Fokussierte Kapazitätsmärkte - LBD-Beratungsgesellschaft mbH
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<strong>Fokussierte</strong> <strong>Kapazitätsmärkte</strong> Öko-Institut / <strong>LBD</strong> / RAUE LLP<br />
� Der <strong>Fokussierte</strong> Kapazitätsmarkt erfasst mit hoher Wahrscheinlichkeit ein<br />
größeres Kapazitätsvolumen als die Strategische Reserve, bleibt aber mit<br />
großer Sicherheit auch deutlich unter dem des umfassenden Kapazitätsmarktes.<br />
Durch die Differenzierung zwischen einem Bestandsanlagen- und einem<br />
Neuanlagensegment fällt der o.g. Preiseffekt des umfassenden Kapazitätsmarktes<br />
insgesamt geringer aus. Die Preiseffekte auf dem Energy-only-Markt<br />
sind bei gleichem Versorgungssicherheitsniveau identisch mit denen für das<br />
Modell des umfassenden Kapazitätsmarktes. Der Nettoeffekt dürfte also unter<br />
denen der beiden anderen Modelle liegen, da mögliche Ineffizienzen aus der<br />
regulatorisch entschiedenen Splittung des Marktes für stilllegungsbedrohte<br />
Bestands- und notwendige Neuanlagen im Vergleich zu einem einheitlichen<br />
Markt zwar zweifelsohne vorhanden sein, aber kaum eine Größenordnung erreichen<br />
werden, die die Unterschiede bei den anderen Kostenkomponenten<br />
ausgleicht.<br />
Eine etwas andere Situation ergibt sich für die Verteilungseffekte zwischen den verschiedenen<br />
Erzeugern:<br />
� Mit seinem einheitlichen Preissignal für den gesamten Strommarkt hat der umfassende<br />
Kapazitätsmarkt keine wesentlichen Verteilungseffekte. Alle Erzeuger<br />
erhalten eine zusätzliche Zahlung in gleicher Größenordnung.<br />
� Mit der intendierten Erzeugung hoher Preisspitzen (wie auch immer diese<br />
letztlich auf Fixkostendeckung oder Neuinvestitionen wirken) durch die Strategische<br />
Reserve erhöhen sich überproportional die Deckungsbeiträge der zum<br />
Zeitpunkt dieser Preisspitzen betriebenen Kraftwerksanlagen, auch der mit<br />
sehr guter Fixkostendeckung und vergrößern damit die entsprechenden Verteilungseffekte.<br />
� Für den <strong>Fokussierte</strong>n Kapazitätsmarkt ergeben sich vor allem Verteilungseffekte<br />
vor allem zwischen den Kraftwerken, die sich für die Teilnahme an den<br />
beiden Auktionssegmenten qualifizieren bzw. in diesen Auktionen erfolgreich<br />
sind und den Kraftwerken, die nicht in den Genuss von Kapazitätszahlungen<br />
kommen.<br />
Letztlich bedarf es also hinsichtlich der Verteilungswirkungen der verschiedenen Modelle<br />
einer eher politischen Bewertung, wie die Verteilungseffekte zwischen Erzeugern<br />
und Verbrauchern (also die Effekte auf die Strompreise) und die Verteilungseffekte<br />
zwischen den Erzeugern (also die unterschiedlichen Gewinnmargen im Markt) gegenseitig<br />
gewichtet werden. Darüber hinaus hängen die Effekte im Einzelnen sehr stark<br />
von der genauen Parametrisierung der verschiedenen Modelle sowie den energiewirtschaftlichen<br />
und den klima- und energiepolitischen Rahmenbedingungen für den<br />
Strommarkt insgesamt ab. Hier bedarf es weiterer Analysen.<br />
Grundsätzlich gilt dies auch für die Bewertung der (gesamtwirtschaftlichen) Effizienz,<br />
die ja Verteilungseffekte zunächst ausblendet und sich auf die Optimierung der Systemkosten<br />
konzentriert. Die statische Effizienz (zu einem gegebenen Zeitpunkt) ist vergleichsweise<br />
einfach zu modellieren und zu bewerten. Für die dynamische Effizienz,<br />
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