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Erziehung erst langsam auf Migration und Mehrsprachigkeit ein. Die Türkei<br />
hingegen ist ein Auswanderungsland, dessen Erziehungssystem zugleich<br />
innere und auch von außen zugewanderte Migranten beschult. Das<br />
Forscherteam plant Untersuchungen in Grundschul- beziehungsweise<br />
Gesamtschulklassen verschiedener Altersstufen im Ruhrgebiet und in Istan -<br />
bul. Ein Jahr lang soll der Deutsch- beziehungsweise Türkischunterricht auf<br />
Video aufgenommen und dann analysiert werden. Ergänzend wollen die<br />
Forscher Unterrichtsprotokolle, andere Dokumente und die im Unterricht<br />
erstellten schriftsprachlichen Produkte in ihre Betrachtungen einbeziehen.<br />
Bei einigen Schülern möchten die Forscher zudem die für den Schrift spra -<br />
chen erwerb relevanten Lebensumstände genauer betrachten. Zugleich<br />
beabsichtigen sie, die Erkenntnisse über Workshops und Praxisseminare<br />
konti nuierlich an Schulen, Kindertagesstätten, Lehrerfortbildungsein rich -<br />
tungen und Eltern weiterzugeben.<br />
In über fünfzig Jahren Einwanderungsgeschichte ist in Deutschland eine<br />
Vielzahl sogenannter Migranten-Organisationen entstanden, die als Inte -<br />
ressenvertretung einzelner Zuwanderergruppen auftreten. Das zivilgesellschaftliche<br />
Engagement von Migranten ist inzwischen von den europäischen<br />
Institutionen in seiner Bedeutung erkannt und zum Politikziel erhoben worden.<br />
<strong>Neue</strong>re Studien verzeichnen, dass sich die Beziehungen dieser Organisa tio nen<br />
zu den jeweiligen Herkunftsländern intensivieren. Daher stellt sich die Frage,<br />
ob sich das Engagement und die politische Mitwirkung von Migranten noch<br />
in nationalstaatlichen Kategorien erfassen lassen. Wie grenzüberschreitend<br />
deren Wirken tatsächlich ist, möchte die mit knapp 740.000 Euro geförderte<br />
Studiengruppe „Verbreitung und Kontextbedingungen Transnationaler<br />
Migrantenorganisationen in Europa“ herausfinden. Unter Leitung von Pro fessor<br />
Dr. Ludger Pries von der Fakultät für Sozialwissenschaft der Universi tät<br />
Bochum arbeiten darin mit Professor Dr. Stephen Castles, Refugee Studies<br />
Professor Dr. Ludger Pries von der Universität<br />
Bochum arbeitet mit Kollegen in Duisburg-<br />
Essen, aber auch in Großbritannien, Spanien<br />
und Polen zusammen, um das grenzübergreifende<br />
Handeln von Migrantenorganisa -<br />
tio nen in Europa zu erfassen.<br />
Jahresbericht 2007 Gesellschaftliche und kulturelle Herausforderungen 97