Jahresbericht 2012 (PDF) - Institut für Europäische Geschichte der ...
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Publikationen<br />
ein genuin reformatorisches Phänomen und nicht – wie lange vermutet – eine Nachwehe <strong>der</strong><br />
spätmittelalterlichen Ketzerbewegungen dar.<br />
Justus Nipperdey<br />
Die Erfindung <strong>der</strong> Bevölkerungspolitik.<br />
Staat, politische Theorie und Population in <strong>der</strong> Frühen Neuzeit<br />
Zu Beginn <strong>der</strong> Neuzeit entstand in Italien die Vorstellung, <strong>der</strong> Staat müsse sich aktiv um die<br />
Bevölkerungsentwicklung kümmern. Diese neue Aufgabe wurde seit 1600 Teil <strong>der</strong> politischen<br />
Theorie im Alten Reich. Im Gefolge des Dreißigjährigen Krieges setzte sie sich immer mehr<br />
durch und mündete schließlich in den Populationismus des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts, <strong>der</strong> Bevölkerungsvergrößerung<br />
um jeden Preis for<strong>der</strong>te. Die Arbeit zeichnet erstmals diese Entwicklung<br />
nach und kontrastiert die Bevölkerungskonzepte <strong>der</strong> politischen Theorie mit <strong>der</strong> tatsächlichen<br />
Praxis im Territorialstaat.<br />
Heinz Duchhardt und Martin Espenhorst (Hg.)<br />
August Ludwig (von) Schlözer in Europa<br />
Schlözer, seines gewaltigen und facettenreichen Œuvres und seines politischen Engagements<br />
wegen im ausgehenden 18. Jahrhun<strong>der</strong>t eine <strong>der</strong> bekanntesten Persönlichkeiten über die Grenzen<br />
des römisch-deutschen Reichs hinaus, repräsentierte einen Wissenschaftlertyp, <strong>der</strong> seine<br />
Prioritäten auf das disziplinierte Erkunden (kultur-)historischer Fakten und Datenbeschaffung<br />
setzte. Er war kein einfacher, kein »diplomatischer« Gesprächspartner, wurde von vielen gerade<br />
wegen seiner mutigen Direktheit bewun<strong>der</strong>t; er galt als ein Hoffnungsträger, dessen Kritik<br />
viele Erwartungen weckte. Doch seine Wirkmächtigkeit währte – erstaunlicherweise – nicht<br />
bis ins Revolutionsjahr 1789. Zwischen die Stühle neu formierter politischer Gruppierungen<br />
geraten, setzte nun vielmehr sein Rückzug ein. Auch außerhalb Deutschlands bildet Schlözers<br />
Werk bis heute einen wichtigen Referenzpunkt – vor allem in Russland, aber auch in Ungarn<br />
und Rumänien.<br />
Mit Beiträgen von Martin Espenhorst (Einleitung); Ulrich Muhlack (Der Vermittler <strong>der</strong><br />
Welt. Ein Zugang zum Verständnis des »ganzen« Schlözer); Reinhard Lauer (Schlözer und die<br />
Slawen); Helmut Keipert (Schlözer und die slawischen Sprachen); Annamária Biró (Schlözer<br />
und Ungarn); Merio Scattola (Schlözer und die Staatswissenschaften des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts);<br />
Wolfgang Burgdorf (Schlözers Vorstellungen von <strong>der</strong> Verfassung des Heiligen Römischen<br />
Reiches Deutscher Nation); Holger Böning (Vom Umgang mit Zeitungen: Schlözer und<br />
die neuen Medien des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts – <strong>der</strong> Publizist als Zeitungsleser, Zeitungsliebhaber,<br />
Zeitungskorrespondent und Zeitungstheoretiker); Thomas Nicklas (Publizität als Machtfaktor:<br />
Schlözer und die Pressekampagnen <strong>der</strong> Spätaufklärung); Helmut Zedelmaier (Schlözer<br />
und die Vorgeschichte); Martin Espenhorst (Der »mobile« Europäer – Zur historischen Kon-<br />
113<br />
VIEG Band 229<br />
ISBN<br />
978-3-525-10118-6<br />
VIEG Beiheft 86<br />
ISBN<br />
978-3-525-10103-2