Lues im Mund - Zm-online
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64 Praxis<br />
Hygiene<br />
Tastatur wird nur selten gereinigt<br />
Nur etwa ein Viertel<br />
der Deutschen (26,6<br />
Prozent) ist laut einer<br />
repräsentativen Umfrage<br />
des Gesundheitsmaga-<br />
zins „Apotheken Um-<br />
schau“ der Ansicht, die<br />
Toilette sei der „schmut-<br />
zigste Ort“ in einer<br />
Wohnung. Die meisten wissen<br />
hingegen, dass Bakterien und<br />
Ke<strong>im</strong>e vor allem <strong>im</strong> Kühl-<br />
schrank, in Spülschwämmen,<br />
aber auch auf Telefondisplays<br />
oder Computertastaturen lauern.<br />
Doch während Toiletten häufig<br />
(69,1 Prozent der Befragten put-<br />
zen ihre Toilette mindestens alle<br />
zwei bis drei Tage) gesäubert,<br />
Zahnbürste<br />
Bleaching mit Kohle<br />
Eine Schweizer Firma hat eine<br />
Zahnbüste entwickelt, die Verfär-<br />
bungen durch Kohlepartikel löst.<br />
„Mikrokohlepartikel entfernen<br />
wirkungsvoll Verfärbungen und<br />
polieren die Zahnoberfläche,<br />
ohne den Zahnschmelz anzu-<br />
greifen“, meint Dr. Roland Zettel,<br />
Kieferorthopäde und Chef der<br />
Wünsche, Anregungen,<br />
Kritik? So erreichen Sie uns:<br />
Zahnärztliche Mitteilungen<br />
Tel.: 030/280179-52<br />
Fax: 030/280179-42<br />
Postfach 080717, 10007 Berlin<br />
e-mail: zm@zm-<strong>online</strong>.de<br />
zm 102, Nr. 14 A, B, 16.7.2012, (1048)<br />
Kühlschränke von der Hälfte<br />
(49,8 Prozent) <strong>im</strong>merhin mindes-<br />
tens einmal <strong>im</strong> Monat geputzt<br />
und Spültücher (45,1 Prozent)<br />
auch mindestens einmal pro<br />
Woche ausgetauscht werden,<br />
werden Tastaturen und Displays<br />
offenbar noch <strong>im</strong>mer vernachläs-<br />
sigt. Die Umfrage ergab, dass in<br />
relativ vielen Haushalten Telefon<br />
oder Handy (49,7 Prozent)<br />
beziehungsweise Computer-/<br />
Notebooktastaturen (53,0<br />
Prozent) – sofern vorhanden –<br />
seltener als einmal <strong>im</strong> Viertel-<br />
jahr oder gar nicht gereinigt<br />
werden. sf/pm<br />
Firma. Kohle sei von Natur aus<br />
weich und schone somit den<br />
Zahnschmelz.<br />
Die „Black Whitening“ ist laut<br />
Zettel ökologisch ein Vorbild:<br />
Ihr Griff wurde aus Maisstärke<br />
gewonnen, der erste seiner Art,<br />
ohne Schadstoffe und industriell<br />
kompostierbar. Wie die Technik<br />
in der Praxis funktioniert, verrät<br />
Zettel allerdings nicht. ck/pm<br />
Foto: CC Foto: MEV<br />
Zahnmobil<br />
Sozialstatus und schlechte Kinderzähne<br />
Das Zahnmobil von Colgate<br />
und der Caritas fährt seit 2008<br />
auf Hamburgs Straßen. Bei der<br />
Präventionsarbeit mit Kindern<br />
werde <strong>im</strong>mer deutlicher, dass<br />
hinter dem schlechten Zahn-<br />
status häufig psychosoziale Pro-<br />
bleme stehen, bilanziert jetzt<br />
Michael Hansen, Projektleiter der<br />
Caritas.<br />
23 ehrenamtlichen Zahnärzte<br />
behandeln die obdachlosen Pa-<br />
tienten und leisten gleichzeitig<br />
Präventionsarbeit bei Kindern,<br />
vor allem in sozialen Brenn-<br />
punkten. Laut Hansen steigt die<br />
Zahl der Bedürftigen stetig, wäh-<br />
Privatinsolvenzen<br />
Den Trend bestätigt<br />
32 760 Bundesbürger<br />
meldeten <strong>im</strong> ersten<br />
Quartal 2012 Privat-<br />
insolvenz an. Gegen-<br />
über dem Referenz-<br />
quartal 2011 ent-<br />
spricht das einem<br />
Rückgang um 3,7<br />
Prozent. Zu diesem<br />
Ergebnis kommt die aktuelle<br />
Studie „Schuldenbarometer 1.<br />
Quartal 2012“ der Hamburger<br />
Wirtschafts-Auskunftei Bürgel.<br />
Demnach setzt sich der Trend<br />
sinkender Fallzahlen bei den<br />
Privatinsolvenzen aus dem letz-<br />
ten Jahr 2012 fort, bleibe aber<br />
hinter den Erwartungen zurück.<br />
Insgesamt geht die Bürgel-Prog-<br />
nose von 132 000 Privatpleiten<br />
<strong>im</strong> Gesamtjahr 2012 aus. In Rela-<br />
tion zur Bewohnerzahl gab es in<br />
Bremen am meisten Insolvenzen<br />
(74 Privatpleiten je 100 000 Ein-<br />
wohner), am wenigsten Über-<br />
schuldungen in Bayern, nämlich<br />
30 Fälle je 100 000 Einwohner.<br />
rend der Zahnstatus der Kinder<br />
kontinuierlich schlechter wird.<br />
Hansen: „Knapp zehn Prozent<br />
der Kinder putzen sich die<br />
Zähne nicht täglich und gut<br />
74 Prozent nur einmal am Tag.“<br />
Das Zahnmobil fährt an zwei<br />
Tagen pro Woche Kindergärten<br />
und Mittagstische in sozialen<br />
Brennpunkten an – 2011 waren<br />
es 90 Einrichtungen. 2011<br />
wurden 2 096 Kinder behandelt,<br />
2010 insgesamt 1 965. Zwölf<br />
Prozent von ihnen hatten dem-<br />
nach noch nie eine Zahnarzt-<br />
praxis von innen gesehen, 2010<br />
lediglich neun Prozent. ck/ots<br />
Der Bundesdurchschnitt lag bei<br />
40 Fällen je 100 000 Einwohner.<br />
Die Hauptursachen für Privat-<br />
insolvenz seien nach wie vor<br />
Arbeitslosigkeit, dauerhaftes<br />
Niedrigeinkommen, gescheiterte<br />
Selbstständigkeit, gescheiterte<br />
Immobilienfinanzierung, Tren-<br />
nung und Scheidung.<br />
Außerdem trügen mangelnde<br />
Erfahrungen <strong>im</strong> Umgang mit<br />
Finanzen und Banken, ein un-<br />
passendes Konsumverhalten und<br />
Einkommensrückgange massiv<br />
dazu bei, dass derzeit viele<br />
Bürger von einer Insolvenz be-<br />
troffen seien, so der Tenor der<br />
Untersuchung. sf/pm<br />
Foto: MAST – Fotolia.com