HfB- Druckformatvorlage - Frankfurt School of Finance & Management
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Outperformance-Zertifikat<br />
STARK-STEIGENDE MARKTERWARTUNG<br />
9 Outperformance-Zertifikat<br />
9.1 Deskription<br />
Vorläufer der Outperformance-Zertifikate (OPZ) sind die im vorhergehenden Kapitel vorgestellten<br />
Sprint-Zertifikate. Seit Ende 2004 zogen Outperformance-Zertifikate mit enormer<br />
Geschwindigkeit in die Depots deutscher Privatanleger ein. An der Stuttgarter Börse können<br />
im August 2005 rund 1.200 Outperformance- und vergleichbare Sprint-Zertifikate gehandelt<br />
werden. 84 Outperformance-Zertifikate bieten die Chance auf eine überproportionale Teilnahme<br />
an den Kursgewinnen eines Basiswertes und sind im Unterschied zu den verwandten<br />
Sprint-Zertifikaten in ihrem Gewinnpotenzial nach oben nicht beschränkt. An Kursanstiegen<br />
über die bei Laufzeitbeginn definierte Kursschwelle (B) bzw. Startschwelle hinaus, nehmen<br />
Anleger mit einem Hebel oder erhöhter Partizipationsrate (PR) am Gewinn des Basiswerts<br />
teil. Die Partizipationsrate bestimmt, um welchen Faktor die Gewinne des Basiswertes oberhalb<br />
B am Laufzeitende erhöht werden. Trotz des erhöhten Ertragspotenzials entspricht das<br />
Verlustrisiko dem einer Direktinvestition in den entsprechenden Basiswert und ein Totalverlust<br />
ist theoretisch möglich. Allerdings dient analog zu den Sprint-Zertifikaten die mögliche<br />
Ausschüttung (z.B. Dividende) der Finanzierung der erhöhten Partizipationsrate, so dass das<br />
Outperformance-Zertifikat zunächst den Wert der verlorenen Dividendenrendite wett machen<br />
muss, bevor es eine Direktinvestition schlägt.<br />
Notiert der Kurs des Basiswerts unterhalb von B, ist der Zertifikate-Inhaber – abgesehen von<br />
eventuell entgangenen Dividendenzahlungen – nicht schlechter gestellt als bei vergleichbarem<br />
Direktinvestment, wenn der Kaufpreis des Outperformance-Zertifikats dem Tageskurs des<br />
Basiswerts entspricht. Dies ist in der Regel zum Emissionszeitpunkt des Zertifikats der Fall.<br />
Wer demnach zu diesem Zeitpunkt investiert, benötigt neben den Ausstattungsparametern<br />
(Partizipationsrate und Kursschwelle) keine weiteren Kennzahlen zu beachten. 85<br />
Während der Laufzeit bewegt sich der Kurs des OPZ nicht analog zu der festgelegten Partizipationsrate<br />
und dem Wert des Basiswertes. Die einfache Auszahlungslogik greift auf Grund<br />
der derivativen Bestandteile erst zum Ende der Laufzeit. Somit kann ein Einstieg nach Auflegung<br />
zu einem erhöhten oder verringerten Risiko verglichen mit dem Underlying führen. Bei<br />
Outperformance-Zertifikaten, deren Kursschwelle bereits überschritten ist, führt dies in der<br />
Regel dazu, dass das Zertifikat gegenüber dem Underlying mit einem Aufgeld und entsprechend<br />
erhöhtem Risiko gehandelt wird, weil bereits erste gehebelte Kursgewinne im Kurs<br />
enthalten sind. 86 In umgekehrter Betrachtung kann das Zertifikat auch zeitweise unter den<br />
Wert des zugrunde liegenden Titels absinken. 87<br />
84 Vgl. Zwick, D. (2005).<br />
85 Vgl. BNP Paribas (2006c), S. 5.<br />
86 Vgl. Finanztreff.de (2006b).<br />
87 Vgl. BNP Paribas (2006c), S. 5.<br />
<strong>Frankfurt</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Finance</strong> & <strong>Management</strong><br />
Working Paper No. 82<br />
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