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Jahresbericht 2012 (PDF) - Institut für Europäische Geschichte der ...

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Forschungen zu den Grundlagen Europas – Bilanz des Forschungsprogramms 2007–<strong>2012</strong><br />

eine transkulturelle <strong>Geschichte</strong> Europas publiziert wird, führte die transferbezogenen Forschungsthemen<br />

<strong>der</strong> einzelnen Bereiche und <strong>der</strong> Forschungswerkstatt – etwa europäische<br />

Ordnungsmodelle, theologische Argumentationsmuster, religiöse Orientierungssysteme o<strong>der</strong><br />

historiographisch vermittelte Werthaltungen – in systematischer Form als Objekte o<strong>der</strong> Modalitäten<br />

von Transferprozessen zusammen.<br />

Die dritte Perspektive, die Theorie- und Methodenreflexion zur historischen Europaforschung,<br />

verband die beiden ersten Perspektiven und wurde auf allen Forschungsfel<strong>der</strong>n<br />

des IEG mitgedacht. Wie interkulturelle Transferprozesse und explizite Europa-Vorstellungen,<br />

also das »gelebte« und das »gedachte« Europa, forschungspraktisch aufeinan<strong>der</strong> zu<br />

beziehen seien, diskutierte <strong>der</strong> übergreifende Sammelband Auf dem Weg nach Europa. Deutungen,<br />

Visionen, Realitäten (2010). Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Historiographiegeschichte wurde die<br />

Theorie- und Methodenreflexion mit <strong>der</strong> Publikation Der Wert Europa und die <strong>Geschichte</strong><br />

(2007) vorangetrieben. Die Transformation <strong>der</strong> Verflechtungen von Politik und Religion in<br />

<strong>der</strong> europäischen <strong>Geschichte</strong> untersuchten die beiden Sammelbände Das Friedenspotenzial<br />

von Religion (2009) und Die Politische Aufgabe von Religion – Perspektiven <strong>der</strong> drei monotheistischen<br />

Religionen (2011). Sie führten die Thematik des Veranstaltungsschwerpunkts »Gott<br />

und Staat – die religiöse Dimension von Europas Verfassungen« (2008) fort, indem sie die<br />

<strong>für</strong> das Forschungsprogramm des IEG konstitutiven Grundfragen zum Verhältnis von Staat<br />

und Kirche, von Politik und Religion, aus historischen und systematischen Perspektiven<br />

durchleuchteten.<br />

Die Forschungsbereiche <strong>der</strong> Jahre 2007 bis <strong>2012</strong> waren nicht primär an Epochen ausgerichtet,<br />

son<strong>der</strong>n orientierten sich an spezifischen Fragestellungen, die bestimmte interdisziplinäre<br />

Perspektiven auf die <strong>Geschichte</strong> Europas ermöglichen. Im Zentrum des Forschungsbereichs<br />

Raumbezogene Forschungen zur <strong>Geschichte</strong> Europa stand die Herausbildung, Entwicklung und<br />

Aushandlung religiöser, politischer, ökonomischer und kultureller Grenzen, auf <strong>der</strong>en Grundlage<br />

sich historische Räume konstituierten und verän<strong>der</strong>ten, aber auch die Interaktion historischer<br />

Räume und die (zeitweilige) Überwindung von Grenzen. Daran anschließend untersuchte<br />

<strong>der</strong> Forschungsbereich Kommunikation und Transformation in Religion und Gesellschaft<br />

die Mechanismen religiös-konfessioneller Identitätsbildung von Gruppen und Gesellschaften.<br />

Sie führten in <strong>der</strong> Frühen Neuzeit zu territorial-politischen Abschließungen, konnten jedoch<br />

auch sozial-räumliche Mobilität bewirken und Grenzüberschreitungen auslösen, die, wenngleich<br />

primär konfessionell konditioniert, doch häufig durch ökonomische o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Motive<br />

überlagert wurden. Diese frühmo<strong>der</strong>nen Identitätszuschreibungen wurden im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

zunehmend von national-staatlichen Zuordnungen überformt, die wie<strong>der</strong>um Bestrebungen<br />

beför<strong>der</strong>ten, diese nationalen Verfestigungen mittels gesamteuropäischer Ordnungsmodelle<br />

zu überwölben o<strong>der</strong> zu überwinden. Wie sich die universal-ethischen Wertesysteme <strong>der</strong> christlichen<br />

Kirchen zu den primär räumlich-staatlich gefassten Europa-Entwürfen verhielten, unter-<br />

17<br />

Raumbezogene<br />

Forschungen<br />

(s.S. 35f.)<br />

Kommunikation<br />

und Transformation<br />

in Religion und<br />

Gesellschaft<br />

(s.S. 27f.)

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