Jahresbericht 2012 (PDF) - Institut für Europäische Geschichte der ...
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Veranstaltungen<br />
Referenten: Anke Jutta Fischer-Kattner, München (Missionsinspektor John Campbell. [Un-]<br />
Sichere Übersetzungen); Martin Fuchs, Erfurt (Abendvortrag: Wechselseitige Artikulation: Religionen,<br />
soziale Problemlagen und Individualisierungsprozesse an indischen Beispielen); D. Timothy<br />
Goering, Bochum (Philip Schaff. Ein Schweizer Hegelianer in Amerika – Über transkulturelle Übersetzung<br />
und ihre polymorphe Gestaltung); Andreas Heil, Mainz (Übersetzung in verän<strong>der</strong>te Wirkungsumstände:<br />
Mission und Kirche in Indien nach 1947); Sabine Hübner, Mainz (Missionare als<br />
»Übersetzer« von Kirchenkonzepten in <strong>der</strong> Indienmission des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts); Yuki Ikari, Tokio<br />
(Wie übersetzt man »Gott« ins Japanische? Die ältesten überlieferten Bibelübersetzungen in Japan<br />
von Karl Friedrich Gützlaff [1803–1851] und Bernard Jean Bettenheim [1811–1870]); Beate Löffler,<br />
Dresden (Bauen <strong>für</strong> Kami-sama. Der Missionsarchitekt Karl Freuler in Japan); Livia Maria Loosen,<br />
Erfurt (Kulturtransfer zwischen deutschen weiblichen Missionsangehörigen und indigenen Frauen<br />
in den Südseekolonien des Kaiserreiches [1884–1919]); Imke Rath, Hamburg (Das Leben nach dem<br />
Tod: Die Christianisierung philippinischer Jenseitsvorstellungen und die Transformierung von<br />
Untoten in Seelen); Philipp Seitz, Leipzig (Über-Setzen von Weltansichten: Die Wechselwirkung<br />
zwischen dem Strukturwandel alltäglicher Lebenswelten und missionarischen Übersetzungstätigkeiten<br />
in Afrika).<br />
Religion in the Age of Imperial Humanitarianism, 1850–1950<br />
Internationale Konferenz von 05.–07.09.<strong>2012</strong> im Haus am Dom, Mainz<br />
Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Konferenz stand die Globalisierung religiösen Helfens in ihrer Verflechtung<br />
mit dem europäischen Kolonialismus. Die Tagung wurde von Johannes Paulmann gemeinsam<br />
mit Harald Fischer-Tiné (ETH Zürich) und Alexandra Przyrembel (Käte Hamburger Kolleg »Politische<br />
Kulturen <strong>der</strong> Weltgesellschaft« und Kulturwissenschaftliches <strong>Institut</strong> Essen-Duisburg)<br />
organisiert und von <strong>der</strong> DFG geför<strong>der</strong>t.<br />
Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass an den Globalisierungsprozessen, die im ausgehenden<br />
19. Jahrhun<strong>der</strong>t einen vorläufigen Höhepunkt erreichten, Missionsgesellschaften,<br />
Missionsorden und philanthropische Vereine, die religiöse und humanitäre Motive verfolgten,<br />
maßgeblich beteiligt waren. Sie bauten weitgehend unabhängig, wenn auch häufig in Kooperation<br />
mit staatlichen Entscheidungsträgern – bisweilen aber auch in offener Opposition zu<br />
diesen – transnationale Netzwerke auf und entwickelten ein breites Spektrum unterschiedlicher<br />
Hilfsmaßnahmen. Die Konferenzbeiträge fragten nach <strong>der</strong> Persistenz religiöser Argumentationsmuster<br />
<strong>für</strong> die Praktiken des Helfens bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.<br />
Neben dem Wechselverhältnis <strong>der</strong> Maßnahmen, die in und außerhalb Europas entwickelt wurden<br />
– denn die Missionsgesellschaften, philanthropische und religiöse Vereine trugen zu einer<br />
Neudefinition <strong>der</strong> sozialen Frage auch in Europa bei – diskutierten die Wissenschaftler auch,<br />
wie Angehörige nicht-christlicher Religionen (Islam, Hinduismus, Judentum) auf die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
des weltweiten philanthropischen Einsatzes christlicher Missionare reagierten.<br />
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