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Der Mythos vom Geld

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232 Zutreffendere <strong>Geld</strong>theorien vor und nach Adam Smith<br />

äußerst wichtig, eine richtige Vorstellung von <strong>Geld</strong> zu haben?«)<br />

Auch von der Entwicklung des <strong>Geld</strong>es hatte er sich ein Bild gemacht.<br />

(Q. 445: »War der erste Schritt in der primitiven Ursprungsgesellschaft<br />

nicht der Austausch von Waren, der nächste Schritt das Ersetzen der<br />

Ware durch abgewogene Metalle als gebräuchliches Umlaufmittel,<br />

danach der Gebrauch von Münzen und der letzte Schritt eine weitere<br />

Verfeinerung durch die Verwendung von Papier mit richtigen<br />

Aufschriften und Unterzeichnungen? Und stellt dieser letzte Schritt<br />

nicht die größte Verbesserung dar?«)<br />

Vor allem aber hatte Berkeley erkannt, daß <strong>Geld</strong> nicht nur eine materielle,<br />

sondern eine abstrakte Ware ist. (Q. 23: »Soll man <strong>Geld</strong>, je<br />

nach den unterschiedlichen Vorstellungen verschiedener Gelehrter,<br />

als Gegenstand mit einem immanenten Wert, als Ware, Norm, Maßstab<br />

oder als Versprechen ansehen? Und ist die wahre Vorstellung von <strong>Geld</strong><br />

an sich nicht insgesamt die eines Scheines oder einer Marke?«)<br />

Berkeley erkannte den quantitativen Aspekt des <strong>Geld</strong>wertes und<br />

brachte die grundsätzliche Überzeugung zum Ausdruck, daß das Verhältnis<br />

zwischen der <strong>Geld</strong>menge und der Warenmenge die Preise bestimmt.<br />

(Q. 24: »Ist der Wert oder Preis der Dinge nicht das direkt<br />

und reziprok zusammengesetzte Verhältnis zwischen der Nachfrage<br />

und der Menge?« Q. 25: »Sollten die Ausdrücke Krone, Pfund, Sterling<br />

etc. nicht als Exponenten oder Bezeichnungen solcher Verhältnisse<br />

angesehen werden? Und sind Gold, Silber und Papiergeld nicht<br />

Scheine oder Marken zur Berechnung, Aufzeichnung und Übertragung<br />

dieses Verhältnisses?«)<br />

Das abstrakte, <strong>vom</strong> Material unabhängige Wesen des <strong>Geld</strong>es beschrieb<br />

Berkeley noch einmal treffend an anderer Stelle. (Q. 35: »Ist<br />

nicht die Macht, von anderen Fleiß zu verlangen, der wahre Reichtum<br />

... und ist <strong>Geld</strong> nicht in Wahrheit ein Schein oder Gutschein für die<br />

Übertragung und Aufzeichnung solcher Macht, und ist das Material,<br />

aus dem diese Scheine hergestellt sind, von folgenreicher Bedeutung?«)<br />

George Berkeley begrüßte grundsätzlich die Idee einer Bank, vertrat<br />

aber die Ansicht, daß es sich dabei um eine Einrichtung in staatlichem<br />

Besitz und unter staatlicher Kontrolle handeln sollte. (Q. 220: »Haben<br />

staatliche Banken in Venedig, den Niederlanden und Hamburg nicht<br />

großen Nutzen?« Q. 221: »Sind [diese Banken] nicht in den Händen des<br />

Volkes?« Q. 225: »Haben die Noten solcher staatlicher

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