EQUIB - und Marketingstrategie Demographischer Wandel
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sonderheiten des Speditionsgewerbes <strong>und</strong> der Konkurrenz<br />
der Speditionen mit der Industrie um Logistik-<br />
Fachkräfte deren kaufmännische Abteilungen in der<br />
Regel von „jungen Teams“ dominiert werden. 65<br />
Auch im Handel setzen einige Sparten ganz auf jüngere<br />
Mitarbeiter. Jugendliches Alter <strong>und</strong> modernes Outfit<br />
rechnet man hier zum Betriebskapital von Young Generation<br />
Shops.<br />
12.3 Bekanntheit, Nutzung <strong>und</strong> Optimierungsmöglichkeiten<br />
der Förderprogramme<br />
zur Einstellung von älteren<br />
Arbeitslosen<br />
Zentrales Anliegen der Untersuchung war es, Möglichkeiten<br />
zu ermitteln, wie die Akzeptanz der Förderprogramme,<br />
insb. des Landesprogramms verbessert werden<br />
kann. 66<br />
Die Frage nach der Bekanntheit der Förderprogramme<br />
bringt zu Tage, dass diese Programme in einem erheblichen<br />
Teil der Betriebe weitgehend unbekannt sind, <strong>und</strong><br />
zwar in dem Sinn, dass die befragten Experten zwar<br />
meist von der Existenz der Programme wissen, aber<br />
über die Inhalte, Bedingung <strong>und</strong> Umfang der Fördermöglichkeiten<br />
nur sehr rudimentär informiert sind. 67<br />
In den Gesprächen wurde deutlich, dass der Gr<strong>und</strong> nur<br />
sehr teilweise in einer eventuell suboptimal durchgeführten<br />
Informationspolitik der fördernden Stellen <strong>und</strong><br />
Kammern zu suchen sein dürfte. Denn bei realistischem<br />
Blick erscheint ein anderer Faktor ausschlaggebend dafür,<br />
dass sich der Bedarf an Informationen über die einschlägigen<br />
Förderprogramme <strong>und</strong> damit die Informiertheit<br />
der Betriebe in Grenzen hält. Die dargestellte geringe<br />
Bedeutung, die die Betriebe der Neueinstellung<br />
älterer Arbeitnehmer zumessen, bzw. das geringe Interesse<br />
an der Berücksichtigung Älterer im Rahmen der<br />
Rekrutierungsstrategien lassen auch das Interesse an Informiertheit<br />
über die einschlägigen Förderprogramme<br />
eher gering ausfallen.<br />
12 Berücksichtigung älterer Arbeitnehmer bei Neueinstellungen<br />
Lohnkostenzuschüsse sind nicht der primäre<br />
Hebel für eine verstärkte Neueinstellung älterer<br />
Arbeitnehmer, aber eine wichtige Bedingung<br />
Nicht wenige, insb. kleinere Betriebe sehen zwar die<br />
Subventionierung von Einarbeitungs- <strong>und</strong> Qualifizierungskosten<br />
in der Rolle eines „Züngleins an der Waage“,<br />
die bei vergleichbarer Gr<strong>und</strong>qualifikation die Entscheidung<br />
zugunsten des älteren Stellenbewerbers beeinflussen<br />
kann. Wenn die befragten Experten unabhängig<br />
von ihrem Personalbedarf über die politische<br />
Bedeutung der Förderprogramme urteilen, werden diese<br />
als unverzichtbare Bedingung dafür wahrgenommen,<br />
die Chancen der Einstellung älterer Arbeitsloser zu steigern.<br />
Jede auf Basis dieser Programme vorgenommene<br />
Reintegration eines älteren Arbeitnehmers in ein Beschäftigungsverhältnis<br />
unterstreicht dies auch aus Sicht<br />
der Gesprächspartner. Mitnahmeeffekte, die nicht auszuschließen<br />
sind, sollten daher das Instrument insgesamt<br />
nicht in Frage stellen.<br />
Es darf dabei jedoch nicht übersehen werden, dass in<br />
aller Regel die Förderung nicht den Ausschlag für eine<br />
vorgenommene oder für möglich gehaltene Neueinstellung<br />
eines älteren Arbeitslosen gab, sondern dessen<br />
Qualifikation. So berichten Betriebe über Neueinstellungen<br />
älterer Arbeitnehmer auf Basis dessen, dass<br />
ihnen der Bewerber <strong>und</strong> seine Qualifikation detailliert<br />
bekannt war (im Beispiel: vorheriger Arbeitgeber ist<br />
Geschäftspartner, der Personal reduzieren musste). Seine<br />
Qualifikation machte ihn trotz relativ hohen Lohnniveaus<br />
interessant für den Betrieb. Es zeigt sich auch<br />
in diesem Beispiel, dass die Lohnkosten eben nur ein<br />
Bilanzposten sind; Leistung durch Qualifikation, Leistungsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> Belastbarkeit stehen auf der anderen<br />
Seite. Und erst das Verhältnis über Kosten <strong>und</strong> Ertrag<br />
pro Mitarbeiter entscheidet über den betriebswirtschaftlichen<br />
Nutzen der Beschäftigung.<br />
65 Vgl. Kapitel 10.<br />
66 Kurze Vorstellung der Förderprogramme in Teil A, ab S. 13.<br />
67 Bei der Auswertung der Expertenantworten ist zu berücksichtigen, dass bei der Auswahl der betrieblichen Experten für das Monitoring-<br />
System, das in erster Linie auf die Ermittlung neuer Qualifikationsanforderungen ausgerichtet ist, Qualifizierungsverantwortliche präferiert<br />
wurden, so dass sich vereinzelt (Großbetriebe) der befragte Experte nicht als der ideale Ansprechpartner für die hier diskutierte<br />
Fragestellung herausstellte. Es kann daher nicht ausgeschossen werden, dass eine ausdrückliche Befragung der Personalverantwortlichen<br />
zu diesem Punkt unter Umständen ein in der Tendenz etwas „besseres“ Ergebnis erbracht hätte. In der Mehrzahl gerade der<br />
kleineren Betriebe fallen die Antwortkompetenzen jedoch in der befragten Person zusammen.<br />
40 Beschäftigung <strong>und</strong> Qualifizierung älterer Arbeitnehmer <strong>und</strong> Arbeitnehmerinnen <strong>EQUIB</strong>