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Jahresbericht 2012 (PDF) - Institut für Europäische Geschichte der ...

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Umgang mit Differenz in Europa – Forschungstätigkeit <strong>2012</strong><br />

Frieden jenseits rechtlicher Vertragsordnungen, indem »Friede« mit Begriffen wie Freundschaft,<br />

Gerechtigkeit o<strong>der</strong> Wohlstand verbunden und religiös fundiert wurde. Das Projekt<br />

soll in Kooperation mit mehreren Partnern durchgeführt werden (Irene Dingel und Johannes<br />

Paulmann mit Martin Espenhorst und Henning P. Jürgens).<br />

Ein von Henning P. Jürgens bearbeiteter Aspekt des Projektes befasst sich mit Friedenspredigten,<br />

die aus Anlass von Friedensschlüssen als Kasualpredigten gehalten wurden. Als theologische<br />

Reden im religiös-säkularen Spannungsfeld fanden die Predigten große Aufmerksamkeit,<br />

wurden vielfach gedruckt und erreichten so eine breite Öffentlichkeit. Die Untersuchung<br />

widmet sich den theologischen Argumentationsfiguren und homiletischen Konzepten dieser<br />

Predigten und problematisiert Fragen <strong>der</strong> schriftlichen Überlieferung des gesprochenen Worts.<br />

Zudem erörtert sie die politische Funktion <strong>der</strong> Predigten und ihre Einbindung in die öffentliche<br />

Festkultur im europäischen und konfessionellen Vergleich. Ende <strong>2012</strong> wurde mit Quellenrecherchen<br />

begonnen, die 2013 fortgesetzt werden.<br />

b) Friedensbil<strong>der</strong> – Konfliktbil<strong>der</strong>. Visualisierung religiöser Differenz<br />

Ab 2013 wird Eveline G. Bouwers unter diesem Arbeitstitel ein weiteres Projekt konzipieren.<br />

Forschungsbereich Bewältigung von Differenz:<br />

Humanitäre Vorstellungen und Praktiken<br />

Der Forschungsbereich untersucht mit humanitären Vorstellungen und Praktiken zentrale<br />

Konstruktionen und Handlungsweisen, mit denen die Vervielfältigung und Verstärkung von<br />

Differenzerfahrungen vom 18. bis zum 20. Jahrhun<strong>der</strong>t bewältigt werden sollten. Er thematisiert<br />

epochenübergreifend vom Ausgang <strong>der</strong> Frühen Neuzeit über das 19. Jahrhun<strong>der</strong>t bis<br />

in die Zeitgeschichte die sich wandelnden Vorstellungen von Humanität mit ihren sozialen,<br />

religiösen und rechtlich-politischen Unterscheidungen, die sich in <strong>der</strong> Praxis ambivalent auswirkten.<br />

Damit werden zentrale Konflikte und Dilemmata humanitären Handelns erforscht.<br />

Wesentliche Entwicklungen prägten die Pluralisierung und Ideologisierung von An<strong>der</strong>sartigkeit<br />

und Ungleichheiten im Untersuchungszeitraum: <strong>der</strong> Übergang von <strong>der</strong> Ständegesellschaft<br />

zur Klassengesellschaft, die Debatte um Säkularisierung und Rekonfessionalisierung,<br />

die Unterscheidung von Natur und Kultur, die Entstehung von Nationalismus, Kolonialismus<br />

und Imperialismus. Dabei entstanden teilweise neue Differenzen, teilweisen wurden bereits<br />

bestehende verschärft und ideologisiert. Auch die Ausdifferenzierung von Recht, Politik, Wirtschaft<br />

und Religion als eigenständige gesellschaftliche Funktionssysteme trug zur Pluralisierung<br />

von Differenzerfahrungen bei.<br />

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Eveline G. Bouwers

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