Jahresbericht 2012 (PDF) - Institut für Europäische Geschichte der ...

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dem Wiener Kongress); Werner K. Blessing, Erlangen (Parität der Konfessionen, modernes Staatsprinzip
und gesellschaftliche Herausforderung); Dominik Burkard, Würzburg (Konzeptionen zur
Organisation der »deutschen Kirche« im Umfeld des Wiener Kongresses); Heinrich de Wall, Erlangen
(Art. XVI WBA – Individualrecht oder Regelung zugunsten der Kirchen?); Heinz Duchhardt,
Mainz (Steins »Kirchenpolitik« auf dem Wiener Kongress); Karl Hausberger, Regensburg (Dalbergs
Konkordatspläne für das Reich und den Rheinbund); Michael Hundt, Lübeck (Die Mindermächtigen
und die Kirchenartikel); Philipp Menger, Potsdam (Die Heilige Allianz); Paul Oberholzer,
Rom / Italien (Pius VII. und die Wiederherstellung der Gesellschaft Jesu); Renate Penßel, Erlangen
(Der Wiener Kongress und der Rechtsstatus der jüdischen Kultusgemeinschaften); Roberto Regoli,
Rom / Italien (Consalvi und die Restitution des Kirchenstaates); Thomas Weller, Mainz (Die Ächtung
der Sklaverei in der Kongressakte und die Reaktionen der Kirchen); Johannes Wischmeyer,
Mainz (Melange religions- und konfessionspolitischer Interessen: preußisch-österreichische Pläne
für eine Bundeskirchenverfassung).
X. Wittenberger Frühjahrstagung »Gute Ordnung – Ordnungsmodelle und
Ordnungsvorstellungen im Zeitalter der Reformation«
Tagung von 08.–10.03.2012 in Wittenberg, Leucorea
Die zehnte Tagung in der Reihe der vom IEG (Irene Dingel) in Zusammenarbeit mit der theologischen
Fakultät der Universität Leipzig (Armin Kohnle) und der Leucorea-Stiftung veranstalteten
Wittenberger Frühjahrstagungen stellte die Frage der Ordnungsmodelle und Ordnungsvorstellungen
im 16. Jahrhundert in den Mittelpunkt. Durch Betrachtung unterschiedlicher Typen
normativer Quellen sollten Ordnungsvorstellungen in theologischen oder kirchenorganisatorischen
Fragen mit anderen Themenfeldern und Quellentypen korreliert werden. Ein besonderes
Erkenntnisinteresse bestand hinsichtlich der Bedeutung des konfessionellen Moments für
die Vorstellung von Ordnung. Die Referate, die sich jeweils einer Quellengattung widmeten,
stellten diese systematisierend vor und analysierten sie anhand ausgewählter Beispiele, vornehmlich
aus dem thematischen und geographischen Rahmen der Wittenberger Reformation,
unter der Frage: Was verstand man im 16. Jahrhundert unter »guter Ordnung« und auf welche
Modelle griff man zurück, um sie zu etablieren, durchzuführen oder zu garantieren? Zwar ließen
sich in vielen Bereichen der Ordnungstätigkeit konfessionelle Faktoren namhaft machen,
doch erwies sich das obrigkeitliche Bemühen um die Gestaltung einer »guten Ordnung« der
Gesellschaft als konfessionenübergreifende Signatur der Frühen Neuzeit. Die Tagungsergebnisse
werden publiziert.
Referenten: Sabine Arend, Heidelberg (Kirchenordnungen); Joachim Berger, Mainz (Hofordnungen);
Arne Butt, Göttingen (Konsistorialordnungen); Heiko Jadatz, Leipzig (Altgläubige
Visitationsordnungen); Henning P. Jürgens, Mainz (Eheordnungen); Armin Kohnle, Leipzig (Universitätsordnungen);
Robert Kolb, St. Louis / USA (Begräbnisordnungen); Stefan Michel, Jena