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EQUIB - und Marketingstrategie Demographischer Wandel

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6 Staatliche Fördermaßnahmen <strong>und</strong> gesellschaftliche Initiativen zur Beschäftigung älterer Arbeitnehmer<br />

JobRotation für ältere Arbeitnehmer 50+ beim alz<br />

Bremen-Nord<br />

⊲ 10 Teilnehmer, alle männlich.<br />

⊲ Laufzeit: Beginn 05.09.01–01.09.02, unterschiedliche<br />

Anfangszeiten je Teilnehmer, Laufzeit jeweils 2 Jahre,<br />

d.h. die Laufzeit des letzten Teilnehmers wird voraussichtlich<br />

am 30.08.04 beendet sein.<br />

⊲ Alter: 50 bis 60 Jahre, davon sind 6 Teilnehmer über 55<br />

Jahre.<br />

⊲ Berufe: Zimmerer, Tischler, Schlosser,<br />

Dreher, Elektroinstallateur <strong>und</strong> Großhandelskaufmann/<br />

Handelsfachpacker.<br />

⊲ Qualifizierungsplan: interne individuelle Qualifizierung<br />

an Hand von Qualifizierungsmodulen <strong>und</strong> externe Kurse<br />

der Teilnehmer je nach Notwendigkeit auf der Basis<br />

ihres Wissens- <strong>und</strong> Kenntnisstandes, Vorbereitung auf<br />

Stellvertretung.<br />

⊲ Betriebsakquisition: Verstärkte Werbung für Qualifizierung<br />

älterer Stammkräfte <strong>und</strong> Einsatz von älteren Stellvertretern<br />

im Betrieb, mit beruflicher Perspektive.<br />

Quelle: alz Bremen-Nord<br />

<strong>und</strong> älteren Mitarbeitern gewährleisten <strong>und</strong> unmittelbar<br />

praxisrelevant sind. Unter Federführung der IHK Südwestsachsen<br />

haben sich zahlreiche Betriebe in einem<br />

Projektverb<strong>und</strong> für betriebliche Weiterbildung zusammengef<strong>und</strong>en,<br />

um eine „generationen- <strong>und</strong> unternehmensübergreifende<br />

Rotation von Erfahrungen <strong>und</strong> Wissen“<br />

(Heimer/Mohr/Wolff 2001a:11) zu organisieren.<br />

Für eine optimale Praxisnähe wurde die von den Weiterbildungsinstituten<br />

konzipierte Qualifizierung in die<br />

Unternehmen selbst verlagert. Damit ist für ein permanentes<br />

Feedback zwischen Theoriebildung <strong>und</strong> Anwendung<br />

gesorgt, das die Feinabstimmung zwischen Qualifizierung<br />

<strong>und</strong> betrieblichem Nutzen verbessern hilft.<br />

Die Handwerkskammer Hamburg beschreitet neue Wege<br />

in der Arbeitsvermittlung <strong>und</strong> Personalberatung.<br />

Ausgangspunkt der Überlegungen ist das bekannte Mismatch<br />

am Arbeitsmarkt. Auf der einen Seite klagen<br />

Handwerksbetriebe über fehlende Fachkräfte. Auf der<br />

anderen Seite suchen jüngere wie ältere Facharbeiter<br />

einen Arbeitsplatz. Die von der Handwerkskammer gegründete<br />

Personalberatungsagentur will Betriebe <strong>und</strong><br />

Langzeitarbeitslose zusammenführen <strong>und</strong> nutzt dazu<br />

die einschlägigen Fördermaßnahmen der BfA. Die Personalberatungsagentur<br />

ist mittlerweile zu einem privatwirtschaftlich<br />

organisierten Dienstleister des gesamten<br />

Handwerks aufgestiegen. Sie übernimmt die Suche<br />

nach geeigneten Arbeitskräften, erstellt Leistungs- <strong>und</strong><br />

Anforderungsprofile <strong>und</strong> trifft eine Vorauswahl unter<br />

den möglichen Bewerbern. Damit übernimmt sie in Bezug<br />

auf eine Vielzahl von kleinen Handwerksbetrieben<br />

die Funktion einer Personalabteilung in einem Großbetrieb<br />

(Heimer/Mohr/Wolff 2001a:17).<br />

27 Eine umfassende Sammlung von Strukturdaten bietet auch BeitrAB 218 1999.<br />

Das TINA Netzwerk in Chemnitz: Altersgerechte Weiterbildung<br />

im Projektverb<strong>und</strong><br />

1992/93 fanden sich unter der Leitung der IHK Südwestsachsen<br />

vorrangig technologieorientierte Forschungs- <strong>und</strong><br />

Beratungsfirmen <strong>und</strong> Unternehmen aus der Region zu einem<br />

Projektverb<strong>und</strong> für betriebliche Weiterbildung zusammen.<br />

Durch die frühzeitige Einbeziehung der Unternehmen<br />

<strong>und</strong> ihrer Mitarbeiter in die Planung von Weiterbildungsprozessen<br />

konnte von Anfang an eine große Praxisrelevanz erreicht<br />

werden. Das führte wiederum zu einer großen Akzeptanz<br />

bei den zu qualifizierenden Mitarbeitern.<br />

Durch die externe Unterstützung bei der Themensuche <strong>und</strong><br />

-formulierung <strong>und</strong> der konzeptionellen Gestaltung von Lehrinhalten<br />

stellten die beteiligten Unternehmen fest, dass sie<br />

selbst (zumeist ältere) kompetente Mitarbeiter haben, die<br />

zu einigen Themen bereits Erfahrungen <strong>und</strong> entsprechendes<br />

Wissen besitzen. Diese Mitarbeiter wurden als Trainer<br />

gewonnen <strong>und</strong> vermittelten ihr Wissen an Mitarbeiter auch<br />

anderer Unternehmen. Da aus den verschiedenen Unternehmen<br />

sowohl die älteren, erfahrenen als auch junge, mit<br />

neuem Wissen ausgestattete Mitarbeiter mitwirkten, entwickelte<br />

sich eine generationen- <strong>und</strong> unternehmensübergreifende<br />

Rotation von Erfahrungen <strong>und</strong> Wissen.<br />

Die Qualifizierung wurde von den Weiterbildungsinstituten<br />

in die Unternehmen verlagert, d.h. die klassische Gestaltung<br />

der Qualifizierung wurde aufgelöst zugunsten einer<br />

problem- <strong>und</strong> unternehmensorientierten Weiterbildung vor<br />

Ort. Damit können die theoretischen Erkenntnisse <strong>und</strong> Inhalte<br />

auf ihren praktischen Bestand getestet werden <strong>und</strong> in<br />

der Konfrontation mit praktischen Problemen einen dynamischen<br />

Charakter erhalten. Der Trainer wächst immer mehr<br />

in die Rolle eines Moderators selbstgesteuerter Wissensaneignung<br />

<strong>und</strong> Erfahrungsgewinnung hinein.<br />

Die enge Verbindung von Wissensvermittlung mit praktischen<br />

Unternehmenserfahrungen macht die in dieser Form<br />

organisierte Weiterbildung auch für ältere Arbeitnehmer besonders<br />

attraktiv. Sie können ihre Erfahrungen, z.B. auch<br />

als Trainer in bestimmten Themenfeldern, aktiv einbringen<br />

<strong>und</strong> erhalten damit die Möglichkeit, neues Wissen zu generieren<br />

<strong>und</strong> mit ihren Erfahrungen zu vergleichen. Durch<br />

den Ausgleich der Veränderungen in den körperlichen Leistungsvoraussetzungen<br />

mit einer erfolgsgeleiteten Wissensweitergabe<br />

können sie besser den Wert ihrer Arbeit bis zum<br />

Ende ihrer Erwerbstätigkeit erhalten <strong>und</strong> mit dem Tempo der<br />

andauernden Veränderungen Schritt halten. Für die Unternehmen<br />

bedeutet das eine verbesserte Chance, die Erfahrungen<br />

kombiniert mit aktuellem Wissen länger verfügbar<br />

zu haben.<br />

D. Israel, B. Schädlich, ATB GmbH Chemnitz<br />

(Quelle: Heimer/Mohr/Wolff 2001a:11)<br />

Erfahrungen aus dem europäischen Ausland<br />

Auch Erfahrungen aus dem europäischen Ausland können<br />

Diskussion <strong>und</strong> Umsetzung alternsgerechter Strukturen<br />

befördern. Ilmarinen/Tempel (2002) bieten umfangreiche<br />

Ländervergleiche zu relevanten Parametern<br />

<strong>und</strong> interessante Beispiele vor dem Hintergr<strong>und</strong> des finnischen<br />

Nationalprogramms „Altern <strong>und</strong> Arbeit“ in den<br />

Jahren 1998–2002. 27<br />

<strong>EQUIB</strong> Beschäftigung <strong>und</strong> Qualifizierung älterer Arbeitnehmer <strong>und</strong> Arbeitnehmerinnen 15

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