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Robert F. Hartlauer im E&W-Gespräch

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BRACHENVERZEICHNISSE: UNLAUTERER WETTBEWERB<br />

Das Imperium schlägt zurück<br />

Schon seit vielen Jahren veröffentlichen<br />

sowohl E&W als auch Insider in schöner<br />

Regelmäßigkeit Warnungen vor sogenannten<br />

„Branchenverzeichnissen”, deren Verlage<br />

nichts anderes <strong>im</strong> Sinn haben, als den<br />

Unternehmen das Geld aus dem Sack zu<br />

ziehen.<br />

Jetzt hat der Schutzverband gegen unlauteren<br />

Wettbewerb eine einstweilige Verfügung<br />

gegen die Branchenregister GmbH,<br />

Salzburg, erwirkt, deren Begründung vorbildhafte<br />

Wirkung haben sollte: In dieser<br />

EV wird nämlich diesem Unternehmen<br />

verboten, „für einen Dateneintrag ... bei<br />

ENEREGIESPARLAMPEN-SCHMUGGEL<br />

Wenn die Briten vom Hoovern reden,<br />

meinen sie Staubsaugen. Die Marke ist damit<br />

zum Synonym geworden. Nichts Besseres<br />

kann sich ein Markenführer wünschen<br />

– sollte man glauben.<br />

Ganz ähnlich geht es dem schwäbischen<br />

Familienunternehmen „Kärcher”, das sich<br />

international als Synonym für den sperrigen<br />

Begriff „Hochdruckreiniger” durchgesetzt<br />

hat. Und es ist nicht verwunderlich,<br />

wenn Kärcher-Chef Hartmut Jenner stolz<br />

feststellt: „Ein besseres Kompl<strong>im</strong>ent kann<br />

es für eine Marke doch gar nicht geben.”<br />

Jetzt muss er allerdings eine sechsstellige<br />

Management Management<br />

Firmen, mit denen bisher keine Geschäftsbeziehung<br />

bestand, ... zu werben, wenn<br />

nicht auf den Formularen unmissverständlich<br />

hingewiesen wird, dass es sich lediglich<br />

um ein Vertragsangebot für eine entgeltspflichtige<br />

Datenveröffentlichung handelt<br />

...”.<br />

Zugleich ist es verboten, gegen „Firmen,<br />

die irrtümlich ein Formular vollständig<br />

ausgefüllt haben, auf Zahlungsansprüchen<br />

zu bestehen oder solche durchzusetzen”.<br />

Die Richterin weiter: „Wer irrtümliche<br />

Vertragsabschlüsse durchzusetzen versucht,<br />

handelt sittenwidrig.”<br />

Global eingefädelter Millionenbetrug<br />

Der deutsche Zoll ist chinesischen Lampen-Produzenten<br />

auf die Spur gekommen,<br />

die Energiesparlampen <strong>im</strong> großen Stil in<br />

die EU geschmuggelt haben. Insgesamt<br />

sollen damit über ein ausgeklügeltes System<br />

rund 50 Mio Euro an Zoll hinterzogen<br />

worden sein. Denn seit 2001 werden<br />

auf derartige Lampen bis zu 66% Zoll eingehoben,<br />

um die europäischen Produzenten<br />

vor ausländischen Billigprodukten mit<br />

wesentlich kürzerer Lebensdauer zu schüt-<br />

r GLÖSSCHEN<br />

Das Problem mit der Marke<br />

zen. Das umgingen chinesische Produzenten<br />

etwa dadurch, dass sie die Lampen in<br />

Drittländern, die keinem Zoll unterliegen,<br />

umluden oder dort Werke ansiedelten, wo<br />

die Lampen nur noch montiert wurden.<br />

Ganz unverfroren wurden aber auch Ursprungszeugnisse<br />

gefälscht. Dem soll nun<br />

durch die EU-Betrugsbekämpfer OLAF<br />

ein Riegel vorgeschoben werden. Die ersten<br />

Auswirkungen: Nachzahlungsforderungen<br />

in Höhe von 30 Mio Euro.<br />

Summe für eine Anzeigenkampagne ausgeben,<br />

damit der Name in Frankreich<br />

nicht in den Schmutz gezogen wird. Denn<br />

der Präsidentschaftskanditat Nicolas Sarkozy<br />

hat das Wort „kärchern” in einem Kontext<br />

benutzt, den viele gar nicht fein finden<br />

könnten.<br />

Sarkozy forderte nach dem Mord an einem<br />

elfjährigen Buben, die Vorstadt Banlieu<br />

„mit dem Kärcher zu reinigen”. Das<br />

schlug Wellen bei Debatten in der Nationalversammlung<br />

und wurde in Schlagertexten<br />

weidlich ausgeschlachtet. Jetzt versucht<br />

sich Kärcher weiß zu waschen.<br />

HELMUT J. ROCKENBAUER:<br />

G’spür<br />

für den<br />

Trend<br />

Wenn man als Händler genau jene Produkte zu<br />

just jenem Zeitpunkt, wo sie von den Kunden gesucht<br />

werden, <strong>im</strong> Sort<strong>im</strong>ent hat, dann wird das<br />

Geschäft wie geschmiert laufen – und es wird keine<br />

Ware geben, die das Lager anfüllt, aber das<br />

Budget belastet. Klar, dass auch das Ambiente, die<br />

Präsentation, der Preis und die Dienstleistungen<br />

st<strong>im</strong>men müssen, um den vollen Erfolg einzufahren.<br />

Aber die den Erfolg best<strong>im</strong>mende Basis ist das<br />

wie die Faust aufs Auge passende, voll <strong>im</strong> Trend<br />

liegende Angebot.<br />

Das ist unumstößliches Dogma für den Handel –<br />

aber sicher nie hundertprozentig durchzuziehen.<br />

Doch annähern daran sollte man sich so weit wie<br />

möglich. Dazu reicht es sicher nicht, sich auf die<br />

St<strong>im</strong>me des Bauchs zu verlassen oder seine jahrelang<br />

gelebte, früher erfolgreiche Sort<strong>im</strong>entspolitik<br />

ungeprüft fortzuschreiben. Da braucht es ein umfangreiches<br />

Wissen über technische Produkttrends,<br />

Kauftrends und ein Ohr an den St<strong>im</strong>mungen, dieglobal<br />

oder regional von den Massenmedien oder<br />

der Politik geschürt werden.<br />

Ihnen dabei eine möglichst umfangreiche und vor<br />

allem richtige Unterstützung zu geben, sehen wir<br />

als unsere Aufgabe. Das haben wir <strong>im</strong>mer schon<br />

so gehalten, möchten das aber noch wesentlich verstärken<br />

– besonders auch in diesem Management-<br />

Teil, dem ich mich mit besonderer Aufmerksamkeit<br />

widmen werde. und der laufend ausgebaut<br />

wird.<br />

So gibt es seit der letzten Ausgabe die Serie<br />

„Geldmaschinen”, in der auf besonders einträgliche<br />

Produktgruppen und -segemente hingewiesen<br />

wird. Auch auf jene, die heute noch einen kleinen<br />

Marktanteil am Umsatzkuchen haben, aber die<br />

meiner Meinung nach voll <strong>im</strong> Trend liegen – die<br />

man daher nicht nur <strong>im</strong> Auge behalten, sondern<br />

auf die man rasch setzen sollte, will man schon am<br />

startenden Boom mitnaschen. Und das bringt, weil<br />

hier die Marschen meist noch st<strong>im</strong>men, den größten<br />

Gewinn.<br />

Mein heißer Tipp für die kommenden Jahre: Setzen<br />

Sie auf das momentan brennende und medial<br />

toll aufbereitete Thema Kl<strong>im</strong>aschutz. Da passen<br />

sowohl Handels- als auch Gewerbeprodukte unserer<br />

Branche punktgenau hinein (siehe Seite 96).

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