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Der Mythos vom Geld

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352 Warum Bankiers an einer Deflation gelegen ist<br />

zungen in den jeweiligen Ländern den Bankiers verschiedene Möglichkeiten<br />

an die Hand, die umlaufende <strong>Geld</strong>menge zu verknappen<br />

und den Wert der Währungseinheiten der betreffenden Nation zu<br />

erhöhen.<br />

Warum Bankiers an einer Deflation gelegen ist<br />

Im Idealfall sollte die <strong>Geld</strong>umlaufmenge einer Gesellschaft mit wachsender<br />

Bevölkerung und wachsendem Handel erhöht werden, wobei<br />

der Wert einer Währungseinheit ziemlich stabil bleiben oder jedes<br />

Jahr gering zurückgehen soll.*<br />

Kontrollieren Privatleute ein Währungssystem, werden sie dieses<br />

Optimum kaum anstreben wollen. In der Regel wird die <strong>Geld</strong>menge<br />

zunächst in einem zu großen Ausmaß erhöht, woraus ein beträcht -<br />

licher Wertverlust der Währung (»Inflation« oder – treffender – »Abwertung«<br />

der Währung) resultiert. Durch diese Entwicklung wird die<br />

Nation zum Schuldner derer, die die <strong>Geld</strong>macht innehaben. Das neu<br />

geschöpfte <strong>Geld</strong> wird nämlich hauptsächlich für die Produktion von<br />

Gütern verwendet, die in Kriegszeiten vernichtet wurden, und nicht<br />

etwa in produktivitätssteigernde Maschinen oder in die Infrastruktur<br />

der Gesellschaft investiert.<br />

Dann, wenn allen klargeworden ist, daß der Währung auf diese Art<br />

geschadet wird, wird (immer bei privater Kontrolle des <strong>Geld</strong>systems)<br />

die <strong>Geld</strong>menge als Gegenreaktion häufig extrem verknappt, wodurch<br />

der Wert einer Währungseinheit steigt und Staat und Privatleuten die<br />

Rückzahlung der aufgelaufenen Schulden erschwert oder sogar unmöglich<br />

gemacht wird. Dieser Prozeß hat dramatische Konsequenzen,<br />

da Reichtum und Macht von der Gesellschaft als Ganzes auf<br />

deren reichste Elemente verlagert werden – auf die Bankiers und andere<br />

Gläubiger.<br />

Vergleicht man die Folgen dieser beiden Phänomene, so ist Deflation<br />

das bei weitem gefährlichere »Spiel« dieser Bankiers, da sie auf<br />

* Die Wiener Schule der Nationalökonomie und die Libertären glauben, daß diese Möglichkeit<br />

nicht existiert, da sie fälschlicherweise davon ausgehen, daß jegliche Expansion<br />

eines <strong>Geld</strong>systems ohne Edelmetalldeckung zunächst zu einer nicht abreißenden Inflation<br />

und folglich zum Zusammenbruch führen muß. Diese Fehleinschätzung resultiert<br />

– wie öfters hier gezeigt wurde – aus ihrer falschen Definition des <strong>Geld</strong>es als<br />

Ware.

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