EQUIB - und Marketingstrategie Demographischer Wandel
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8 Ziele, Methoden, Instrumente<br />
Teil B: Ergebnisse der Betriebsbefragung<br />
8 Ziele, Methoden, Instrumente<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des demographischen <strong>Wandel</strong>s<br />
<strong>und</strong> der besonderen Situation älterer Arbeitnehmer im<br />
Betrieb <strong>und</strong> am Arbeitsmarkt verfolgt diese regionale<br />
Untersuchung primär die folgenden Fragestellungen:<br />
Welche Rolle spielen ältere Arbeitnehmer in der betrieblichen<br />
Personal- <strong>und</strong> Qualifizierungspolitik? Welche<br />
speziellen Qualifizierungsbedarfe für ältere Arbeitnehmer<br />
bestehen in den Betrieben? Wie stehen die Unternehmen<br />
der Region zur Neueinstellung Älterer?<br />
Diese Fragestellungen werden auch unter dem übergeordneten<br />
Gesichtspunkt verfolgt, inwieweit sich die<br />
regionalen Unternehmen bereits auf die neuen Erfordernisse<br />
durch eine Umstellung auf eine alterngerechte<br />
Personal- <strong>und</strong> Qualifizierungspolitik einzustellen beginnen,<br />
<strong>und</strong> welche Unterstützungsbedarfe sie hierbei<br />
sehen. Denn öffentliche Fördermaßnahmen für die<br />
Beschäftigung <strong>und</strong> Qualifizierung älterer Arbeitnehmer,<br />
die seit mehreren Jahren intensiv verfolgt werden,<br />
treffen bislang auf eine hinter den Erwartungen<br />
zurückbleibende Resonanz. Die Akzeptanz flankierender<br />
politischer Förderstrategien für Qualifizierung <strong>und</strong><br />
Beschäftigung insbesondere Älterer trifft offenk<strong>und</strong>ig<br />
im betrieblichen Einzelfall häufig auf Barrieren. Diese<br />
gilt es zu ermitteln, um Schlussfolgerungen <strong>und</strong><br />
Empfehlungen abzuleiten, <strong>und</strong> zwar für die betriebliche<br />
Qualifizierungs- <strong>und</strong> Personalpolitik ebenso wie für die<br />
Akzentuierung öffentlicher Förderprogramme.<br />
Methodisches Vorgehen<br />
Die Befragung erfolgt im Rahmen des Regionalen<br />
Monitoring-Systems Qualifikationsentwicklung<br />
(RMQ). Im Zentrum seines methodischen Ansatzes<br />
steht ein unter qualitativen Gesichtspunkten zusammengestelltes<br />
Panel von Betrieben, die regelmäßig zu neuen<br />
Trends der Innovationsentwicklung <strong>und</strong> davon angestoßenen<br />
neuen Qualifikationsanforderungen befragt werden<br />
sollen. Dieses Panel kann parallel auch zu Erhebungen<br />
genutzt werden, die aktuell für die regionalen Akteure<br />
wichtige Fragestellungen von branchenübergreifendem<br />
Charakter zum Gegenstand haben. 38<br />
Als qualitatives Untersuchungsinstrument basiert die<br />
38 Z.B.: Befragung zum Thema „JobRotation“ in 2001, „Ältere Arbeitnehmer“ in 2002.<br />
39 S. hierzu die Kurzdarstellung des RMQ im Internet, www.equib.de.<br />
40 Beschreibung der Zusammensetzung des Panels auf Seite 6.<br />
41 Gesprächsleitfaden <strong>und</strong> Mind-Maps sind im Anhang wiedergegeben.<br />
empirische Datenerhebung somit vorwiegend auf Experteninterviews<br />
mit betrieblichen Verantwortungsträgern<br />
für Qualifizierung bzw. Personalverantwortlichen.<br />
Die Betriebsauswahl folgt dem Ansatz des „theoretischen<br />
Sampling“ <strong>und</strong> strebt dabei – unterstützt durch<br />
Hinweise <strong>und</strong> Vorschläge aus regionalen Expertenkreisen<br />
(„begleitender Experten-Pool“) – eine größtmögliche<br />
Repräsentanz der gezielt vorgenommenen Auswahl<br />
der Teilnehmerbetriebe an. 39 Die Auswertung der Interviews<br />
wurde mit MaxQDA, einem Tool zur qualtitativen<br />
Datenanalyse, unterstützt.<br />
Die Befragung des eingangs dargelegten Betriebspanels<br />
von 100 Unternehmen 40 ist somit nicht auf eine quantitative<br />
statistische Analyse ausgelegt. Dergleichen fällt<br />
nicht in die Absicht dieser Studie <strong>und</strong> ist auch vom Umfang<br />
des Panels her nicht möglich.<br />
Kombinierter Gesprächsleitfaden<br />
Die Befragung der betrieblichen Experten erfolgte anhand<br />
eines Leitfadens, der in einer bereits in den bisherigen<br />
Befragungsr<strong>und</strong>en des RMQ praktisch bewährten<br />
Form offene Fragestellungen mit Mind-Maps kombiniert,<br />
die den konzeptionellen Rahmen der Befragung<br />
abbilden. Diese Form unterstützt die erforderliche Freiheit<br />
der Gesprächsführung mit einem theoretisch f<strong>und</strong>ierten<br />
Strukturierungsangebot, <strong>und</strong> sichert damit die<br />
gr<strong>und</strong>legende Vergleichbarkeit der durch betriebsindividuelle<br />
Besonderheiten geprägten Interviews ab. 41<br />
Die Konstruktion des Fragebogens erfolgte unter dem<br />
Gesichtspunkt, die vielfältigen betrieblichen Positionen<br />
<strong>und</strong> Bedarfe im Hinblick auf die Beschäftigung Älterer<br />
sowie die politischen Fördermaßnahmen zu eruieren,<br />
um arbeitsmarktpolitische Konsequenzen zu diskutieren<br />
<strong>und</strong> eine verbesserte Feinabstimmung zwischen<br />
Unternehmungen <strong>und</strong> öffentlicher Förderstrategie anzuregen.<br />
Zur Abstimmung mit den regionalen Akteuren<br />
wurde der Leitfadenentwurf vor der Versendung an die<br />
betrieblichen Ansprechpartner ca. 40 Mitgliedern des<br />
begleitenden Experten-Pools zur Stellungnahme vorgelegt,<br />
woraus sich weitere Differenzierungen der einzelnen<br />
Aspekte <strong>und</strong> Ergänzungen der Mind-Maps ergaben.<br />
Entsprechend dem oben dargestellten Forschungsinteresse<br />
stellt der Leitfaden die kurz- <strong>und</strong> mittelfristigen<br />
Aspekte des demographischen <strong>Wandel</strong>s (Neueinstellung<br />
älterer Arbeitnehmer / Qualifizierung älterer<br />
Arbeitnehmer in den Betrieben) in den Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Die im Befragungsansatz angelegte Offenheit der Ge-<br />
<strong>EQUIB</strong> Beschäftigung <strong>und</strong> Qualifizierung älterer Arbeitnehmer <strong>und</strong> Arbeitnehmerinnen 23