HfB- Druckformatvorlage - Frankfurt School of Finance & Management
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Grundlagen für die Analyse von strukturierten Produkten<br />
σ bezeichnet die Volatilität des Basiswertes über die verbleibende Restlaufzeit. Da diese nicht<br />
vorhersehbar ist, wird üblicherweise auf die historische Standardabweichung der Renditen des<br />
Basiswertes des gleichen Zeitraums zurückgegriffen. 13 Daneben existieren wesentlich komplexere<br />
Ansätze zur Schätzung künftiger Volatilitäten.<br />
Ke -r f T ist der Barwert (Present Value = PV) des Strikepreises der Call-Option. N(d2) bemisst<br />
die Wahrscheinlichkeit, dass der Call zum Fälligkeitsdatum im Geld endet und stellt somit die<br />
Ausübungswahrscheinlichkeit dar. Ke -r f T N(d2) ist demnach der zu erwartende Barwert des<br />
Strikepreises, den der Käufer des Calls zur Seite legen müsste, wenn er für die Ausübung der<br />
europäischen Call-Option vorbereitet sein will. 14<br />
S0 N(d1) gibt den erwarteten Wert des Basiswertes zum Fälligkeitstag der Option an.<br />
Des Weiteren wird N(d1) als Hedge Ratio oder Delta bezeichnet. 15<br />
Hedge Ratio: Alternativ kann man mit der Black/Scholes Formel eine Long-Call-Position<br />
synthetisch kreieren, indem man sich Ke -r f T N(d2) Euro zum risikolosen Zinssatz für den Zeitraum<br />
T leiht und in N(d1) Stück des Basiswertes (S) investiert. Das Underlying-Investment ist<br />
somit teilweise durch die Kreditaufnahme finanziert. Mit anderen Worten ausgedrückt, ist ein<br />
Portfolio bestehend aus N(d1) Stück des Basiswertes (S) und einem Kredit in Höhe von<br />
Ke -r f T N(d2) Euro das perfekte Hedge-Portfolio für einen verkauften (short) Call. N(d1) repräsentiert<br />
also die Anzahl der zu kaufenden Aktien für den Hedge eines short Calls und wird<br />
demnach als Hedge Ratio bezeichnet. Allerdings muss hierbei die Variabilität von N(d1) und<br />
N(d2) beachtet werden, so dass das Hedge Portfolio während der Optionslaufzeit kontinuierlich<br />
angepasst werden muss, um einen perfekten Hedge zu garantieren.<br />
Delta: Das Delta (Δ) ist definiert als die partielle Ableitung des Optionswertes nach dem Preis<br />
des Basiswertes. Somit ist das Delta einer Call-Option gleich N(d1) 16<br />
∂c ∂[S0N(d1) – Ke<br />
Δ = = = N(d1)<br />
∂S<br />
-rfT<br />
N(d2)]<br />
∂S<br />
(2.5-4)<br />
und bemisst die Preissensitivität der Call-Option bei einer Preisveränderung des Basiswertes.<br />
Bei einem Delta von 0,75 verzeichnet die Option einen Wertzuwachs von 75 Cents bei einem<br />
Preisanstieg des Basiswertes von einem Euro.<br />
13 Vgl. Yip, H. (2005), S. 191.<br />
14 Vgl. Yip, H. (2005), S. 193.<br />
15 Vgl. Yip, H. (2005), S. 194-196.<br />
16 Vgl. Yip, H. (2005), S. 194-196.<br />
<strong>Frankfurt</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Finance</strong> & <strong>Management</strong><br />
Working Paper No. 82<br />
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