EQUIB - und Marketingstrategie Demographischer Wandel
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9 Beschäftigung <strong>und</strong> Einschätzung älterer Arbeitnehmer in den Betrieben des Panels<br />
Ihre Aufnahme in den Gesprächsleitfaden zielte jedoch<br />
darauf, eine allgemeine Einordnung der betrieblichen<br />
Urteile vor dem Hintergr<strong>und</strong> der in der wissenschaftlichen<br />
Diskussion <strong>und</strong> empirischen Forschung bekannten<br />
betrieblichen Positionen zu diesen Themenkomplexen<br />
vornehmen zu können. Ergeben sich dabei deutlich abweichende<br />
Positionen der im Panel enthaltenen Unternehmen,<br />
werden diese in der Auswertung berücksichtigt.<br />
Ursprünglich sollten die betrieblichen Antworten konkret<br />
in Bezug zum Antwortverhalten der Betriebe<br />
in der bereits vorgestellten Repräsentativerhebung des<br />
Referenz-Betriebs-Systems (RBS) des BIBB 43 gesetzt<br />
werden. Daher sollten sich auch die Frageformulierungen<br />
eng an die im RBS gewählten anlehnen. In der Diskussion<br />
des Gesprächsleitfadens mit Mitgliedern des<br />
begleitenden Experten-Pools während der Vorbereitung<br />
der Befragung wurden die Fragestellungen in der im<br />
RBS gewählten Form jedoch hinterfragt <strong>und</strong> eine neutralere,<br />
weniger auf Stereotype Bezug nehmende Fragestellung<br />
angeregt. Im endgültigen Gesprächsleitfaden<br />
wurden diese Bedenken berücksichtigt. 44<br />
Entsprechend der Intention, die Antworten primär zur<br />
Beschreibung des Panels zu nutzen, bleibt die folgende<br />
Darstellung rein deskriptiv; ein Schluss auf die Einstellungen<br />
in der Gesamtheit der regionalen Betriebe<br />
ist weder möglich noch gewollt. Aus dem gleichen<br />
Gr<strong>und</strong> unterbleibt auch eine weitere Differenzierung<br />
nach Wirtschaftszweigen, Betriebstyp oder Ort der Betriebsniederlassung.<br />
45<br />
Anteil älterer Arbeitnehmer (50+) an den Belegschaften<br />
Die Betriebe wurden gebeten, die ungefähre Gesamtzahl<br />
der Beschäftigten am Standort sowie die Anzahl<br />
der beschäftigten älteren Arbeitnehmer anzugeben.<br />
Hierbei wurde als Definition der älteren Arbeitnehmer<br />
in Anlehnung an die Förderprogramme „50 plus“ eine<br />
Altersgrenze von 50 Jahren vorgegeben. Die Gesprächspartner<br />
formulierten in der Regel keine Bedenken<br />
46 , von dieser Grenze als Arbeitsdefinition für das<br />
gesamte Interview auszugehen.<br />
Im Folgenden wird auf Angabe der absoluten Summen<br />
sowie der Minimal- <strong>und</strong> Maximalwerte aus Gründen<br />
der Anonymisierung der Daten verzichtet. Dies er-<br />
folgt unabhängig davon, ob die angegebenen Zahlen tatsächlich<br />
einen Rückschluss auf Teilnahme bestimmter<br />
Betriebe erlauben würden oder nicht. Stattdessen beschränkt<br />
sich die Darstellung auf die Angabe des prozentualen<br />
Anteils Älterer an der Summe der Beschäftigten<br />
im jeweiligen Wirtschaftszweig. Erneut sei darauf<br />
hingewiesen, dass hier keine Aussagen über die Altersstruktur<br />
der jeweiligen Branchen in der Region abgeleitet<br />
werden können, sondern lediglich eine Beschreibung<br />
des befragten Panels intendiert ist.<br />
Anteil älterer AN ∗ (%)<br />
alle Panelbetriebe 13.1<br />
nach Wirtschaftszweigen:<br />
Metall- <strong>und</strong> Elektro 7.9<br />
Nahrungs- <strong>und</strong> Genussmittel 20.5<br />
Handel 19.0<br />
TUL/Logistik 23.0<br />
Call Center/Medien-DL 4.0<br />
nach Betriebstyp:<br />
Industrie/Dienstleister 12.6<br />
Handwerk 19.4<br />
∗ Anteil der Summe der Beschäftigten über 50 an der Summe der insge-<br />
samt Beschäftigten in der jeweiligen Gruppe der Panelbetriebe.<br />
Angaben aus 99 Betrieben; 1 Betrieb: keine Antwort.<br />
Von der Summe der mit dem befragten Panel erfassten<br />
Beschäftigten gehören 13 Prozent der Gruppe der älteren<br />
Arbeitnehmer an.<br />
Dabei finden sich in den von uns befragten Handwerksbetrieben<br />
in der Regel prozentual mehr ältere Beschäftigte<br />
als in Industrie- <strong>und</strong> Dienstleistungsbetrieben.<br />
In den befragten Betrieben des Metall- <strong>und</strong> Elektrobereichs<br />
liegt der Anteil der älteren Arbeitnehmer mit 8<br />
Prozent deutlich geringer als in den übrigen einbezogenen<br />
großen Branchen.<br />
Die Charakterisierung der Call Center- sowie Medienbranche<br />
als „junge Branchen“ mit unterdurchschnittlicher<br />
Beschäftigung älterer Arbeitnehmer spiegelt sich<br />
erwartungsgemäß auch im Panel wieder.<br />
Seitens der absoluten Anzahl Älterer sei hier nur ergänzend<br />
darauf hingewiesen, dass sich in allen Branchen<br />
Betriebe finden, die keine oder nur geringfügig (weniger<br />
als 3, in Handel <strong>und</strong> Nahrungs- <strong>und</strong> Genussmittelbranche)<br />
ältere Arbeitnehmer beschäftigen.<br />
43 Vgl. Kurze Darstellung des RBS <strong>und</strong> der Untersuchung zu älteren Arbeitnehmern in Kapitel 7.1.1.<br />
44 Der beabsichtigte unmittelbare Vergleich mit den Ergebnissen der RBS-Erhebung des BIBB ist daher nicht mehr möglich.<br />
45 Soweit branchenspezifische Unterschiede einen wichtigen Aspekt zur Darstellung beitragen können, werden sie im Rahmen der unten<br />
folgenden Darstellung des qualitativen Gesprächsteils (offene Fragestellungen) berücksichtigt.<br />
46 In der Regel variiert die Definition des „älteren Arbeitnehmers“ in Abhängigkeit von Betriebs- <strong>und</strong> Branchenspezifika. Vom Alter des<br />
Befragten ist sie dagegen offenbar weitgehend nicht abhängig. (Koller/Gruber 2001)<br />
<strong>EQUIB</strong> Beschäftigung <strong>und</strong> Qualifizierung älterer Arbeitnehmer <strong>und</strong> Arbeitnehmerinnen 25