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Robert F. Hartlauer im E&W-Gespräch

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E&W 4/07 TELEKOMMUNIKATION 45<br />

senehmers vor allem eine höhere<br />

Kompetenz bei Service-Fragen<br />

zugetraut, wodurch es auch<br />

zu einer höheren Kundenfrequenz<br />

kommt. Dadurch habe<br />

man zwar die Kunden mit den<br />

schwierigeren „Problemen“ <strong>im</strong><br />

Shop. Dafür könne er aber auch<br />

durch gutes Service Kompetenz<br />

zeigen und die Kunden an sich<br />

binden. Der Franchiseshop <strong>im</strong><br />

Eisenstädter Schloss lebt in dieser<br />

Hinsicht nicht zuletzt davon, dass<br />

die Kunden ihn weiterempfehlen,<br />

wie Piringer betont.<br />

Keine Entscheidung<br />

aus dem Bauch<br />

Eines steht allerdings fest. Emotional<br />

einfach war der Umstieg<br />

nicht, schließlich hat der Händler<br />

in den vergangenen 15 Jahren<br />

doch einiges an „Herzblut“ in<br />

sein Unternehmen investiert.<br />

„Da ist es schwer, etwas ohne<br />

Notwendigkeit aufzugeben. Das<br />

war keine Entscheidung einfach<br />

aus dem Bauch heraus“, wie Piringer<br />

bestätigt. Weswegen er<br />

auch sechs Monate benötigte,<br />

um die Entscheidung zu treffen.<br />

Keine Rolle spielte dagegen die<br />

Frage nach der eigenen Marke,<br />

die <strong>im</strong>mer wieder mit dem Thema<br />

Franchise verknüpft wird.<br />

Mit seiner Erfahrung aus beiden<br />

Welten, fällt hier die Entscheidung<br />

von Piringer eindeutig aus:<br />

„Bei einem Geschäft, wo draußen<br />

groß mein Name auf dem<br />

Portal steht, will jeder Kunde<br />

gleich wegen jeder Kleinigkeit<br />

mit mir reden. Das Umsatteln auf<br />

das Franchise-System der Mobilkom<br />

ist da wie ein Schritt in die<br />

Anonymität, was nicht unwillkommen<br />

ist. Die Eskalationsfälle<br />

kommen ja weiterhin zu mir,<br />

aber ich kann mich so ein wenig<br />

<strong>im</strong> Hintergrund halten“, so der<br />

Franchise-Nehmer. „Da ist mir<br />

die Marke ‚Piringer’ nicht so<br />

wichtig.“<br />

Nicht für jeden<br />

Trotz aller Vorzüge, die er für<br />

sich sieht, gibt Piringer aber zu<br />

bedenken, dass ein Franchise-<br />

System wie das der Mobilkom<br />

nicht für jeden geeignet sei. So<br />

n<strong>im</strong>mt er auch eine gewisse Einschränkung<br />

seiner unternehmerischen<br />

Freiheit bewusst in Kauf.<br />

„Wer auf die Freiheiten als Händler nicht so großen Wert legt und mit vorgegebenen<br />

Regeln leben kann, für den bietet dieser Ansatz einige Vorteile”,<br />

erklärt Franchisenehmer Helmut Piringer.<br />

„Als Händler hat man mehr<br />

Möglichkeiten in der Shopgestaltung<br />

oder in der Auswahl der<br />

Lieferanten. Die hat man als<br />

Franchisenehmer klarerweise<br />

nicht. Wer auf diese Freiheiten<br />

nicht so großen Wert legt und<br />

mit den vorgegebenen Regeln<br />

des Franchise-Systems leben<br />

kann, für den bietet dieser Ansatz<br />

einige Vorteile. Im Endeffekt<br />

muss aber jeder für sich selbst abwägen,<br />

ob das System für ihn geeignet<br />

ist“, so Piringer. „Wir erhalten<br />

jedenfalls viel Unterstützung<br />

und verkaufen <strong>im</strong> A1-Franchiseshop<br />

in Eisenstadt mit weniger<br />

Aufwand mehr Handys als<br />

wir in meinem Telekommunikationsshop<br />

in Wiener Neustadt<br />

absetzten.“ Hier kommt vor allem<br />

auch die Unterstützung<br />

durch die Franchisezentrale zum<br />

Tragen.<br />

Andererseits hat diese Bindung<br />

an die Mobilkom natürlich zur<br />

Folge, dass man gegenüber dem<br />

Kunden die Marke entsprechend<br />

vertreten muss. So muss man<br />

auch dann die richtigen Argumente<br />

für die Produkte zur<br />

Hand haben, wenn der Werbedruck<br />

der anderen Netzbetreiber<br />

einmal stärker ist und keine<br />

Netzbetreiber-Aktion die Kunden<br />

ins Geschäft treibt. Ein Drehen<br />

wie eine „Wetterfahne“ <strong>im</strong><br />

Wind ist ja nicht mehr möglich.<br />

Allerdings erhält man nach Piringers<br />

Einschätzung genügend<br />

Rückenwind durch die Marke<br />

A1.<br />

„KEINE EXOTEN”<br />

Direkte Unterstützung<br />

So profitiert der A1-Franchiseshop<br />

natürlich unmittelbar von<br />

den Aktivitäten der Mobilkom,<br />

sowie von den Aktivitäten der<br />

Franchisezentrale, die für alle<br />

Franchiseshops gemeinsam gemacht<br />

werden. Daneben kann er<br />

allerdings auch selbst <strong>im</strong> regionalen<br />

Umfeld aktiv werden. Diese<br />

Werbung unterscheidet sich natürlich<br />

von der gewöhnlichen<br />

Händlerwerbung, da die Marke<br />

A1 <strong>im</strong> Vordergrund steht und<br />

dazu mit der Mobilkom abgest<strong>im</strong>mt<br />

werden muss. Und natürlich<br />

hat Piringer weiterhin Kontakt<br />

zu den Händlern in seinem<br />

Umfeld: „Wir sind uns nicht<br />

spinnefeind. Im Endeffekt haben<br />

wir kaum dem Handel Kunden<br />

weggenommen, sondern die Penetration<br />

von A1 insgesamt in<br />

der Region erhöht.“ ■<br />

INFO: www.a1.net/franchise<br />

Für Guido Lenz, Franchise-Verantwortlicher der<br />

Mobilkom (Bild), ist das Konzept sehr gut aufgegangen:<br />

„Wir haben uns die Zeit genommen, das<br />

System zu opt<strong>im</strong>ieren. Jetzt kommen wir in die<br />

Phase des Roll-Outs.“ Und eines steht für Lenz<br />

fest: Die A1-Franchisenehmer werden nicht mehr<br />

als „Exoten“ in der Handelslandschaft angesehen.<br />

Mittlerweile ist seiner Ansicht nach das<br />

Franchisesystem auf dem Markt etabliert. Derzeit gibt es schon sieben aktive<br />

A1-Franchiseshops und weitere sind in der Pipeline, wobei der Fokus in<br />

Zukunft auf den Bundesländern liegen soll. Unter den Franchisenehmern<br />

finden sich laut Lenz Händler, Mobilkom-Shopleiter und ehemalige Filialleiter<br />

von Großflächen. Besonders stolz ist er auf die Entwicklung der „A1<br />

Franchise-Familie“, in der sich die Franchise-Nehmer gegenseitig unterstützen.<br />

Die Gefahr, dass die Telekommunikationsfachhändler in Zukunft durch<br />

Franchise-Systeme vollkommen verdrängt werden, sieht er nicht. „Es wird<br />

<strong>im</strong>mer Händler geben, die mehrere Netzbetreiber führen. Wenn sich der<br />

Kunde eine objektive Beratung über mehrere Produkte wünscht, wird er<br />

sich auch weiterhin <strong>im</strong> Fachhandel wiederfinden.“<br />

Dass es durch die Franchiseshops mehr Wettbewerb gibt, ist allerdings klar.<br />

Aber die Mobilkom folgt hier dem Markt, wie Lenz betont: „Wir haben viele<br />

Kunden, die 60 bis 70 km eigens zu einem A1-Shop fahren.“ Speziell für<br />

solche Kunden will die Mobilkom eine möglichst große Flächendeckung erreichen.<br />

A1 Franchiseshops gibt es derzeit in Eisenstadt, Feldbach, Klagenfurt,<br />

Völs, Vösendorf und Wien.<br />

Die Eckpunkte des Franchisesystems sind:<br />

3 Der Franchisepartner ist selbstständiger Unternehmer.<br />

3 Enge Zusammenarbeit mit der Franchise-Zentrale: Diese unterstützt<br />

und gibt Rahmenbedingungen vor.<br />

3 Franchise-Nehmer unterstützen sich gegenseitig.<br />

3 Arbeitsteilung zwischen Franchise-Zentrale und -Nehmer.

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