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12 Nachrichten Neuroprothesen Greifen per Gedankenkraft Forscher des Querschnittzentrums der Orthopädischen Universitäts- klinik Heidelberg haben einen neuen Prototypen vorgestellt, mit dem Querschnittsgelähmten verschiedene Bewegungen er- möglicht werden. Die an dem internationalen Forschungs- projekt „Tobi“ (Tools For Brain Computer Interaction) beteilig- ten Wissenschaftler von zwölf europäischen Universitäten haben sich jetzt in Würzburg ge- troffen, um über Erkenntnisse im Bereich der Schnittstellen zur Steuerung sogenannter Neuro- prothesen zu diskutieren. Die Gehirn-Computer-Schnittstellen sollen Querschnittsgelähmten ihre Bewegungsfähigkeit mithilfe von Gedankenkraft ermöglichen. Bei den Schnittstellen habe die Wissenschaft „im Vergleich zu vor zehn Jahren riesige Fortschritte gemacht“ , erklärte Andrea Küb- ler von der Universität Würzburg. Die Expertin schränkte jedoch Kinderärzte Vorsorge optimieren Deutschlands Kinderärzte schla- gen Alarm: In ihre Praxen kommen immer mehr dicke Kinder, oft mit Bewegungsdefiziten und Sprachstörungen. Auf ihrem Jah- reskongress in Berlin besprachen zm 102, Nr. 14 A, B, 16.7.2012, (996) ein, das dies noch nichts sei, „was in den nächsten zwei Jahren auf dem Markt kommt“, berichtet „Medizin 2.0“. Derzeit seien die Software zu kompliziert und die Übertragung der Hirnströme zu langsam. Auch müssten die Schnittstellen kleiner, schneller, zuverlässiger und „ein wenig schicker“ werden, damit sie Patientenansprüchen genügten, betonte die Expertin. Prinzipiell könne via Gedanken gewählt werden, welches Körperteil bewegt werden soll, erklärte Dr. Rüdiger Rupp vom Querschnitt- zentrum der Uniklinik Heidel- berg. Schon vor knapp fünf Jahren wurde Rupp für seine Neuroprothese, die mittels schwacher Muskelanspannun- gen oder sogar über Gedanken gesteuert werden kann, mit dem Konrad-Biesalski-Preis der Deut- schen Gesellschaft für Orthopä- die und Orthopädischen Chirur- gie e.V. ausgezeichnet. sf/pm sie unter anderem das Phäno- men „soziale Krankheiten“. „Was wir sehen, hat mit einer Unter- forderung von Kindern zu tun“, sagte Ulrich Fegeler, Sprecher des Berufsverbands der Kinder- Foto: Fotolia.com - wellphoto und Jugendärzte. Die heutigen Vorsorgeunter- suchungen seien zu veral- tet und teilweise zu absurd, um diese Probleme anzu- gehen. Deutschlands Kin- derärzte forderten deshalb neue Richtlinien, die bei der Vorsorge zum Beispiel auch eine Ernährungsbera- tung ermöglichen. sp/pm Dengue-Fieber in Deutschland Fast immer sind Mücken die Überträger Mit dem Klimawandel, dem globalen Warentransport und Reisenden verbreiten sich viele Krankheitserreger um die Welt. So dringt derzeit kaum ein Erreger so schnell vor wie die Übergewicht und Diabetes Muskel-Eiweiß verändert Das Eiweiß in Muskeln sowie die Menge an Enzymen, die zur Freisetzung von Glukose dienen, sind bei Übergewichtigen und bei Patienten, die an einem so- genannten Altersdiabetes leiden, erheblich verändert. Dies war das Ergebnis einer Untersuchung von Prof. Harald Klein und Kol- legen der Klinik Bergmannsheil in Bochum und einer Zusam- menarbeit mit der Universität Odense, Dänemark. Die Forscher haben bezüglich einer bestehenden „Insulinresis- tenz“ Vorgänge näher unter- sucht, warum die Muskelzellen bei Übergewicht und Diabetes trotz hoher Insulinspiegel den Blutzucker nicht genügend abbauen können. Konkret analy- sierten sie in Muskelproben von zehn Schlanken, elf Übergewich- tigen und zehn Menschen mit Typ-2-Diabetes die Eiweiße in einer „Proteomanalyse“. Damit können die komplexen Protein- veränderungen in den Muskel- zellen insgesamt erfasst werden. Überraschenderweise stellten sie fest, dass bei Übergewicht und Foto: designritter-photocase Dengue-Viren. Die Überträger- mücken sind bereits in über 100 zumeist tropischen Staaten ent- deckt worden. 50 bis 100 Millio- nen Menschen infizieren sich pro Jahr. Das Robert Koch-Institut registrierte in Deutschland 2010 knapp 600 Dengue-Fälle – alle waren eingeschleppt. Die Krank- heit beginnt mit Fieber sowie Glieder- und Muskelschmerzen. Bei erneuter Infektion kann es zu inneren Blutungen mit Todes- folge kommen. sp/pm Diabetes im Muskel die Enzyme, die die Glukose zu Zwischen- produkten abbauen, sogar ver- mehrt waren. Hingegen fehlten die Enzyme, die in den „Mito- chondrien“ der Zellen aus diesen Zuckerabbauprodukten Adeno- sintriphosphat (ATP) produzie- ren, also den „Brennstoff“ der Zellen. Dadurch könnten die Zwischenprodukte des Zucker- abbaus angehäuft werden, die dann in Fett umgewandelt und in Muskel- und Leberzellen ein- gelagert werden. Die Verfettung dieser Zellen wiederum dürfte zur Insulinresistenz maßgeblich beitragen. Im insulinresistenten Muskel waren auch Myosin- Eiweiße verändert, die eine Rolle bei der Kraftentwicklung spielen, und mehrere weitere Proteine, für die bisher keine Rolle bei den Stoffwechselstörun- gen des Diabetes bekannt war. Somit eröffnen die Untersuchun- gen von Klein und Mitarbeitern neue Perspektiven für die Erfor- schung von Übergewicht und Typ-2-Diabetes. sp
Zahnpflege bei Kindern Neue Broschüre erschienen Zähneputzen macht Spaß – das ist das Motto der neuen Zahn- pflege-Broschüre „Mach mit: Zwei mal täglich Zähneputzen“. Die Broschüre, an der die Bun- deszahnärztekammer beteiligt ist, wendet sich nicht nur an Kinder, sie bietet auch Informationen für Eltern. Neben einem Comic, der über richtiges Zähneputzen auf- klärt, gibt es auch einen Zahn- putzplan. Verständlich erklärte Ernährungstipps unterstützen die Kariesprävention. Eltern klärt eine Grafik über Zeitpunkt und Reihenfolge der durchbrechen- den Milchzähne auf. Zudem finden sich die Zeiträume für die von Zahnmedizinern und Kran- kenkassen empfohlenen zahn- ärztlichenFrüherkennungsunter- suchungen. Zahnarztpraxen können das Paket (25 Broschü- ren, 50 Zahnpasta-Probiertuben) kostenlos unter machmit@direct punkt.de anfordern. eb/pm USA Erster HIV-Test für zu Hause zugelassen In den USA ist ein erster „Aidstest für zu Hause“ zugelassen worden. Der „OraQuick In-Home HIV Test“ funktioniert ähnlich einem Schwangerschaftstest und soll in etwa einer halben Stunde Klar- heit über eine mögliche Erkran- kung verschaffen. Wie die zu- ständige U.S. Food and Drug Administration (FDA) mitteilte, soll der Test im Oktober auf den Markt kommen. Der Patient analysiert dazu einfach Mund- speichel. Eine Anzeige gibt Aus- kunft, ob eine Infektion wahr- scheinlich ist. Allerdings weist die FDA daraufhin, dass ein positives Ergebnis nicht definitiv bedeute, dass man infiziert sei. Der Test solle auf jeden Fall bei einem Arzt wiederholt werden. mg/dpa Neurologie Forscher finden Gedächtnis-Eiweiß Heidelberger Wissenschaftler haben das Erinnerungsvermögen älterer Mäuse mithilfe eines Eiweißes (Proteins) verbessern können, so dass sich die Tiere an- schließend ebenso gut erinnern konnten wie ihre jüngeren Art- genossen. Entscheidend sei das Protein Dnmt3a2, so der Neuro- biologe Prof. Hilmar Bading aus Heidelberg, das im Alter nur Foto: picture alliance noch verringert im Gehirn vor- komme. Um zu untersuchen, wie dies verhindert werden kann, spritzten die Experten älteren Mäusen Viren, die dieses Protein enthielten, ins Gehirn. Das Er- gebnis war, dass die Versuchs- tiere nicht mehr so vergesslich waren wie vor der Behandlung, wie in „Nature Neuroscience“ berichtet wurde. sp/pm zm 102, Nr. 14 A, B, 16.7.2012, (997) 13
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