02.02.2013 Aufrufe

Robert F. Hartlauer im E&W-Gespräch

Robert F. Hartlauer im E&W-Gespräch

Robert F. Hartlauer im E&W-Gespräch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

E&W 4/07 HINTERGRUND 33<br />

Durch diese PR-Anstrengung soll<br />

einerseits vermieden werden, dass<br />

auch unsere Branche und ihre Produkte<br />

mit einem negativen<br />

(„Stromfresser”) Image, wie etwa<br />

die Fernflugreisen, ausgestattet und<br />

be<strong>im</strong> Käufer ein schlechtes Gewissen<br />

erzeugt wird. Anderseits sollen<br />

die Konsumenten dazu angeregt<br />

werden, auf energie-sparende Produkte<br />

umzusteigen, um das<br />

Geschäft kräftig anzukurbeln.<br />

Die vorläufig angedachten<br />

Produktsegmente<br />

Derzeit hat der Initiator, Bundesgremialobmann<br />

Ing. Wolfgang<br />

Krejcik, folgende Produktgruppen<br />

<strong>im</strong> Visier: Große Haushaltsgeräte,<br />

bei denen es ja jetzt schon von der<br />

EU vorgeschriebene Energiekleber<br />

gibt, die jedes Gerät einer best<strong>im</strong>mten<br />

Verbrauchskatagorie<br />

zuordnen. Hier will das Gremium<br />

einen Schritt weiter gehen und<br />

eine einfache Energierechnung<br />

für jedes Produkt anführen.<br />

Bei den Energiesparlampen und<br />

zukünftigen derartigen innovativen<br />

Produkten (LED) liegt die<br />

Einsparmöglichkeit auf der Hand.<br />

Zudem wird das Ende der energiefressenden<br />

Glühlampen medial<br />

ohnehin schon am Beispiel<br />

Australien ausgeschlachtet.<br />

Für Geräte mit Stand-by-Technik,<br />

deren Stromverbrauch sich je nach<br />

Fabrikat höchst unterschiedlich<br />

darstellt, soll der Verbrauch <strong>im</strong> Betrieb<br />

und <strong>im</strong> Ruhezustand klar<br />

ausgewiesen werden. Da sieht<br />

Krejcik die größte Herausforderung,<br />

weil viele derartige<br />

Geräte einerseits die permanente<br />

Stromversorgung brauchen, sollen<br />

sie ihr „Hirn” nicht verlieren, sie<br />

andererseits darob aber medial<br />

angeprangert werden.<br />

Geplante Maßnahmen<br />

Damit Händler und Verkäufer<br />

wirklich zu Energiesparmeistern<br />

werden und fundamental beraten<br />

können, plant das Gremium umfangreiche<br />

Maßnahmen.<br />

So werden Argumente erarbeitet,<br />

die jeder Überprüfung standhalten<br />

und für den Konsumenten klar als<br />

Vorteil erkennbar sind. Diese werden<br />

in Werbe- und PR-Material<br />

einfließen und die Basis für flächendeckende<br />

Händlerschulungen<br />

sowie für „Fernunterricht” bieten.<br />

Parallel dazu wird eine Werbeagentur<br />

beauftragt, POS-Materialien<br />

zu konzipieren und<br />

herzustellen. Dieses soll den<br />

Verkäufer bei seiner Beratung<br />

und der Energierechnung unterstützen<br />

– und jene Händler nach<br />

außen hin als Energiesparmeister<br />

kenntlich machen. Schließlich soll<br />

eine Internetseite mit Informationen<br />

für den Handel konzipiert<br />

werden. Bis Juni sollen alle Vorarbeiten<br />

abgeschlossen und alle Ko-<br />

operationspartner gefunden sein.<br />

Diese Partner müssen neben<br />

ideeller auch materielle Unterstützung<br />

zu geben bereit sein, um<br />

umfassende Öffentlichkeitsarbeit<br />

zu ermöglichen. Und sie müssen<br />

natürlich bei ihrer eigenen Arbeit<br />

am gleichen Strang ziehen.<br />

Bei Redaktionsschluss lagen dem<br />

Gremium bereits eine Reihe<br />

solcher Zusagen der Industrie vor.<br />

Gefordert sind auch die Landesgremien,<br />

von denen sich Krejcik<br />

eine kräftige Unterstützung erwartet<br />

– sowohl in Richtung Werbung<br />

als auch bei der Mobilisierung<br />

der Mitglieder und bei<br />

der Organisation von Schulungen,<br />

bei <strong>Gespräch</strong>en mit den Landesregierungen<br />

und regionalen<br />

Elektrizitätsunternehmen sowie<br />

be<strong>im</strong> Mobilisieren der regionalen<br />

Presse und des ORF. ■<br />

INFO: www.der-elektrohandel.at<br />

KURZINTERVIEW MIT DEM PROTAGONISTEN KR ING ROMAN ADAMETZ<br />

„Mein letzter großer Einsatz vor der Pension!”<br />

Osram Österreich-Chef, Ing. Roman Adametz, ist einer der Initiatoren<br />

dieser Aktion – und er war <strong>im</strong> E&W-<strong>Gespräch</strong> überzeugt<br />

davon, dass sie eine nachhaltige Wirkung auf das Geschäft<br />

in der gesamten he<strong>im</strong>ischen Elektrobranche haben wird.<br />

Sie haben gemeinsam mit dem Bundesgremialobman die Initialzündung<br />

für diese hoffentlich spektakuläre Aktivität gesetzt.<br />

Warum?<br />

Weil ich sicher bin, dass die Zeit dafür reif ist. Noch nie hatten<br />

wir eine derartige Basis, um unsere Aktivitäten darauf aufzusetzen.<br />

Die Medien sind voll mit Berichten über die Kl<strong>im</strong>adebatte,<br />

die Politik überschlägt sich mit dementsprechenden Forderungen<br />

und weltweit sind die Menschen für dieses Thema sensibilisiert.<br />

Zudem bietet gerade unsere Branche eine Fülle von<br />

Produkten und Dienstleistungen, die den Energiespargedanken<br />

unterstützen. Wir müssen das nur den Konsumenten umfassend<br />

und nachdrücklich nahebringen.<br />

Was sollte Ihrer Meinung nach die Kernaussage sein?<br />

Ganz einfach: Die Konsumenten sollen ihre Kaufentscheidung<br />

nicht mehr aufgrund des Preises treffen, sondern nach dem Effekt<br />

für die Umwelt. Das werden alle verstehen, weil die breite<br />

Kl<strong>im</strong>adebatte den Boden dafür aufbereitet. Und weil da-<br />

Ing. Roman Adametz, Chef von Osram<br />

Österreich und höchst aktiver Gremialfunktionär,<br />

wird Ende März 2008 in<br />

Pension gehen, will aber vorher noch<br />

sein ganzes Gewicht für die gemeinsame<br />

Aktion in die Schlacht werfen<br />

durch auch die Kosten für den Energieaufwand trotz zunehmend steigender Energiepreise deutlich<br />

sinken.<br />

Glauben Sie, dass die ins Auge gefassten Mitstreiter auch tatsächlich mitmachen werden?<br />

Ja, weil alle <strong>im</strong> gleichen Boot sitzen und daher gleichgelagerte Interessen haben müssen – die Lieferanten,<br />

die Politiker sowie die Händler und Gewerbebetriebe. Nur wenn alle am gleichen Strang ziehen,<br />

erreichen wir auch die größtmögliche Effizienz. Dazu kommt noch, dass die EU ab 2008 nur noch die<br />

Verwendung von EVGs und 3-Banden-Leuchtstofflampen zulässt – was derzeit von den Leuchtenherstellern<br />

schon auf freiwilliger Basis durchgezogen wird.<br />

Nun zu Ihrem ureigensten Metier. Die heute noch am meisten verwendete Glühlampe als Lichtquelle,<br />

ist zugleich auch der größte Stromfresser. In Australien ist ihr Ende per Verordnung festgelegt. Wie lange<br />

wird in Europa die Umstellung auf energiesparende Lichtquellen dauern?<br />

Durch die Kl<strong>im</strong>aproblematik und unsere Aktion sowie die Lampeninnovationen der Hersteller wird sich<br />

die Umstellung von der Glühlampe zu energiesparenden Lichtquellen beschleunigen. Dennoch meine<br />

ich, dass das bis 2020 dauern wird. Das aber bedeutet, dass in den nächsten 14 Jahren Millionen von<br />

Glühlampen allein in Österreich getauscht werden, was zweifellos ein interessantes Umsatzwachstum für<br />

alle bringen wird. Osram jedenfalls wird schon sehr bald mit einer groß angelegten Werbekampagne diesen<br />

Prozess ankurbeln.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!