Fokussierte Kapazitätsmärkte - LBD-Beratungsgesellschaft mbH
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<strong>Fokussierte</strong> <strong>Kapazitätsmärkte</strong> Öko-Institut / <strong>LBD</strong> / RAUE LLP<br />
4.2 Kurzbewertung vorliegender Vorschläge<br />
Die grundsätzliche Notwendigkeit einer Ergänzung des heutigen Energy-only-Marktes<br />
durch Kapazitätsinstrumente wie auch die Terminierung solcher Mechanismen ist zum<br />
derzeitigen Stand der informierten Debatte in Deutschland (noch) umstritten. 16 Unter<br />
dem Eindruck der aktuellen Entwicklungen und der realistischen Handlungsmöglichkeiten<br />
im nationalstaatlichen Rahmen werden aber von einer Mehrheit der an der Debatte<br />
Beteiligten inzwischen konkrete Modelle für auf Mengensteuerung abstellende, wettbewerblich<br />
ausgerichtete Kapazitätsinstrumente diskutiert.<br />
Die aktuell diskutierten Modelle lassen sich grob in drei Gruppen zusammenfassen, für<br />
die jeweils mehrere Untervarianten in Frage kommen:<br />
� umfassende <strong>Kapazitätsmärkte</strong>,<br />
� strategische Reserve sowie<br />
� selektive Kapazitätsinstrumente.<br />
Von diesen verschiedenen Vorschlägen sollen an dieser Stelle nur die Vorschläge für<br />
einen umfassenden Kapazitätsmarkt sowie für die Strategische Reserve kurz beschrieben<br />
werden, die unter den Vorschlägen für Kapazitätsinstrumente jeweils Extrempositionen<br />
markieren. 17<br />
Die Einführung umfassender <strong>Kapazitätsmärkte</strong> stellt dabei den weitestgehenden Vorschlag<br />
zur Ergänzung des heutigen Marktdesigns dar. Der prominenteste Vorschlag<br />
hierzu in der aktuellen deutschen Diskussion wurde von EWI (2012) unterbreitet. Die<br />
wesentlichen Elemente dieses sog. Systems der Versorgungssicherheitsverträge ergeben<br />
sich wie folgt:<br />
� mit einer Vorlaufzeit von 5 bis 7 Jahren wird das zur Gewährleistung des angestrebten<br />
Versorgungssicherheitsniveaus notwendige Kapazitätsvolumen definiert;<br />
� mit dieser Vorlaufzeit wird eine Auktion für dieses Kapazitätsvolumen (nach<br />
dem Descending-clock-Verfahren) abgehalten, an dem alle Kraftwerkskapazitäten<br />
teilnehmen müssen (andernfalls müssen sie stillgelegt werden) und in<br />
16 Zu den in der deutschen Debatte gegen die Notwendigkeit von Kapazitätsinstrumenten vorgetragenen<br />
Argumenten vgl. Ecofys (2012b), Müsgens/Peek (2011 bzw. BTU/r2b (2012a),<br />
Consentec (2012a+b) sowie DICE (2011a+b). Die Notwendigkeit von Kapazitätsinstrumenten<br />
unterstreichen Cramton/Ockenfels (2011) sowie EWI (2012) eher für die längerfristige<br />
Perspektive, BET (2011) und <strong>LBD</strong> (2011) halten dagegen auch die kurzfristige Umsetzung<br />
von Kapazitätsmechanismen für geboten. In der umfassenden Debatte zum Thema in Großbritannien<br />
haben v.a. die Analysen von Brattle (2009), Redpoint (2010) sowie NERA (2011)<br />
eine erhebliche Rolle gespielt.<br />
17 Einen umfassenderen Vergleich der bisher vorliegenden Vorschläge für Deutschland auf<br />
Grundlage des WWF-Fragenkatalogs (<strong>LBD</strong>/Öko-Institut 2012) bietet die Analyse von KEMA<br />
(2012). Eine sehr prägnante Darstellung verschiedener Vorschläge bietet Agora (2012).<br />
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