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EQUIB - und Marketingstrategie Demographischer Wandel

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6 Staatliche Fördermaßnahmen <strong>und</strong> gesellschaftliche Initiativen zur Beschäftigung älterer Arbeitnehmer<br />

Die Eingliederungen erfolgten schwerpunktmäßig in<br />

Bremen in den Branchen Dienstleistung, Handel, Datenverarbeitung,<br />

Bau, Metall sowie im Handwerk, in<br />

Bremerhaven in der Metallbranche, Einzelhandel sowie<br />

in Büroberufen.<br />

Job-Aqtiv-Gesetz<br />

Das Job-Aqtiv-Gesetz effektiviert nicht nur die Vermittlungstätigkeit,<br />

sondern generiert auch neue Instrumente<br />

der Wiedereingliederung. Job-Rotation ist ein dual-use-<br />

Verfahren, das Belegschaftsangehörigen eines Betriebes<br />

den Weg in die Weiterbildung freimacht <strong>und</strong> in der<br />

Phase der Fortbildung externe arbeitslose Arbeitnehmer<br />

zur Einarbeitung <strong>und</strong> Eingewöhnung auf den temporär<br />

freien Arbeitsplatz führt. Das Ziel besteht letztlich in einem<br />

gleitenden Übergang zur Festeinstellung. Das Programm<br />

schließt zwar Ältere über 50 Jahre ein, ist aber<br />

nicht ausdrücklich auf diesen Kreis zugeschnitten. Zusätzlich<br />

werden nach dem Job-Aqtiv-Gesetz auch noch<br />

die Weiterbildungskosten für Mitarbeiter über 50 Jahre<br />

durch die B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit übernommen, sofern<br />

die Betriebsgröße 100 Mitarbeiter nicht überschreitet.<br />

Altersteilzeitgesetz (AtG)<br />

In der Diskussion umstritten ist das Altersteilzeitgesetz<br />

(AtG). Damit wird älteren Arbeitnehmern ein gleitender<br />

Übergang in den Ruhestand eröffnet. Arbeitnehmer<br />

ab 55 Jahre können ihre Arbeitszeit halbieren <strong>und</strong> auf<br />

bis zu fünf Jahre verteilen. Allerdings zeigt die Praxis<br />

eine Annäherung dieses Modells an die alte Praxis der<br />

Frühverrentung. Das Blockmodell, das in manchen Tarifverträgen<br />

vereinbart ist, sieht nämlich vor, dass die<br />

Mitarbeiter in den ersten zweieinhalb Jahren in Vollzeit<br />

arbeiten bei vollen Bezügen, um anschließend in<br />

die Rente zu gehen (Heimer/Mohr/Wolff 2001b).<br />

6.2 Programme auf Länderebene<br />

Bremen/Bremerhaven: Landesprogramm „Ältere<br />

in Arbeit“<br />

Aber auch die Länder setzen eigene Schwerpunkte.<br />

So ist beispielsweise im Land Bremen das „Landesprogramm<br />

Ältere in Arbeit – Neue Beschäftigungschancen<br />

für ältere Arbeitnehmer“ (2001) hervorzuheben.<br />

Landes- sowie ESF-Mittel ergänzen die Eingliederungszuschüsse<br />

der B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit. Ansprechpartner<br />

für dieses Programm sind die bremer arbeit<br />

gmbh (bag) <strong>und</strong> die Bremerhavener Arbeit GmbH<br />

(BRAG) (siehe Kasten). Sogenannte Strukturanpas-<br />

sungsmaßnahmen (SAM) fördern die Weiterbildung älterer<br />

Arbeitnehmer.<br />

Nutzung des Bremer Landesprogramms<br />

„Ältere in Arbeit“<br />

Jahr Bremen Bremerhaven<br />

2001 16 a<br />

2002 (1.1.-30.6.) 62 b 9 c<br />

Das Bremer Landesprogramm fördert mit ergänzenden Zuwendungen<br />

zum Zuschuss der B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit (Programm 50 plus) die<br />

Eingliederung Älterer in den 1. Arbeitsmarkt. Anzahl der geförderten<br />

Eingliederungen. a Zuständigkeit beim Senator für Arbeit. b Zuständigkeit<br />

BAG. c Zuständigkeit BRAG. Quelle: BAG, BRAG.<br />

Andere B<strong>und</strong>esländer wie etwa NRW flankieren die<br />

b<strong>und</strong>esweiten Programme wie „50 plus – die können<br />

es“ durch weitere Initiativen. Landesarbeitsministerien<br />

<strong>und</strong> Arbeitsämter haben hier mit einer Zeitarbeitsfirma<br />

eine Zusatzvereinbarung getroffen, nach der ältere Arbeitslose,<br />

die nicht länger als 12 Monate arbeitslos gemeldet<br />

sind, bevorzugt eingestellt werden. Mit einem<br />

Anschreiben an den betreffenden Adressatenkreis werden<br />

Interessenten für diesen Wiedereinstieg ins Berufsleben<br />

geworben.<br />

Ansprechpartner in Bremen <strong>und</strong> Bremerhaven<br />

Programm 50 plus<br />

⊲ Arbeitsamt Bremen: Herr Gerdes, 0421/178-10 13<br />

⊲ Arbeitsamt Bremerhaven: Herr Gruhl, 0471/94 49-201<br />

Bremer Landesprogramm „Ältere in Arbeit“<br />

⊲ Bremen (bag): Frau Jahn, 0421/95 84 89 333<br />

⊲ Bremerhaven (BRAG): Frau Kaap, 0471/92 63 66<br />

Info-Blatt zum Programm „Ältere in Arbeit“ in Bremerhaven im Anhang,<br />

Seite 50.<br />

Bremen/Bremerhaven: JobRotation<br />

JobRotation, nunmehr als Regelinstrument im SGB III<br />

verankert, bietet sich an, um gezielt die Arbeitsmarktchancen<br />

älterer Arbeitsloser im Rahmen von Stellvertreterlösungen<br />

zu verbessern. Die Kombination von<br />

Qualifizierung <strong>und</strong> betriebspraktischem Einsatz setzt an<br />

zentralen Vorbehalten an, die oft gegen ältere arbeitslose<br />

Stellenbewerber ausschlagen. Auch im Land Bremen<br />

wird JobRotation unter diesem Gesichtspunkt eingesetzt<br />

(siehe Kasten). 26<br />

Andere beispielhafte Initiativen<br />

Zusätzlich existieren zahlreiche Initiativen von Handelskammern,<br />

Handwerkskammern, regionalen Arbeitsämtern<br />

<strong>und</strong> Instituten.<br />

So ist beispielsweise der überbetriebliche Qualifizierungsverb<strong>und</strong><br />

Chemnitz (TINA Netzwerk Chemnitz,<br />

siehe Kasten) mit einem Projekt in Erscheinung getreten,<br />

das Qualifizierungsmaßnahmen entwickelt <strong>und</strong> koordiniert,<br />

die den Wissenstransfer zwischen jüngeren<br />

26 Auch in anderen B<strong>und</strong>esländern richten sich JobRotation-Projekte primär an Problemgruppen des Arbeitsmarkts wie ältere Arbeitslose<br />

<strong>und</strong> Berufsrückkehrerinnen. (Beispiel: Job-Rotation in Mannheim, zusammengefasst in Heimer/Mohr/Wolff 2001a:18)<br />

14 Beschäftigung <strong>und</strong> Qualifizierung älterer Arbeitnehmer <strong>und</strong> Arbeitnehmerinnen <strong>EQUIB</strong>

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