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Fokussierte Kapazitätsmärkte - LBD-Beratungsgesellschaft mbH

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Öko-Institut / <strong>LBD</strong> / RAUE LLP <strong>Fokussierte</strong> <strong>Kapazitätsmärkte</strong><br />

gungen für konventionelle Kraftwerke geprägt sein, wobei für letztere das Spannungsfeld<br />

höherer Anforderungen (erheblicher Beitrag zur Residuallastdeckung unter Maßgabe<br />

massiv steigender Flexibilitätsanforderungen) und größerer Schwierigkeiten bei<br />

der Fixkostendeckung erhalten bleiben bzw. sich verschärfen wird.<br />

Insgesamt sind für den Bedarf an konventionellen Kraftwerkskapazitäten drei Phasen<br />

zu unterscheiden:<br />

1. Die erste Phase wird kurzfristig durch die Notwendigkeit des Erhalts von Bestandskraftwerken<br />

sowie zur Aktivierung nachfrageseitiger Maßnahmen zum<br />

Erhalt der Versorgungssicherheit getrieben sein und sich bis zum Ende dieser<br />

Dekade erstrecken. Zur Gewährleistung der regionalen Versorgungssicherheit<br />

kann in Einzelfällen bereits vor 2022 die Neuerrichtung von Kraftwerksanlagen<br />

in von Infrastrukturengpässen betroffenen Regionen (v.a. in Süddeutschland)<br />

notwendig werden.<br />

2. Die zweite Phase beginnt mit den letzten Stilllegungsphasen der Kernkraftwerke.<br />

Hier wird der Bedarf an Flexibilität im Kraftwerkspark erheblich zunehmen<br />

und auch daher ein erheblicher Neubaubedarf flexibler Kraftwerke entstehen,<br />

die nur über vergleichsweise kurze Zeiträume betrieben werden.<br />

3. In der dritten Phase (nach 2030) wird aufgrund der hohen Anteile erneuerbarer<br />

Energien auch der Bedarf an Speichertechnologien mit verschiedenen Speicherprofilen<br />

zunehmen.<br />

Die zweite und dritte Phase werden durch hohe Anteile erneuerbarer Energien gekennzeichnet.<br />

Bei einem Anteil von (deutlich) über 50% für die erneuerbaren Energien<br />

im Jahr 2030 werden konventionelle Kraftwerke für die Energiebereitstellung zwar weiter<br />

an Bedeutung verloren haben, sie werden jedoch neben verbrauchseitigen Maßnahmen<br />

für den Erhalt der Versorgungssicherheit als flexibles Backup zu den erneuerbaren<br />

Energien weiterhin eine wesentliche Rolle spielen.<br />

Die Schätzungen für den Neubaubedarf in der Dekade 2020 bis 2030 liegen in der<br />

Bandbreite von 10 bis 20 GW (vgl. Kapitel 5.2.2), wobei auch hier wieder die Entwicklungen<br />

auf den Brennstoff- und CO2-Märkten und deren Konsequenzen für die wirtschaftliche<br />

Darstellbarkeit des Bestandskraftwerksparks eine erhebliche Unsicherheitsgröße<br />

bilden.<br />

Die Frage in welchem Umfang gesicherte Kapazität benötigt wird, ist schließlich auch<br />

davon abhängig wie sich die Stromnachfrage entwickelt. Ob bzw. wann die Effizienzziele<br />

der Bundesregierung erreicht werden (Minderung des Bruttostromverbrauchs um<br />

10% bis 2020 und 25% bis 2050) und in welchem Ausmaß sich die Effizienzsteigerung<br />

auf den Spitzenlastbedarf auswirken wird, ist jedoch unsicher.<br />

Vor dem Hintergrund dieser beiden Unsicherheitsbereiche kann es sich sowohl auf<br />

kurze wie auch auf mittlere Sicht als sinnvoll erweisen, auch den Erhalt von Bestandskraftwerken<br />

zu adressieren.<br />

Schließlich ist darauf hinzuweisen, dass konventionelle Kraftwerkstechnologien wie<br />

Gasturbinen oder GuD-Kraftwerke nach heutiger Erwartung auch langfristig für eine<br />

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