08.03.2013 Aufrufe

Der Mythos vom Geld

Der Mythos vom Geld

Der Mythos vom Geld

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

436 Die Fehldiagnose der monetären Probleme Amerikas<br />

sind aber auch Mindestanforderungen, um die es keine Kompromisse<br />

geben kann.<br />

Abschaffung des Systems der begrenzten Reservehaltung<br />

und die Einführung einer Deckungspflicht von loo°/0<br />

Die erste Reform besteht darin, das System der begrenzten Reservehaltung,<br />

d. h. das Vorrecht der Banken, in ihren Büchern <strong>Geld</strong> in<br />

Form von Bankkrediten zu schöpfen, ein für allemal abzuschaffen.<br />

Innerhalb des amerikanischen Bankensystems war und ist dieses System<br />

die eigentliche Machtquelle der Bankiers, denn es ist der Hauptmechanismus,<br />

durch den sie <strong>Geld</strong> schöpfen. Es ist aber auch die<br />

Quelle der periodischen Zusammenbrüche des Bankensystems.<br />

Die Bankkredite sind in der Regel nur zu etwa einem Zehntel<br />

durch tatsächliche <strong>Geld</strong>reserven der Banken gedeckt. Durch das Bankensystem<br />

wird aber der Eindruck vermittelt, daß diese Bankkredite<br />

mit <strong>Geld</strong> gleichwertig sind. Das sind sie aber keineswegs, denn sie<br />

sind von der Fähigkeit der Bank abhängig, liquide zu bleiben und ihre<br />

Deponenten auszahlen zu können. Dagegen ist das Papiergeld, das<br />

man in der Hand hält, viel sicherer. In den Worten von Robert De<br />

Fremery: »Durch dieses von Grund auf betrügerische Vorgehen vervielfachen<br />

sich die Bankeneinlagen, die nur als Einträge in den<br />

Büchern existieren. Doch selbst die Legalisierung dieser unsoliden<br />

Geschäftspraktiken hält die Öffentlichkeit nicht davon ab, in regelmäßigen<br />

Abständen das Vertrauen zu verlieren und ihr <strong>Geld</strong> zurückzufordern.<br />

Die Folge davon sind Panik und Wirtschaftskrise.« 2<br />

Im Idealfall, d. h. wenn die <strong>Geld</strong>schöpfungsmacht allein auf die Regierung<br />

beschränkt und durch Schutzbestimmungen in der Verfassung<br />

begrenzt wäre, würde es dieses Panikpotential gar nicht geben.<br />

Dann würden die Banken nämlich davon abgehalten, nicht vorhandenes<br />

<strong>Geld</strong> zu verleihen; sie dürften nur das <strong>Geld</strong> verleihen, das ihre<br />

Kunden bei ihnen hinterlegt haben (siehe 20. Kapitel).<br />

Paniken und Zusammenbrüche im Bankensystem sind vermeidbar<br />

Doch wie können wir unser instabiles Bankensystem, bei dem Banken<br />

auf diese Weise <strong>Geld</strong> schöpfen, umstrukturieren? Die Wiener<br />

Schule der Nationalökonomie hat die Amerikaner jahrelang ihre

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!