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HfB- Druckformatvorlage - Frankfurt School of Finance & Management

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Grundlagen für die Analyse von strukturierten Produkten<br />

2 Grundlagen für die Analyse von strukturierten Produkten<br />

2.1 Was sind überhaupt Zertifikate<br />

Ein Zertifikat ist ein Wertpapier in der Rechtsform einer Schuldverschreibung bzw. Anleihe.<br />

Es zählt zu den Derivaten und den strukturierten Finanzprodukten. 1989 wurde erstmals ein<br />

Zertifikat von einer Bank emittiert und an der Börse gehandelt. 2 Zertifikate eignen sich als<br />

klassische Retail-Produkte und ermöglichen dem Käufer an der Entwicklung eines oder mehrerer<br />

Basiswerte (u.a. Indizes, Aktien, Aktienkörbe, Rohst<strong>of</strong>fe, Währungen, Fonds etc.) zu<br />

partizipieren. Zertifikate unterscheiden sich von klassischen Geldanlagen durch ihr besonderes<br />

Chance-Risiko-Pr<strong>of</strong>il. So ermöglichen sie, je nach Ausgestaltung, dass der Anleger in jeder<br />

Marktsituation gewinnen kann.<br />

Grundsätzlich besteht das strukturierte Produkt aus zwei fundamentalen Bestandteilen, einem<br />

oder mehreren originären Instrumenten (z.B. Aktien, Bonds etc.) und einem oder mehreren<br />

derivativen Instrumenten (z.B. Optionen). Somit kann der Anleger über das Zertifikat Zugang<br />

zu derivativen Instrumenten erhalten, die ihm im Normalfall nicht zugänglich sind oder zumindest<br />

eine Termingeschäftsfähigkeit verlangen. Viele Zertifikate beinhalten Over-thecounter<br />

(OTC) Optionen die einem Privatanleger nicht zugänglich sind. Allerdings ist das<br />

Versprechen des Emittenten, welches er durch das Zertifikat dem Käufer gibt, losgelöst vom<br />

dahinter stehenden Geschäft. Dem Emittent ist freigestellt, welche Konstruktion hinter dem<br />

emittierten Produkt steht. Des Weiteren kauft sich der Zertifikate-Anleger das Know-how des<br />

Emittenten ein, welcher Zertifikate für jeweilige Marktszenarien und mit individueller Ausgestaltung<br />

konstruiert.<br />

Bei der Auswahl eines Zertifikates ist grundsätzlich auf die Bonität des Emittenten zu achten,<br />

da es sich, wie oben dargestellt, um eine Schuldverschreibung handelt und somit mögliche<br />

Zahlungsschwierigkeiten des Emittenten eine Rolle spielen. Verpflichtungen aus diesen Produkten<br />

unterliegen nicht der Einlagensicherung. Demnach kann der Anleger im Falle eines<br />

Konkurses des Emittenten einen Totalverlust erleiden. 3 Selbstverständlich ist das Risiko eines<br />

Zertifikats nicht auf die Bonität des Emittenten reduziert, sondern beinhaltet zudem die individuellen<br />

Risiken der jeweiligen Ausgestaltung.<br />

Um eine ausreichende Liquidität am Sekundärmarkt für Zertifikate sicherzustellen, übernehmen<br />

die Emittenten in unterschiedlichem Ausmaß die Funktion eines Market-Makers und<br />

stellen permanent Kauf- und Verkaufskurse für die von ihnen ausgegebenen Zertifikate. Die<br />

Stellung von Kursen und der Abschluss von Geschäften auf dem Sekundärmarkt erfolgt freiwillig.<br />

Es besteht daher kein Rechtsanspruch für den Kunden. 4<br />

2 Vgl. wikipedia.org (2006a).<br />

3 Vgl. Faust, M. (2005), S. 37.<br />

4 Vgl. Faust, M. (2005), S. 36.<br />

<strong>Frankfurt</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Finance</strong> & <strong>Management</strong><br />

Working Paper No. 82<br />

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