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Der Mythos vom Geld

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1 DIE URSPRÜNGE DES GELDWESENS 35<br />

nächstes wurde das Lederbündel mit einem staatlichen Siegel versehen<br />

und in Umlauf gebracht.« 25<br />

Platon berichtet außerdem, daß in Äthiopien eingravierte Steine<br />

als <strong>Geld</strong> benutzt wurden, und er bestätigt, daß Spartas <strong>Geld</strong>system<br />

aus Eisengeld bestand, das »wertlos gemacht wurde«. Für seine »Republik«<br />

favorisierte Platon ein autonomes <strong>Geld</strong>system. Seine strengen<br />

monetären Vorstellungen deuten darauf hin, daß die Edelmetallsysteme,<br />

die seinerzeit in Kraft waren, große Probleme aufwarfen. Ein<br />

ideales <strong>Geld</strong>system stellte sich Platon folgendermaßen vor: »An dieses<br />

alles knüpft sich außerdem ein Gesetz, welches keinem Nichtbeamten<br />

es gestattet, irgend Gold und Silber zu besitzen, wohl aber<br />

die Landesmünze des täglichen Umsatzes wegen, den zu betreiben für<br />

Handwerker fast unumgänglich ist sowie für alle, deren Geschäft es<br />

ist, Lohn darin h. in der Landeswährung] an gemietete Sklaven<br />

und Fremde zu bezahlen. Aus diesen Gründen müssen sie, behaupten<br />

wir, die Landesmünze sich erwerben, welche für sie Geltung hat,<br />

für andere Menschen aber wertlos ist; ... «26<br />

Sowohl Aristoteles als auch Plato erkannten den wichtigsten monetären<br />

Grundsatz: <strong>Geld</strong> ist seinem Wesen nach keine Ware, sondern<br />

eine Schöpfung des Gesetzes, eine Erfindung oder Erschaffung des<br />

Menschen und der Gesellschaft.

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