Robert F. Hartlauer im E&W-Gespräch
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HAUSGERÄTE E&W 4/07<br />
JURA ZEIGT SICH KÄMPFERISCH<br />
Langfristig<br />
denken!<br />
Zugegeben: Der Markt für Vollautomaten wird<br />
angesichts eines marketingaggressiven<br />
Portionskaffee-Mitbewerbs und <strong>im</strong>mer mehr<br />
Marken in den eigenen Reihen nicht unbedingt<br />
leichter. Jura will dem mit Konsequenz und<br />
einem ausgefeilten Internet-Auftritt entgegnen.<br />
NACH DER EINVERNEHMLICHEN Beendigung<br />
der Geschäftsbeziehung<br />
mit Franz Zantleitner Ende März<br />
sucht Jura – ohne Hast, wie GF<br />
Hans-Peter Rubert wissen lässt –<br />
einen neuen Vetriebs-Mitarbeiter<br />
für den Osten Österreichs. Wobei<br />
Rubert die hohe Fluktuation <strong>im</strong><br />
eigenen Unternehmen auf „veränderte<br />
Marktgegebenheiten“ zurückführt.<br />
„Aber“, lässt Rubert<br />
auch hohe Anforderungen an seine<br />
Mitarbeiter durchblicken, „man<br />
muss Jura verkaufen können und<br />
wollen.“ Ein wenig anders klingt<br />
es von Seiten ehemaliger Jura-Mitarbeiter,<br />
wo von personellen<br />
Gründen die Rede ist.<br />
Eines steht in jedem Fall fest: Der<br />
Markt für Kaffeevollautomaten ist<br />
nicht einfacher geworden. Der<br />
Kaffeeboom der vergangenen Jahre<br />
verlegt sich – nicht zuletzt dank<br />
enormer Marketingaufwendungen<br />
– stark auf Portionensysteme,<br />
gleichzeitig wird der Mitbewerb<br />
in den eigenen Reihen <strong>im</strong>mer<br />
dichter, und der Internethandel<br />
n<strong>im</strong>mt weiterhin zu.<br />
Gute Gründe für Jura, die eigenen<br />
Stärken zu unterstreichen. Die<br />
kürzlich an die deutschen Vertriebs-Niederlassung<br />
verliehene<br />
Auszeichnung „Fachhandels-Partner<br />
2006” durch die deutsche<br />
Fachzeitschrift markt intern gibt<br />
Rubert Rückenwind. Und so<br />
weist der Jura-GF auch hier zu<br />
Lande nochmals auf die Fachhandelsexklusivität<br />
hin! „Ist es eigentlich<br />
überall bekannt, dass Jura nur<br />
über den Fachhandel verkauft?“<br />
Gleichzeitig gibt er demselben zu<br />
bedenken: „Ob ich als Fachhändler<br />
zehn oder 100 Euro verdiene,<br />
ist nur das eine – aber ich muss<br />
mich doch fragen: Wohin geht der<br />
Kunde danach? – Manche unserer<br />
Kunden haben eine extrem<br />
hohe Frequenz über Claris-Filter<br />
und Reinigungstabletten.“ Und,<br />
wettert Rubert gegen Portionen-<br />
Systemkäufer, „diese Kunden seh<br />
ich in den nächsten Jahre nicht<br />
mehr. – Nicht einmal <strong>im</strong> Reparaturfall.“<br />
Themen gibt es also genug für die<br />
bevorstehende Fit for Coffee-Tour.<br />
Fit für den Markt<br />
Ein neues POS-Möbel sowie allerhand<br />
Aktivitäten für den POS stellt<br />
Marketing-Assistentin Annette<br />
Burtscher für die Fit for Coffee-<br />
Tour in Aussicht.<br />
Und an noch einem Punkt wollen<br />
Rubert und sein Team verstärkt<br />
FIT FOR COFFEE<br />
Die restlichen Termine der<br />
Fit for Coffee-Tour sind:<br />
25.-26. April, Schloss<br />
Gabelhofen/Fohnsdorf<br />
2.-3. Mai, Hotel Tulbingerkogel/Mauerbach<br />
bei Wien<br />
9.-10. Mai, Vitalhotel Therme<br />
Geinberg<br />
22. Mai, Interalpen Hotel<br />
Tyrol/Telfs<br />
Hans-Peter Rubert und Marketing-Assistentin Annette Burtscher wollen den Internet-<br />
Auftritt von Jura revolutionieren.<br />
ansetzen: dem Office-Bereich. Bei<br />
15% Professional-Anteil am Gesamtumsatz<br />
stehe man derzeit. Da<br />
„Österreich für den Office-Bereich<br />
prädestiniert ist“, hält der Jura-GF<br />
durchaus 20% Professional-Anteil<br />
für möglich. Dass es jedoch<br />
dazu, wie auch zur Premiummarke<br />
generell, einer gewissen<br />
Kompetenz und Anstrengung bedürfe,<br />
räumt Rubert durchaus ein.<br />
„Es ist harte Arbeit, eine Espressomaschine<br />
<strong>im</strong> Premiumsegment<br />
zu verkaufen“, gesteht er, aber,<br />
„hier ist langfristiges Denken gefordert,<br />
denn vom Umsatz allein<br />
zahlt man am Ende des Jahres<br />
nichts!“ Ähnlich verhält es sich in<br />
Sachen Servicekompetenz. Doch<br />
dafür sei es notwendig, „dass man<br />
eine Zeit lang gearbeitet hat und<br />
entsprechende Geräte draußen<br />
hat.“ Dass das Service seitens Jura<br />
jedenfalls passt, erläutert Rubert<br />
anhand der Ersatzteilthematik:<br />
„Wir haben einen Lagerwert<br />
von 300.000 Euro. Wenn man heute<br />
bestellt, dann ist es morgen da.<br />
Die Lagerverfügbarkeit ist enorm!“<br />
In Sachen After Sales<br />
Mit einer Innovation <strong>im</strong> After Sales-Bereich<br />
will Rubert auch die<br />
Kundenzufriedenheit weiter steigern.<br />
Auf SMS-Basis plant man<br />
eine Einbindung von Händlern<br />
und Kunden <strong>im</strong> Reparaturfall.<br />
Zusätzlich ist <strong>im</strong> April/Mai ein<br />
Relaunch der eigenen Internet-<br />
Plattform geplant. Rubert: „Drei<br />
Viertel der Leute informieren sich<br />
<strong>im</strong> Internet und wir ebnen mit der<br />
neuen Plattform den Weg zum<br />
Händler.“ Künftig soll der Kunde<br />
direkt über die Homepage bestellen<br />
können, und der Fachhändler<br />
wird in die Dienstleistung miteingebunden.<br />
Und, so Rubert<br />
weiter: „Der Händler vor Ort<br />
macht die Faktura und die Lieferung<br />
zum Kunden. Und, wenn ich<br />
mir die Zahlen <strong>im</strong> Internet anschaue<br />
und rechne, dass davon nur<br />
wenige Prozent kaufen, reden wir<br />
von einigen Kunden, die ich dem<br />
Handel da vermittle.“ Rubert:<br />
„Ich will unsere Kunden, die Jura<br />
wollen, zum Handel bringen,<br />
der Jura will!“.<br />
Rubert ist stolz auf die Premiere:<br />
„Wir sind die ersten und werden<br />
das auch anderen Ländern zur Verfügung<br />
stellen.“ Wie viele seiner<br />
Händler er dabei haben möchte?<br />
Rubert: „Ziel ist, 100% zu haben,<br />
aber 80% sind vorerst realistisch.“<br />
Und Ziel ist damit auch, die ganze<br />
Lebensgeschichte eines Gerätes<br />
zu verfolgen. Rubert: „An dem<br />
arbeiten wir noch – und darum<br />
glaube ich an dieses Fachhandels-<br />
Konzept und die Fachhandelstreue.“<br />
Ein Fachhandels-Konzept,<br />
das den Handel in ein Procedere<br />
miteinbindet, das andernorts vielleicht<br />
über den Vertrieb direkt abgewickelt<br />
wird: „Das ist zwar für<br />
den Endkonsumenten vielleicht<br />
gut, aber für den Verkäufer eine<br />
Chance weniger.“ ■<br />
INFO: www.juraworld.at