Neue Bewilligungen - VolkswagenStiftung : Seite nicht gefunden
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ausgehend vom Verständnis der Oberflächenmodifizierung über die Kon -<br />
zeption eines neuen Fertigungsverfahrens bis hin zu dessen technischer<br />
Realisierung. Im Berichtsjahr bewilligte die Stiftung rund 4,8 Millionen Euro<br />
für sieben neue Vorhaben, von denen drei im Folgenden kurz näher vorgestellt<br />
werden.<br />
Zwei der in 2007 bewilligten Projekte beschäftigen sich mit dem Themen -<br />
komplex der „intelligenten und sich selbst heilenden Schichten“. Beide<br />
Forschungs vor haben verfolgen das gleiche, futuristisch anmutende Ziel:<br />
Metallische Oberflächen sollen in die Lage versetzt werden, sich im Falle<br />
einer „Verletzung“ genau dort, wo sie beschädigt sind, selbst zu „heilen“.<br />
Eine Verletzung könnte beispielsweise ein Kratzer sein, punktuell auftre -<br />
tende Reibung oder Korro sion – sprich: Rost. Die unterschiedlichen Ansätze<br />
der beiden Forscherteams bei der Bearbeitung dieses hochaktuellen, aber<br />
auch riskanten Themas sollen sich im Rahmen der Förderung ergänzen und<br />
gegenseitig befruchten.<br />
Das von Dr.-Ing. Claudia Dos Santos vom Institut für Industrielle Fertigung<br />
und Fabrikbetrieb (IFF) der Universität Stuttgart und Professor Dr. Christian<br />
Mayer vom Fachbereich Chemie, C3 Physikalische Chemie der Universität<br />
Duisburg-Essen, Standort Essen, durchgeführte Kooperationsvorhaben<br />
„Func tional surfaces via inclusion of nanocapsules in metallic matrices“<br />
hat die Einbettung winziger Kapseln unmittelbar in die Oberflächen<br />
metallischer Werkstücke zum Ziel. In den einzelnen Kapseln, die kleiner<br />
sind als ein Tausendstel Millimeter, befinden sich Flüssigkeiten. Sobald die<br />
Oberfläche und damit die Kapsel verletzt werden, tritt die Flüssigkeit aus<br />
und wirkt an Ort und Stelle wie eine Salbe. Je nach Art der Salbe fungiert<br />
sie wie ein Schmiermittel oder als vorübergehender Korrosionsschutz.<br />
Denkbar sind eine Vielzahl an Flüssigkeiten. Ist der Prozess, die kleinen<br />
Kapseln durch ein spezielles galvanisches Beschichtungsverfahren auf die<br />
Oberflächen aufzubringen, erst einmal etabliert, dann ließen sich in einem<br />
einzigen Schritt verschiedene „Salben“ je nach Anforderung an die Ober -<br />
fläche sogar gleichzeitig verabreichen. Die Stiftung unterstützt dieses<br />
Vorhaben mit 435.500 Euro.<br />
Das zweite geförderte Projekt aus diesem Themenfeld setzt ebenfalls auf<br />
eine Beschichtung mit zwei Funktionen – entweder einer Kombination der<br />
Selbstheilung von Korrosion und Kratzern oder einer Kombination von<br />
Korro sions-Selbstheilung mit einer erneuerbaren reibarmen Schicht. Die<br />
Kapseln, die hier die „heilenden“ Substanzen enthalten, sind genau genommen<br />
modifizierte Hohlräume in Nanostrukturen. Sie sollen sich ihren Platz<br />
auf der chemisch vorbehandelten Metalloberfläche selbst suchen. Sehr vorteilhaft:<br />
Auch hier wird der Einbau verschiedener Substanzen in einem einzigen<br />
Beschichtungsprozess möglich sein – selbst dann, wenn die Konzentration<br />
der Substanzen ein Gefälle aufweisen, also etwa zur Oberfläche hin gezielt<br />
zunehmen soll. Beteiligt an dem mit 595.100 Euro geförderten Vorhaben sind<br />
Oberflächenschutz durch die Einbettung<br />
winziger Kapseln: Dieser Herausforderung<br />
stellt sich ein Team an der Universität Stutt -<br />
gart in Kooperation mit Kollegen in Essen. Im<br />
Bild oben die Stuttgarter Arbeitsgruppe (von<br />
links): Dr.-Ing. Claudia Dos Santos und ihre<br />
Mitstreiterinnen, die Diplomingenieurinnen<br />
Katja Romankiewicz und Katharina Stollorz,<br />
Birgit Maag (Chemisch-Technische Assis ten -<br />
tin), Andrea Ziegler (Metallografin) und<br />
Manuela Koczar (Chemielaborantin).<br />
Bei Arbeitstreffen beider Gruppen wird im<br />
Labor über Einflussgröße und Wechsel wir -<br />
kung der Prozessparameter diskutiert; von<br />
links: Diplomchemiker Sven Beuermann aus<br />
dem Team der Universität Duisburg-Essen,<br />
Diplom ingenieur Klaus Schmid aus Stuttgart,<br />
Pro fessor Dr. Christian Mayer, Leiter des<br />
Projekt teams an der Universität Duisburg-<br />
Essen, Dr.-Ing. Claudia Dos Santos, Projekt -<br />
leiterin am Institut für Industrielle Fertigung<br />
und Fabrikbetrieb der Universität Stuttgart.<br />
Jahresbericht 2007 Thematische Impulse 75