Neue Bewilligungen - VolkswagenStiftung : Seite nicht gefunden
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Das am Lehrstuhl Organisationssoziologie<br />
und Mitbestimmung in Bochum verankerte<br />
Projekt zu Migrantenorganisationen wird<br />
von Dr. Zeynep Sezgin (unten, rechts) koordiniert.<br />
Basis der Untersuchungen sind unter<br />
anderem Literaturauswertung und die Erhe -<br />
bung von Daten – wie zum Beispiel über re -<br />
levante Organisationen in kreisfreien Groß -<br />
städten Deutschlands. Dazu recherchiert<br />
Diplomsoziologin Tülay Tuncer-Zendingül<br />
auch am Telefon.<br />
Centre der University of Oxford in Großbritannien, Professor Dr. Gunther<br />
Dietz vom Laboratorio de Estudios Interculturales der Universidad de Granada,<br />
Spanien, Dr. Dirk Halm vom Zentrum für Türkeistudien an der Universität<br />
Duisburg-Essen und Professor Dr. Marek Okólski vom Centre of Migration<br />
Research in Warschau, Polen. Untersucht werden grenzüberschreitende<br />
Migrantenorganisationen in Deutschland, Großbritannien, Polen und Spanien,<br />
die vordringlich religiös ausgerichtet oder politisch aktiv sind. Die Forscher<br />
wollen unter anderem klären, ob Anliegen und Strukturen dieser Organisa -<br />
tionen von Ankunfts- und Herkunftsländern gleichermaßen geprägt sind, ob<br />
sie zunehmend in grenzüberschreitenden Formen und Netzwerken agieren<br />
und ob sie daher zu neuen Formen der transnationalen gesellschaftlichen<br />
Integration beitragen.<br />
Vor dem Hintergrund der seit dem Jahr 2003 gesammelten Erfahrungen<br />
wurde Mitte 2007 eine dritte Ausschreibungsrunde für „Studiengruppen zu<br />
Migration und Integration“ beschlossen – diesmal zum Forschungs schwer -<br />
punkt „Migration und Gesundheit“. Vereinzelte Studien im Bereich Migration<br />
und Gesundheit legen nahe, dass Zuwanderer und Ausländer das Gesund -<br />
heits system tatsächlich in anderer Form nutzen als die einheimische<br />
Mehrheitsbevölkerung. Doch lässt der Wissensstand in diesem Feld noch<br />
sehr zu wünschen übrig, obwohl sich gerade hier zeigt, ob und wie Integra tion<br />
funktioniert. Denn Migranten spielen einerseits als Ärzte und Pflegepersonal,<br />
andererseits als Patienten eine zunehmende Rolle. Die zu fördernden Studien -<br />
gruppen sollen die Versorgungspfade und -bedürfnisse sowie die Prozesse<br />
der Versorgung und deren Ergebnisse in den Blick nehmen. Dabei besteht<br />
der Anspruch, medizinische und <strong>nicht</strong>medizinische Ansätze zu integrieren.<br />
Denn für die Antwort auf Fragen zu Kommunikationsformen oder zur kultursensiblen<br />
Gestaltung von Institutionen dürfte es erforderlich sein, auch<br />
Beiträge und Erfahrungen etwa aus den Sozial- und Kulturwissenschaften<br />
einzubeziehen.<br />
In den neuen Studiengruppen sollen daher wie in den bisherigen Teams<br />
Kenntnisse, Kompetenzen und Zugänge aus verschiedenen Disziplinen<br />
gebündelt werden – auch über Ländergrenzen hinweg. Erwartet wird ferner<br />
die Bereitschaft der Beteiligten, ihre Forschung im Dialog mit Vertretern<br />
relevanter Einsatzfelder vorzunehmen. Die Stiftung will bis zu drei neue<br />
„Studiengruppen zu Migration und Gesundheit“ – so die Kurzbezeichnung<br />
– mit jeweils maximal 800.000 Euro bei einer Laufzeit von drei Jahren auf<br />
den Weg bringen. Das Auswahlverfahren erfolgt in zwei Stufen: Zunächst<br />
wird anhand von Skizzen eine Vorauswahl getroffen; bei einem positiven<br />
Ergebnis folgt dann die Aufforderung zur Antragstellung. Stichtag für das<br />
Einreichen der Skizzen war der 15. Januar 2008. Sofern beantragt und stichhaltig<br />
begründet, können zusammen mit der Aufforderung zur Antrag -<br />
stellung Mittel für eine Vorstudie bis zur Höhe von 20.000 Euro bewilligt<br />
werden. Entscheidungen über die definitive Förderung neuer Studiengrup pen<br />
sind im Frühjahr 2009 zu erwarten.