Fokussierte Kapazitätsmärkte - LBD-Beratungsgesellschaft mbH
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<strong>Fokussierte</strong> <strong>Kapazitätsmärkte</strong> Öko-Institut / <strong>LBD</strong> / RAUE LLP<br />
erneuerbaren Energien spielen wird), aber auch für eine wettbewerbsbasierte<br />
Finanzierung und einen marktorientierten Betrieb von erneuerbaren Energien<br />
und Speichersystemen im zukünftigen Stromversorgungssicherheit.<br />
� Neben der Versorgungssicherheit und dem Beitrag zum Umbau des Stromversorgungssystems<br />
sollte die Erhaltung der Wettbewerbsintensität im<br />
Strommarkt wie auch die Begrenzung der Kosten für die Verbraucher eine klare<br />
Zielgröße für die Umgestaltung des Strommarktes bleiben.<br />
� Im Lichte dieser vielschichtigen Ausgangsbedingungen ist die Ausgestaltung<br />
von Kapazitätsmechanismen auch mit den Anforderungen aus der Entwicklungs-<br />
und Lernperspektive konfrontiert. Dazu gehört einerseits die Ausgestaltung<br />
des Instruments in einer Weise, die zukunftsgerichtete Lernerfahrungen<br />
ermöglicht, also die Zukunftsherausforderungen zumindest teil- und schrittweise<br />
aufnimmt. Andererseits müssen die Mechanismen aber auch so ausgestaltet<br />
werden, dass sie im Lichte von praktischen Erfahrungen und Marktentwicklungen<br />
anpassungsfähig und revidierbar sind.<br />
Vor diesem Hintergrund baut der hier vorgelegte Vorschlag eines <strong>Fokussierte</strong>n Kapazitätsmarktes<br />
auf dem folgenden Grundkonzept auf:<br />
1. Segmentierung des Kapazitätsmarktes: Der <strong>Fokussierte</strong> Kapazitätsmarkt soll<br />
(zunächst) auf die beiden Segmente des Stromversorgungssystems abstellen,<br />
für die in den nächsten Jahren besondere Herausforderungen entstehen werden:<br />
das Segment der stilllegungsgefährdeten Bestandsanlagen sowie das<br />
Segment der (notwendigen) Neuanlagen. Gleichzeitig bildet die Segmentierung<br />
des Kapazitätsmarktes eine gute Voraussetzung für die Differenzierung<br />
(s.u.) und erleichtert die im Zeitverlauf vor dem Hintergrund der praktischen<br />
Erfahrungen sicher notwendig werdenden Anpassungen (die durchaus sowohl<br />
die längerfristige Integration beider Segmente als auch die zwischenzeitliche<br />
Aufgabe eines einzelnen Segmentes beinhalten können).<br />
2. Differenzierung der Produkte: Zur Begrenzung der Risikozuschläge (und damit<br />
auch der Kosten für die Verbraucher) ist es sinnvoll, die Produkte des <strong>Fokussierte</strong>n<br />
Kapazitätsmarktes in ihrer zeitlichen Laufzeit zu differenzieren (also<br />
die Laufzeit der resultierenden Verträge zwischen der verantwortlichen Stelle<br />
und den Anlagenbetreibern ggf. strukturell dem wirtschaftlichen Zeithorizont<br />
der Entscheider anzupassen). Darüber hinaus sollen insbesondere für das<br />
Neuanlagensegment Präqualifikationsanforderungen gestellt werden, die auch<br />
die längerfristige Entwicklung des Stromversorgungssystems berücksichtigen.<br />
3. Umfassende Einbeziehung der Nachfrageseite: Nachfrageseitige Maßnahmen,<br />
z. B. im Bereich steuerbarer Lasten sollen möglichst umfassend und<br />
möglichst gleichberechtigt zu Angebotsoptionen in den <strong>Fokussierte</strong>n Kapazitätsmarkt<br />
einbezogen werden. Die Nachfrageseite soll damit nicht durch ein<br />
separates Marktsegment, sondern durch eine sinnvolle Produktdifferenzierung<br />
im Rahmen der jeweiligen Marktsegmente adressiert werden.<br />
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