxussteuer auf<br />

Elektrogeräte. Weil sich daraufhin die Konsumenten<br />

in enormer Kaufzurückhaltung übten,<br />

sanken die Umsätze in den Monaten davor<br />

um bis zu 80%. Das wieder veranlasste viele<br />

Elektrohändler, ihr Heil in Hosen-herab-Prei-<br />

vor 20 Jahren<br />

berichtete unter anderem von ...<br />

sen zu suchen oder die Luxussteuer vorab den<br />

Kunden zu vergüten. Manche versuchten es<br />

mit dem Trick, die Geräte auf Lieferschein abzugeben<br />

und die Rechnung erst nach dem 1.<br />

April auszustellen. Damit fielen sie aber auf<br />

die Nase, weil die Steuer schon bei Lieferung<br />

fällig wurde und nicht erst bei Rechnungserhalt.<br />

... DEN IM VORJAHR <strong>im</strong> Gesamten und auch<br />

den einzelnen Warengruppen eingesetzten<br />

klassischen Werbebudgets der Industrie. Insgesamt<br />

schoss dabei Philips mit rund 64 Mio<br />

Schilling vor Siemens (ca 30 Mio), Miele<br />

(rund 17 Mio) und Braun (rund 15 Mio) den<br />

Vogel ab. Eine Hinausverkaufsunterstützung,<br />

von der der Handel heute nur noch träumen<br />

kann.<br />

... DEM IN GRAZ tobenden Preiskampf bis auf<br />

die Kugel. Ausgelöst hatte ihn nach dem gewaltsamen<br />

Tod des Elektrogroßhändlers Rohr-<br />

bacher dessen ehemaliger Geschäftsführer<br />

Gaschler. Dieser hatte eine leere Halle gemietet<br />

und bot dort nach dem Prinzip „In der<br />

Halle ist’s zwar kalt, dafür machen die Preise<br />

heiss” Elektrogeräte zu Tiefstpreisen an. Freilich<br />

ohne Service zum Abholen und Mitnehmen.<br />

Das veranlasste den Mitbewerb, sich<br />

ebenfalls ein aggressives Preismarketing zuzulegen<br />

– und der Kampf tobte.<br />

... DEM START einer MW-Geräte-Fertigung bei<br />

der damals zur Blomberg-Gruppe gehörenden<br />

ElektraBregenz in Schwaz – mit dem Ziel,<br />

jährlich 100.000 derartige Geräte auf den<br />

Markt zu werfen. Man wollte damit seine<br />

20jährige Erfahrung <strong>im</strong> Bau von Gewerbe-<br />

MW-Geräten (die waren allerdings wahre<br />

Monstrümmer mit 30 l Garraum) nutzen, um<br />

am damals gewaltigen MW-Boom mitzunaschen.<br />

... EINER VOM BAUTENMINISTERIUM gegründeten<br />

Art Elektropolizei, die alle sogenannten<br />

elektrischen Betriebsmittel <strong>im</strong> Handel auf ihre<br />

ETG-Tauglichkeit untersuchen sollte. Und<br />

man wurde fündig: Bei 94 Firmen wurden<br />

6.734 Geräte untersucht und dabei jedes sechste<br />

bescheidmäßig beanstandet.

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