Fokussierte Kapazitätsmärkte - LBD-Beratungsgesellschaft mbH
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<strong>Fokussierte</strong> <strong>Kapazitätsmärkte</strong> Öko-Institut / <strong>LBD</strong> / RAUE LLP<br />
� Das System fokussiert intentionsgemäß allein die Frage der Versorgungssicherheit<br />
und wird für den Fall der Neuanlagen-Berücksichtigung leicht vorhersehbar<br />
ausschließlich zur Errichtung von Gasturbinen führen.<br />
� Wichtige Lernerfahrungen zur Interaktion von Kapazitätsinstrumenten und den<br />
anderen Strommarktsegmenten oder hinsichtlich von Auktionsverfahren für<br />
größere Technologieportfolios können nicht gemacht werden.<br />
Bei realistischer Betrachtung der notwendigen Prozeduren (Kapazitätsermittlung<br />
und -differenzierung, Aufsetzen robuster Auktionsverfahren etc.) bildet auch die Strategische<br />
Reserve keine Option, die im Verlauf der nächsten ein bis zwei Jahre verfügbar<br />
und damit eine Alternative zu den derzeit in der Diskussion befindlichen ordnungsrechtlichen<br />
Regelungen für die kurzfristig benötigte Kaltreserve sein könnte.<br />
Die bisherige Diskussion der beiden dargestellten Varianten für Kapazitätsinstrumente<br />
(Consentec 2012a, Ecofys 2012a, EWI 2012), erhärtet nochmals die Einsicht aus ähnlichen<br />
Diskussionen (v.a. in Großbritannien und in den USA), dass unterschiedliche<br />
Annahmen zu konkreten Umsetzungs- und Parametrisierungsoptionen, Einschätzungen<br />
zu Regulierungsrisiken sowie zu den real erwartbaren Wirkungen, unterschiedliche<br />
Perspektiven auf Effizienzbewertungen (statische vs. dynamische Effizienz) sowie die<br />
Berücksichtigung von Verteilungseffekten die eigentlich entscheidenden Determinanten<br />
für das Ergebnis vergleichender Analysen sind und weniger die idealtypischen Modelle<br />
an sich.<br />
Darüber hinaus sollte aber auch berücksichtigt werden, dass die unmittelbare Übertragung<br />
von Designelementen oder von Erfahrungen aus in anderen Staaten oder Regionen<br />
umgesetzten Kapazitätsinstrumenten auch vor der Herausforderung steht, den<br />
konkreten Hintergrund des jeweiligen Strommarktes hinreichend zu berücksichtigen.<br />
So musste beim Design der umfassenden <strong>Kapazitätsmärkte</strong> im Nordosten der USA<br />
nicht die schnell vorangetriebene Dekarbonisierung des Stromversorgungssystems<br />
berücksichtigt werden. Die Modelle der Strategischen Reserve in Skandinavien reflektieren<br />
einen relativ stabilen sowie wenig heterogenen Kraftwerkspark mit sehr niedrigen<br />
Betriebskosten (v.a. Wasserkraft und Kernenergie) und sind letztlich nicht mit der<br />
erheblichen Dynamik konfrontiert, die sich mit den wirtschaftlichen Herausforderungen<br />
für ein einen Kraftwerkspark mit teilweise vergleichsweise hohen Betriebskosten sowie<br />
über unterschiedliche politische Interventionen (massiver Ausbau fluktuierender erneuerbarer<br />
Energien, Ausstieg aus der Kernenergie, Durchsetzung hoher Emissionsstandards<br />
für Altanlagen etc.) ergeben.<br />
Die vorstehenden Überlegungen verdeutlichen, dass wahrscheinlich keines der beiden<br />
idealtypischen Konzepte ein geeignetes Modell für einen robusten und lernorientierten<br />
Einführungsprozess für Kapazitätsinstrumente bildet. Im Folgenden wird deshalb der<br />
Vorschlag für ein alternatives Kapazitätsinstrument entwickelt und spezifiziert, das Vorteile<br />
beider Modelle reflektiert, einige Nachteile vermeidet, ein breiteres Spektrum von<br />
Zielen berücksichtigt sowie eine Reihe weiterer Anregungen aus anderen Vorarbeiten<br />
(<strong>LBD</strong> 2011, BET 2011, RAP 2012) aufnimmt.<br />
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