Zwischenbilanz Wirksamkeitsdialog - Landesjugendring NRW e.V.
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Elke Bruckner<br />
<strong>Wirksamkeitsdialog</strong> in der Jugendverbandsarbeit – eine <strong>Zwischenbilanz</strong><br />
Der <strong>Wirksamkeitsdialog</strong> wurde 1999 mit dem reformierten<br />
Landesjugendplan eingeführt. Diese <strong>Zwischenbilanz</strong> kann<br />
also auf eine mehr als zehnjährige Erfahrung zurückblicken.<br />
Wie hat sich der Prozess des <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>s in dieser<br />
Zeit entwickelt? Welche Fortschritte konnten erzielt werden<br />
und welche Hindernisse waren zu überwinden? Vor allem<br />
aber: Welche Ergebnisse konnten im Dialog über die Wirksamkeit<br />
von Jugendverbandsarbeit erzielt werden?<br />
Einführung des <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>s<br />
Am 1.7.1951 wurde der Landesjugendplan vom <strong>NRW</strong>-<br />
Parlament verabschiedet. Für die Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit<br />
ist er das Steuerungsinstrument der jeweiligen<br />
Landesregierung. 1999 wurde der Landes jugend plan reformiert.<br />
Hintergrund für diese Reform war die Anerkennung<br />
grundlegender Veränderungen der Kindheits- und Jugendphase,<br />
denen die Förderpraxis des alten Landesjugendplans<br />
nicht mehr gerecht wurde. Die Kritik richtete sich einerseits<br />
gegen zu starre Vorschriften, es wurde aber auch die Frage<br />
gestellt, inwieweit die geförderte pädagogische Praxis den<br />
Interessen und Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen<br />
noch entspricht. Mit der Reform des Landesjugendplans<br />
sollte daher „ein Prozess der Erneuerung und Flexibilisierung“<br />
in Gang gesetzt werden, „der einerseits die gewachsenen<br />
Strukturen nicht zerstörte, sie andererseits aber offen machte<br />
für neue Herausforderungen. Auch sollten Impulse für neue<br />
Schwerpunkte und Zielsetzungen freigesetzt werden. Erforderlich<br />
war aber auch, die fachliche Weiterentwicklung der<br />
Förderung mit einem Ausbau der Qualität der Praxis zu verbinden“<br />
(Schäfer 2001, S. 37).<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, wurde im neuen Landesjugendplan<br />
1999 der <strong>Wirksamkeitsdialog</strong> als Verpflichtung<br />
für verschiedene Arbeitsfelder der Kinder- und Jugend -<br />
arbeit installiert. Jugendverbandsarbeit, Offene Jugendarbeit,<br />
kulturelle Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit wurden<br />
zur Beteiligung am <strong>Wirksamkeitsdialog</strong> verpflichtet.<br />
„Zur fachlichen Reflexion der Förderung wird ein <strong>Wirksamkeitsdialog</strong><br />
eingeführt. Er soll vor allem darauf abzielen, gemeinsam<br />
mit den Zuwendungsempfängern oder den sie vertretenden<br />
pluralen Zusammenschlüssen auf Landesebene,<br />
den wirksamen Einsatz der Mittel zu überprüfen und Anregungen<br />
für Veränderungen und Weiterentwicklungen in der<br />
Förderung zu geben. Voraussetzung für die Förderung aus<br />
dem Landesjugendplan ist die Beteiligung am <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>“<br />
(Vorläufige Richtlinien zum Landesjugendplan 1999).<br />
Jugendverbände werden verpflichtet,<br />
sich am <strong>Wirksamkeitsdialog</strong> zu<br />
beteiligen.<br />
Die Einführung des <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>s ist also vor dem<br />
Hintergrund veränderter und sich ständig weiter verändernden<br />
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu sehen.<br />
Jugendarbeit sollte den veränderten Bedürfnissen von Kindern<br />
und Jugendlichen gerecht werden und auch in Zukunft<br />
eine ständige Anpassung an sich verändernde Bedürfnisse<br />
gewährleisten. Der <strong>Wirksamkeitsdialog</strong> sollte das Mittel<br />
sein, um diese ständig notwendigen Anpassungsleistungen<br />
zu begleiten. Diese Intention des <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>s wird<br />
auch im Kinder- und Jugendförderplan des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
2006 – 2010 noch einmal deutlich:<br />
„Veränderungen in Kindheit und Jugendphase erfordern<br />
ständige Anpassungsprozesse in der Angebotsstruktur. Beispielhaft<br />
seien genannt die demografische Entwicklung, die<br />
Einführung von Ganztagsschulen, die wachsende Kommerzialisierung<br />
der Freizeitwelt und die Bedeutung neuer Medien<br />
für junge Menschen. Es ist daher erforderlich, dass sich die<br />
Träger auf die unterschiedlichen Situationen, in denen Kinder<br />
und Jugendliche aufwachsen, einstellen und vorhandene<br />
Konzepte pädagogischen Handelns immer wieder anpassen.<br />
Dies kann nur dann gelingen, wenn sich die Träger der<br />
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