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HfB- Druckformatvorlage - Frankfurt School of Finance & Management

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Discountzertifikat<br />

STAGNIERENDE MARKTERWARTUNG<br />

3 Discountzertifikat<br />

3.1 Deskription<br />

Discountzertifikate erfreuen sich in den letzten Jahren einer steigenden Beliebtheit unter deutschen<br />

Privatanlegern. Der Markt für strukturierte Finanzprodukte ist nicht formal standardisiert,<br />

so dass sich in der Praxis, insbesondere aus Differenzierungs-, Marketing- und Vertriebsaspekten,<br />

unterschiedliche Bezeichnungen der verschiedenen Emittenten für Discountzertifikate<br />

herausgebildet haben. Weitere Bezeichnungen sind beispielsweise: BLOC (Buy<br />

Low or Cash), CLOU (Cap Level or Underlying), Discount-Share-Bonds, DRC (Discount<br />

Reverse Convertibles), EROS (Enhanced Return or Security) und SALE (Safe Alternative to<br />

Long Equity). 23 Die Bezeichnung Discountzertifikat (DZ) wird synonym für die o.g. Bezeichnungen<br />

verwendet. Wie im Folgenden noch detailliert dargestellt wird, sind Discountzertifikate<br />

insbesondere in einer stagnierenden Marktphase, bei seitwärts verlaufender Kursentwicklung,<br />

für den Anleger attraktiv und pr<strong>of</strong>itabel.<br />

Discountzertifikate sind Wertpapiere mit einer festen Laufzeit, bei denen der Preis, die Art<br />

und Höhe der Rückzahlung von einem bestimmten Referenzgegenstand (Basiswert bzw. Underlying)<br />

abhängen. Während der Laufzeit erhält der Anleger, im Gegensatz zu Aktienanleihen,<br />

keine periodischen Auszahlungen oder Ausschüttungen (z.B. Dividenden). Prinzipiell<br />

weisen Discountzertifikate das gleiche Risikopr<strong>of</strong>il auf, wie der zugrunde liegende Basiswert<br />

(Aktie, Index, Währung, Rohst<strong>of</strong>fe etc.), d.h. bei einer negativen Kursentwicklung des Basiswertes<br />

fällt auch der Wert des Discountzertifikates. Durch den Discount oder Rabatt erwirbt<br />

der Investor allerdings einen Verlust- bzw. Risikopuffer, so dass dieser am Laufzeitende erst<br />

Verluste erleidet, wenn der Basiswert bis unter das Kaufniveau des Discount-Papiers gesunken<br />

ist. Positive Renditen für den Anleger ergeben sich so bei steigenden, stagnierenden oder<br />

leicht fallenden Kursen (maximaler Kursverlust in Höhe des Discounts möglich).<br />

Das Chancenpr<strong>of</strong>il ist im Gegensatz zur Direktanlage begrenzt, da der maximale Rückzahlungsbetrag<br />

auf einen im vornherein festgelegten Höchstbetrag, den sog. Cap, beschränkt ist.<br />

Üblicherweise liegt der Cap zum Emissionszeitpunkt über dem aktuellen Kurs des Underlyings.<br />

Ist zum Fälligkeitszeitpunkt der Kurs des Referenzgegenstandes unter dem Cap, wird<br />

der Basiswert angedient oder der aktuelle Kurswert ausbezahlt. 24 Im Fall, dass der Kurs des<br />

Underlyings zum Fälligkeitszeitpunkt oberhalb des Caps liegt, kommt es zu einer Auszahlung<br />

des Höchstbetrags (Cap). Aus der Differenz zwischen dem Preis dieser Finanzinnovation zum<br />

Emissionszeitpunkt und dem Höchstrückzahlungsbetrag ergibt sich die für den Anleger potenzielle<br />

maximale Rendite.<br />

Max. Rendite =<br />

(Cap – DZ0)<br />

DZ0<br />

23 Vgl. Wilkens, M./Scholz, H. (2000), S. 171.<br />

24 Bei Discountzertifikaten auf Indizes findet immer ein Barausgleich statt.<br />

(3.1-1)<br />

<strong>Frankfurt</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Finance</strong> & <strong>Management</strong><br />

Working Paper No. 82<br />

23

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