HfB- Druckformatvorlage - Frankfurt School of Finance & Management
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Sprint-Zertifikat<br />
MODERAT-STEIGENDE MARKTERWATUNG<br />
8 Sprint-Zertifikat<br />
8.1 Deskription<br />
Sprint-Zertifikate (SZ) sind am Markt auch unter den Namen Kick-Start-, Speed-, Katapult-,<br />
oder Double Chance-Zertifikate bekannt. 74 Der Anleger pr<strong>of</strong>itiert innerhalb eines bestimmten<br />
Korridors überproportional von der Entwicklung des Basiswertes. Dieser Korridor wird von<br />
den Emittenten üblich als “Sprintstrecke“ oder “Bandbreite“ bezeichnet und reicht vom Start-<br />
bis zum Zielkurs. 75 Die Kursgewinne des Basiswertes werden innerhalb der im Vorfeld definierten<br />
Kursspanne verdoppelt, 76 ohne dass die größeren Chancen mit höheren Risiken verbunden<br />
sind. Im Gegenzug verzichtet der Investor auf Kursgewinne, die über ein bestimmtes<br />
Maß hinausgehen und partizipiert zu keinem Zeitpunkt an etwaigen Ausschüttungen oder Dividendenzahlungen<br />
des Basiswertes. Der Cap bezeichnet in diesem Zusammenhang nicht den<br />
maximalen Rückzahlungsbetrag (ME), sondern den Punkt, an dem das Zertifikat nicht mehr<br />
von einem weiteren Kursanstieg des Basiswerts pr<strong>of</strong>itiert. Das Gewinnpr<strong>of</strong>il ist dementsprechend<br />
nach oben beschränkt und die maximale Renditechance beträgt:<br />
2 * Cap – Kursschwelle<br />
Max.-Rendite (in %) = - 1 *100 (8.1-1)<br />
Kaufpreis Zertifikat<br />
Sobald der Kursanstieg des Underlyings diesen Prozentsatz bzw. Outperformance-Punkt überschreitet,<br />
ist ein Direktinvestment lohnenswerter. Der essentielle Vorteil des Sprint-<br />
Zertifikats liegt in der Geschwindigkeit. Denn das Zertifikat baut bis zum Cap einen Performance<br />
Vorsprung auf und benötigt, verglichen mit dem Underlying selbst, nur 50 % des<br />
Kursanstiegs, um den Outperformance-Punkt zu erreichen. Das Erreichen des Zielkurses bzw.<br />
des Caps ist allerdings keine Bedingung für die Verdopplungsfunktion. Diese tritt ein, sobald<br />
der Basiswert-Kurs innerhalb der definierten Kursspanne notiert.<br />
Das Verlustpr<strong>of</strong>il ist identisch mit dem des Basiswerts, s<strong>of</strong>ern zum Erwerbszeitpunkt der Kurs<br />
des Basiswerts dem Kaufpreis des Sprint-Zertifikats entspricht. 77 Beim Unterschreiten der<br />
Kursschwelle bzw. des Basispreises zum Fälligkeitszeitpunkt erhält der Investor, je nach vertraglicher<br />
Ausstattung, entweder den Basiswert selbst oder den Gegenwert in Bar. Auf Grund<br />
der in den folgenden Abschnitten dargelegten Konstruktion der Sprint-Zertifikate greift die<br />
einfache Auszahlungslogik erst am Laufzeitende. Während der Laufzeit ergeben sich signifikante<br />
Abweichungen zu dem diskutierten Auszahlungspr<strong>of</strong>il und die Verdopplung der Zugewinne<br />
innerhalb des Korridors spiegelt sich nicht im Tageskurs des Zertifikats wieder. Die<br />
74<br />
Vgl. HSBC Trinkaus & Burkhardt KGaA et al. (2006), S. 134.<br />
75<br />
Vgl. Finanztreff.de (2006a).<br />
76<br />
In der Regel sehen die Zertifikatsbedingungen für Kursgewinne im definierten Korridor eine Verdopplung vor,<br />
von dieser Partizipationsrate kann je nach Ausstattung abgewichen werden.<br />
77<br />
Eine weitere Voraussetzung ist ein Bezugsverhältnis von 1:1.<br />
<strong>Frankfurt</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Finance</strong> & <strong>Management</strong><br />
Working Paper No. 82<br />
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