TEIL 1 Ich werde weiterleben TEIL 1 und richtig gut ....... R O M Y W I E S I E W I R K L I C H W A R ROMYS BÜHNE
1 erste alles begann Wie Albach und der Rosemarie Film Am Abend des 14. Juli 1953 rasselte im Hause Mariengrund das Telefon. Es <strong>war</strong> schon spät, <strong>Romy</strong> saß mit ihren Großeltern am Tisch und <strong>sie</strong> spielten gemütlich Karten, als ein Anruf von ihrer Mutter Magda aus München eintraf. „Pack deine Koffer und mach dich hübsch. Nimm den Frühzug nach München.“ <strong>Romy</strong> wusste gar nicht, <strong>wie</strong> ihr geschah, als <strong>sie</strong> die Worte ihrer Mutter vernahm. Auf dem Weg nach München schrieb <strong>sie</strong> voller Freude in ihr Tagebuch, welches <strong>sie</strong> „Peggy“ nannte: „Ich filme, ich fiiilme, wenn alles klappt, heißt es, das <strong>war</strong> ein Tag!“ Magda Schneider hatte einen Vertrag für eine neue Filmarbeit in München angeboten bekommen, für den Film: „Wenn der weiße Flieder <strong>wie</strong>der blüht“. Da die Besetzung noch nicht vollständig <strong>war</strong> und es für die Rolle ihrer Filmtochter noch keine Besetzungsvorschläge gab, wurde Magda gefragt, ob <strong>sie</strong> nicht eine Tochter habe und diese nicht auch mal im Film ihre Tochter spielen würde. <strong>Romy</strong> schrieb am 15. Juli 1953 in ihr Tagebuch, was ihrer Mutter in diesem Moment durch den Kopf ging: „Sie sagte nicht nein (die Liebste!). Sie sagte aber auch nicht ja. Sie sagte zuerst gar nichts, nahm das Drehbuch und fuhr nach Hause ins Hotel, um es dort zu lesen.“ Zunächst einmal sollte <strong>Romy</strong> sich beim Regisseur vorstellen. Sie zog ihr schönstes Kleid an, das Hellblaue von Mama, dazu den guten Mantel, die Handschuhe und ihre Absatzschuhe und machte sich hübsch. Sie <strong>war</strong> sehr aufgeregt, schließlich würde sich in ein paar Stunden entscheiden, ob <strong>sie</strong> ihre erste Rolle bekommen sollte. Am 18. August kannte <strong>sie</strong> ihren Text längst auswendig und <strong>war</strong> voller Vorfreude auf die bevorstehenden Probeaufnahmen. Sie konnte es gar nicht ab<strong>war</strong>ten. <strong>Romy</strong> konnte sich sehr gut in das Mädchen, das <strong>sie</strong> im Film verkörpern sollte, hinein versetzen, konnte erahnen, was diese in der jeweiligen Situation fühlen und denken würde. Ihrem Tagebuch, das Sie „Peggy“ nannte, vertraute <strong>sie</strong> zuversichtlich an: „Ich kann das bestimmt spielen.“ Anfang September endlich sollten die lang er<strong>war</strong>teten Probeaufnahmen beginnen. <strong>Romy</strong> konnte überhaupt nicht mehr klar denken und <strong>war</strong> völlig irritiert von den vielen Menschen, die sich im Aufnahmeraum befanden. Sie <strong>war</strong> davon ausgegangen, das sich nur die Schauspieler und Hans Deppe dort aufhalten würden. Sie verstand, dass die übrigen Leute auch dazugehörten, und gewöhnte sich schnell an all die Menschen, das Licht und die Kamera. „Nicht in die Kamera schauen!“, tönte es aus der Regieanweisung. <strong>Romy</strong> folgte gehorsam, ging <strong>wie</strong> besprochen durch die Tür, hängte ihren Mantel auf und setzte sich an den Tisch, an dem Magda Schneider bereits saß. „Und dann sprachen wir beide so, <strong>wie</strong> ich es gelernt hatte. Plötzlich, auf einmal, <strong>war</strong> es aus. Fein <strong>Romy</strong>chen, fein haste det jemacht“, sagte Herr Deppe. Damit <strong>war</strong>en die Probeaufnahmen beendet und <strong>Romy</strong> Albach <strong>war</strong> zusammen mit ihrer Mutter für ihren ersten Film: „Wenn der weiße Flieder <strong>wie</strong>der blüht“ engagiert. Der Einstieg in die Welt des Films <strong>war</strong> geschafft, am 8. September 1953 starteten die offiziellen Dreharbeiten. <strong>Romy</strong> <strong>war</strong> glücklich. Und Mutter Magda noch viel glücklicher. Kaum <strong>war</strong> <strong>Romy</strong> in München angekommen, machte sich Magda Schneider zusammen mit ihrer Tochter auf den Weg ins Krankenhaus. Dort lag der Regisseur Hans Deppe mit einem bandagierten Bein. Sie wurden von Hans Deppe und den anderen Mitarbeitern des Films bereits er<strong>war</strong>tet. <strong>Romy</strong> bekam lediglich das Gesicht von Hans Deppe zu sehen, der Rest blieb für Sie unter Decken und Verbänden verborgen. Dennoch machte <strong>sie</strong> brav einen Knicks und stellte sich vor. „Mensch, det isse ja!“, stieß Deppe hervor und lud <strong>Romy</strong> prompt zu Probeaufnahmen nach Berlin ein.“ „Ich, <strong>Romy</strong> Albach, zu Probeaufnahmen nach Berlin?“