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Fokussierte Kapazitätsmärkte - LBD-Beratungsgesellschaft mbH

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<strong>Fokussierte</strong> <strong>Kapazitätsmärkte</strong> Öko-Institut / <strong>LBD</strong> / RAUE LLP<br />

2 Hintergrund<br />

2.1 Wirtschaftliche Darstellbarkeit neuer Kraftwerke und wirtschaftlicher<br />

Rahmen für Bestandskraftwerke<br />

2.1.1 Margensituation für Neubaukraftwerke<br />

Die Entwicklung der energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie auch der Anlagenmärkte<br />

war in der letzten Dekade durch eine erhebliche Dynamik geprägt:<br />

� die Brennstoffmärkte entwickelten sich mit einer Tendenz zu höheren Preisniveaus,<br />

waren aber auch durch eine erhebliche Volatilität geprägt, die mit der<br />

Hausse im Jahr 2008 einen Höhepunkt erreichte;<br />

� die mit dem 2005 eingeführten EU-Emissionshandelssystem (European Union<br />

Emissions Trading Scheme – EU ETS) entstehenden CO2-Kosten wurden in<br />

den Strommärkten erwartbar schnell eingepreist und bilden einen neue Betriebskostenbestandteil;<br />

bei den Preisentwicklungen im CO2-Markt zeigten<br />

sich für kurze Zeiträume relativ stabile Trends, aktuell ist der Markt jedoch<br />

durch einen massiven Preisverfall geprägt, der sich aus dem Überangebot an<br />

Emissionsberechtigungen ergibt (Öko-Institut 2012);<br />

� auf den Anlagenmärkten sind die Preise für konventionelle Kraftwerke massiv<br />

gestiegen, diese liegen aktuell um ca. 70% über den Niveaus von vor zehn<br />

Jahren (Matthes 2012);<br />

� der massive Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, vor allem<br />

der Solarstromerzeugung hat vor allem seit 2010 im Bereich der Peakpreise<br />

zu einem massiven Preisverfall geführt.<br />

Diese fundamentalen Trends haben gravierende Folgen für die Margensituation neuer<br />

Kraftwerke, also die Erwirtschaftung von Einkommensströmen, mit denen nicht nur die<br />

Betriebskosten, sondern auch die Investitions- und die fixen Betriebskosten (Personal,<br />

Wartung und Instandhaltung etc.) neuer Kraftwerke erwirtschaftet werden können.<br />

Die Abbildung 1 veranschaulicht die wirtschaftliche Situation verschiedener Neubau-<br />

Referenzkraftwerke in Deutschland. Der graue Balken im Hintergrund zeigt den Bereich<br />

der Fixkosten von neuen Steinkohlekraftwerken (fixe Betriebskosten und Kapitaldienst),<br />

der hellgrüne Balken im Hintergrund markiert den Bereich der Fixkosten von<br />

neuen GuD-Kraftwerken und der rötliche Balken zeigt die Bandbreite der Fixkosten für<br />

neue Gasturbinen-Kraftwerke. Die Linien zeigen die Stromerzeugermargen (Deckungsbeiträge<br />

auf die Fixkosten 1 ) für drei unterschiedliche Kraftwerke, ein neues<br />

Steinkohlenkraftwerk, ein modernes Gas-und-Dampf- (GuD-) Kraftwerk sowie ein Gas-<br />

1 Die Deckungsbeiträge ermitteln sich als Differenz der durch den Anlagenbetrieb erzielten<br />

Stromerlöse und der Betriebskosten für Brennstoffe und Emissionsberechtigungen. Für Kohlenkraftwerke<br />

werden diese Deckungsbeiträge als Clean Dark Spread und für Gaskraftwerke<br />

als Clean Spark Spread bezeichnet.<br />

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