Lues im Mund - Zm-online
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28 Politik<br />
KZBV-Vertreterversammlung<br />
Die Anwälte der Patienten<br />
Am 21. Juni tagten die Delegierten der KZBV-Vertreterversammlung in<br />
Dresden. Ein zukunftsweisendes Datum. Ging es doch darum, die Diskussion<br />
über die programmatische Ausrichtung und Positionierung der KZBV für die<br />
nächsten Jahre anzustoßen. Eine Menge Input dazu lieferte der Vorstand bereits<br />
in seinem Bericht.<br />
Gemeinsam sind wir stark: Die KZBV warb dafür, nach außen mit den KZVen weiterhin mit einer<br />
St<strong>im</strong>me zu sprechen.<br />
„Wir sind bereits mitten in der Auseinander-<br />
setzung um die Weichenstellungen für die<br />
nächste Legislaturperiode“, eröffnete der<br />
KZBV-Vorsitzende Dr. Jürgen Fedderwitz<br />
seine Rede. Die zahnärztliche Selbstver-<br />
waltung sei daher gefragt, <strong>im</strong> Diskurs Eck-<br />
punkte einer Zukunftsstrategie zu erarbeiten<br />
und <strong>im</strong> politischen wie öffentlichen Raum<br />
durchzusetzen. Fedderwitz: „Das war bisher<br />
ein wichtiger Teil unseres Erfolgs und sollte<br />
es weiterhin sein. Nur wenn wir an einem<br />
Strang ziehen, haben wir eine Chance,<br />
unsere Vorstellungen auch durchzusetzen.“<br />
Strategien schmieden<br />
Die Patienten stehen <strong>im</strong> Zentrum der Über-<br />
legungen: „Um ihre <strong>Mund</strong>gesundheit geht<br />
es uns, um ihre Betreuung mit qualitativ<br />
hochwertigen, zeitgemäßen und wohnort-<br />
nahen zahnmedizinischen Dienstleistun-<br />
gen, um ihre individuelle Zufriedenheit“,<br />
zm 102, Nr. 14 A, B, 16.7.2012, (1012)<br />
verdeutlichte der KZBV-Chef. Der Patient<br />
müsse – in der Zahnmedizin mehr als in<br />
anderen Bereichen – zwischen Alternativ-<br />
therapien frei wählen können. „Wir haben<br />
und brauchen heute den mündigen Patien-<br />
ten, der sich informiert, an Entscheidungen<br />
partizipiert und in der Behandlung damit<br />
zumindest teilweise zum Partner des<br />
Zahnarztes wird“, erörterte er. Möglich sei<br />
dies nur in einem geschützten Vertrauens-<br />
verhältnis. Sein Fazit: „Ärzte und Zahnärzte<br />
sind deshalb die natürlichen Anwälte ihrer<br />
Patienten <strong>im</strong> Gesundheitswesen.“<br />
Wenn jüngst vermehrt Vertreter der gesetz-<br />
lichen Krankenversicherung diesen Part<br />
für sich beanspruchten, sei dies aus Sicht<br />
der KZBV befremdlich. „Krankenkassen<br />
behandeln keine Patienten, Krankenkassen<br />
heilen keine Krankheiten. Im Gegenteil:<br />
Krankenkassen sind in erster Linie daran<br />
interessiert, ihre finanziellen Spielträume<br />
zu erhalten“, veranschaulichte Fedderwitz.<br />
Foto: Darchinger_KZBV<br />
„Auch wenn wir von mündigen Patienten<br />
sprechen, heißt das nicht, dass wir sie<br />
alleine lassen können in ihrer neuen Rolle.“<br />
In einem komplexer gewordenen Gesund-<br />
heitswesen müssten die Zahnärzte die<br />
Patienten verlässlich aufklären und ihnen<br />
Orientierung geben. Die Zahnärzteschaft<br />
trage diesem Umstand unter anderem<br />
dadurch Rechnung, dass sie Patientenbera-<br />
tungsstellen unterhält und für den Bereich<br />
Zahnersatz eigens ein Zweitmeinungs-<br />
modell ins Leben gerufen hat: „Jedes Jahr<br />
werden Tausende von Beratungen durch-<br />
geführt“, sagte Fedderwitz und warb dafür,<br />
diese Gespräche nach Parametern einheit-<br />
lich zu erfassen und auszuwerten, um diese<br />
Leistung mit belastbaren Zahlen sichtbar<br />
machen zu können.<br />
„Wenn es darum geht, was wir für unsere<br />
Patienten in den vergangenen zwei Jahr-<br />
zehnten medizinisch erreicht haben, brau-<br />
chen wir uns ohnehin nicht zu verstecken“,<br />
so der Vorstandsvorsitzende. „Deutschland<br />
hat sich <strong>im</strong> internationalen Vergleich bei der<br />
<strong>Mund</strong>gesundheit längst zum Klassenpr<strong>im</strong>us<br />
gemausert.“ Bei den Teenagern seien die<br />
Unterschiede zwischen Ost und West fast<br />
verschwunden: Der DMFT-Index liege in<br />
den alten Bundesländern bei 0,7, in den<br />
neuen mit 0,8 fast gleichauf.<br />
Fedderwitz: „Unsere Vision ist, dass Men-<br />
schen ihre natürlichen Zähne und damit<br />
ein hohes Maß an Lebensqualität bis zum<br />
Ende behalten.“ Voraussetzung dafür sei der<br />
mehrstufige Ausbau der zahnmedizinischen<br />
Präventionsstrategie. Ein wichtiges Feld: die<br />
Kariesentwicklung bei Kindern. Wie Fedder-<br />
witz erläuterte, geschehe in den ersten drei<br />
Jahren zu wenig: „Die Betreuung durch den<br />
Kinderarzt reicht nicht aus. Wir setzen uns<br />
deshalb dafür ein, dass eine systematische<br />
Betreuung durch den Zahnarzt schon mit