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Robert F. Hartlauer im E&W-Gespräch

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HAUSGERÄTE E&W 4/07<br />

Heiß ist mittlerweile nicht nur der<br />

Espresso, sondern auch der Kampf<br />

der Industrie um die Gunst der Genießer.<br />

Dabei gibt es Kaffee in jeder<br />

Form, nach jedem Geschmack und<br />

für jedes Börsel. Angesichts der<br />

großen Auswahl und der schiefen<br />

Kostenoptik zwischen Portionssystemen<br />

und Vollautomaten ist die<br />

richtige Beratung durch den Handel<br />

mehr denn je gefragt. E&W stellt <strong>im</strong><br />

Folgenden die Vor- und Nachteile<br />

der Espresso-Systeme gegenüber.<br />

ESPRESSO: BERATUNG MUSS SEIN<br />

Kampf um die Bohne<br />

AM ANFANG STEHT – in jedem Fall<br />

– die Bohne. Egal, ob der Kaffee<br />

dann <strong>im</strong> Endeffekt aus der Kapsel,<br />

direkt <strong>im</strong> Kaffeeautomaten gemahlen<br />

oder <strong>im</strong> Wasser gelöst<br />

wird. Und weil die Österreicher<br />

eine fast erotische Beziehung zum<br />

Kaffee pflegen, ist auch der<br />

Kampf um die Gunst der Kaffeegenießer<br />

heißer denn je. So auch<br />

<strong>im</strong> Maschinensegment. Mittlerweile<br />

zählt der he<strong>im</strong>ische Espresso-Vollautomatenmarkt<br />

mit nur<br />

einer Handvoll Maschinen-Produzenten<br />

weit mehr als zehn<br />

Marken. Von AEG/Electrolux bis<br />

WMF findet sich für jeden Markenliebhaber<br />

das richtige. Auf der<br />

anderen Seite kämpft das Nestlé-<br />

System Nespresso um die Marktvorherrschaft<br />

und hat mit dem<br />

Österreich-GF Wolfgang Wallinger<br />

einen Ritter in goldener Rüstung<br />

an vorderster Front. Und so<br />

meinte Wallinger erst unlängst,<br />

dass Espressovollautomaten nur<br />

eine Zwischenstufe zur quasi Königsklasse<br />

Nespresso wären. Die<br />

Verkaufszahlen sprechen derzeit<br />

jedenfalls mit steigender Tendenz<br />

für den Kapselhersteller. Und mit<br />

jährlichen Umsatzzuwächsen von<br />

rund 50% lässt sich leicht protzen.<br />

Doch die Kapselmaschinen liegen<br />

in der Anschaffung oftmals bei einem<br />

Bruchteil der Vollautomanten.<br />

Ein Umstand, der sich ebenso<br />

deutlich <strong>im</strong> MA-Vergleich<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Espresso-Vollautomaten:<br />

AEG/Electrolux, Bosch, DeLonghi,<br />

Gaggia, Krups, Jura, Saeco,<br />

Siemens. Unmittelbar neu hinzugekommen:<br />

ua Nivona, Philips<br />

und WMF sowie <strong>im</strong> Einbaubereich<br />

Bauknecht und Juno/Electrolux.<br />

Portionssysteme:<br />

Nespresso mit den österreichischen<br />

Maschinenpartnern De-<br />

Longhi, Turmix, Siemens und<br />

Miele <strong>im</strong> Einbaubereich;<br />

Siebträger-Geräte:<br />

La Pavoni, Krups, Kitchen Aid ...<br />

Padmaschinen mit<br />

Espresso-Qualität:<br />

Francisfrancis, Turmix ...<br />

Wert und Stück bei Maschinen<br />

am Espressomarkt widerspiegelt.<br />

Der wertmäßige Marktanteil der<br />

Kapselmaschinen liegt damit nur<br />

bei knapp der Hälfte des stückmäßigen<br />

von 41%.<br />

Auf lange Sicht<br />

Vollautomatenhersteller gehen<br />

daher in Opposition und rechnen<br />

vor, um wie viel die Nespresso-<br />

Kapseln auf Dauer teurer kommen.<br />

Stellt man nun den günstigen<br />

Kapselmaschinen die teuren<br />

Vollautomaten gegenüber und<br />

rechnet dann den Verbrauch, so<br />

rentiert sich durchaus auch bei<br />

teurerem Kaffee (rund 20<br />

Euro/Kilo) eine Vollautomat ab<br />

einer Konsumation von rund vier<br />

Kaffeeportionen täglich. Und genau<br />

hier hakt die Argumentation<br />

des Handels ein. - Oder sollte sie<br />

zumindest. Denn dass der Konsument<br />

sich vom Preis leiten lässt,<br />

speziell, wenn die Preisdifferenz in<br />

der Anschaffung ein Vielfaches ist,<br />

belegte auch eine Studie zum<br />

Kaufverhalten der Österreicher,<br />

die Saeco <strong>im</strong> vergangenen Herbst<br />

in Auftrag gegeben hatte. Die<br />

Ob Bohne oder Kapsel muss der Konsument<br />

selbst entscheiden. Doch die<br />

Voraussetzungen dafür müssen ihm<br />

vom Handel gegeben werden.<br />

Quintessenz: Be<strong>im</strong>Kauf eines Espresso-Automaten<br />

ziehen insgesamt<br />

68,4% der Befragten sehr<br />

oder zumindest einigermaßen die<br />

Anschaffungskosten ins Kalkül.<br />

Rechnete man den Befragten<br />

dann die laufenden Kosten vor,<br />

würden sich laut Studie 80,6% für<br />

den Kaffeevollautomaten entscheiden.<br />

Jura stellte die laufenden Kostenvon<br />

Portionssystem und Vollautomat<br />

grafisch gegenüber. Dabei<br />

ging man am Vollautomatensegment<br />

von einer J5 und einem<br />

Kaffeepreis von rund 20<br />

Euro/Kilo aus. (In der Saeco-Studie<br />

ging man lediglich von einem<br />

Kilopreis von rund 10 Euro aus,<br />

Anm. der Red.). Die laufenden<br />

Kosten (samt Servicieren, Entkalken<br />

etc.) wurden dann mit jenen<br />

einer Kapselmaschine (Kapselpreis<br />

ca. 35 Cent, sowie Servicieren)<br />

verglichen. Das Ergebnis: Bereits<br />

ab vier Tassen Kaffeebezug pro<br />

Tag kommt ein Kaffeevollautomat<br />

günstiger, nach nur zwei Jahren<br />

hätte sich der Espresso-Vollautomat<br />

amortisiert, bei einem<br />

Konsum von rund sechs Tassen<br />

täglich bereits nach eineinhalb<br />

Jahren.<br />

Dem Highend verpflichtet<br />

Gerne kontert man seitens Nespresso<br />

in diese Richtung mit der<br />

außergewöhnlichen Qualität des<br />

Kaffees, die aufgrund strengster<br />

Auswahlkriterien be<strong>im</strong> Bezug ❯

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