HfB- Druckformatvorlage - Frankfurt School of Finance & Management
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Reverse Sprint-Zertifikat<br />
Hierbei bezeichnet ST den Kurs des Basiswertes zum Ende der Laufzeit T, Ku den doppelten<br />
Wert des Aktienkurses zum Emissionszeitpunkt (Ku = 2*S0), der Cap die Kursschwelle, an<br />
der das Zertifikat von keinen weiteren Kursverlusten des Basiswerts pr<strong>of</strong>itiert und B die Kursschwelle<br />
bzw. den Basispreis, ab dem die Verdoppelung des Zuwachses einsetzt. Der Korridor<br />
zwischen beiden Werten (Cap und B) stellt somit die Bandbreite dar, in der die Zuwächse<br />
(Kursverluste des Basiswertes) zum Laufzeitende T verdoppelt ausbezahlt werden.<br />
10.2 Evaluation by Duplication (CF-Methode) und Sensitivitätsanalyse<br />
Das Cashflow-Pr<strong>of</strong>il des Reverse Sprint-Zertifikats lässt sich zum Laufzeitende T als<br />
min[ME, max(max(KU - ST, 0), 2 max(KU - ST, 0) - KB)] schreiben. Hierbei bezeichnet ME<br />
den maximal möglichen Ertrag, KU den Strike in Höhe des zweifachen Underlying-Kurses<br />
zum Emissionszeitpunkt des Zertifikats (KU = 2* S0) und KB den Strike in Höhe der Kursschwelle<br />
B (KB = B). Dies kann man durch Anwendung der in Abschnitt 2.3 diskutierten<br />
mathematischen Regeln wie folgt umformen:<br />
RSZT = min[ME, max(max(KU - ST, 0), 2 max(KU - ST, 0) - KB)]<br />
B<br />
= min[ME, max(KU - ST, 0) + max(max(KU - ST, 0) - KB, 0)]<br />
= min[ME - max(KU - ST, 0), max(max(KU - ST, 0) - KB, B 0)] + max(KU<br />
- ST, 0)<br />
= -max[ - (ME - max(KU - ST, 0), - max(max(KU - ST, 0) - KB, 0)]+max(KU - ST, 0)<br />
= -max[max(KU - ST, 0) – ME + max(max(KU - ST, 0) - KB, 0), 0]<br />
+ max(max(KU - ST, 0) - KB, 0) + max(KU - ST, 0)<br />
= - 2 max(Cap - ST, 0) + max(KB B - ST,<br />
0) + max(KU - ST, 0)<br />
Demnach besteht ein Reverse Sprint-Zertifikat aus einem gekauften Put mit einem doppelt so<br />
hohen Strike wie der Underlying-Kurs zum Emissionszeitpunkt, einer Put-Option long mit<br />
Strikehöhe der Kursschwelle B und zwei verkauften Put-Optionen mit einem jeweiligen Strike<br />
in Höhe des Cap-Levels.<br />
Bei vereinfachter Betrachtung wird das Underlying des klassischen Sprint-Zertifikats beim<br />
Reverse Sprint-Zertifikat durch die Put-Option mit Strike (KU = 2*S0) und die für steigende<br />
Märkte sinnvollen Call-Optionen durch korrespondierende Put-Optionen für fallende Märkte<br />
ersetzt. Hauptsächlich die Eigenschaft der gekauften Put-Option (KU = 2*S0) führt dazu, dass<br />
der Emissionspreis oder die zu vereinnahmende Bruttogewinnmarge des Emittenten bei einem<br />
Reverse Sprint-Zertifikat stärker von den Ausstattungsmerkmalen, der Höhe der Dividende<br />
oder der Laufzeit des Zertifikats, abhängt als das klassische Sprint-Zertifikat.<br />
Wie in Abschnitt 2.5 beschrieben, ist die Zukunft unsicher und es bleibt immer die H<strong>of</strong>fnung,<br />
dass das Underlying im Kurs steigen wird. Diese H<strong>of</strong>fnung hat einen positiven Erwartungswert,<br />
der als Zeitwert bezeichnet wird. 91 So kann es gerade bei stark im Geld (in the money)<br />
liegenden europäischen Put-Optionen der Fall sein, dass der Preis der europäischen Put-<br />
Option unterhalb des inneren Wertes notiert. Dies kann wiederum dazu führen, dass der faire<br />
Preis des Reverse Sprint-Zertifikats unterhalb des Underlying-Kurses zum Emissionszeitpunkt<br />
notiert. Grundsätzlich gilt - vorausgesetzt die restlichen Parameter bleiben unverändert<br />
91 Vgl. Heidorn, T. (2002), S. 160.<br />
<strong>Frankfurt</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Finance</strong> & <strong>Management</strong><br />
Working Paper No. 82<br />
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