29.04.2013 Aufrufe

Zwischenbilanz Wirksamkeitsdialog - Landesjugendring NRW e.V.

Zwischenbilanz Wirksamkeitsdialog - Landesjugendring NRW e.V.

Zwischenbilanz Wirksamkeitsdialog - Landesjugendring NRW e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

verbände müssen sich verstärkt an den Lebenswelten von<br />

Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund orientieren,<br />

sie mit ihren individuellen und kulturellen Bedürfnissen<br />

wahrnehmen und ihre spezifischen Ressourcen und<br />

Stärken fördern“.<br />

Die interkulturelle Öffnung der Jugendverbände geschieht<br />

in zweierlei Weise: Zum einen als Öffnung gegenüber Migrantenjugendorganisationen,<br />

die einen wichtigen Beitrag<br />

zur Identitätsbildung von Kindern und Jugendlichen mit<br />

Migrationshintergrund leisten können. Damit soll die Selbstorganisation<br />

von Migranten gestärkt werden. Dies ist eines<br />

der zentralen Ziele des vom <strong>Landesjugendring</strong> <strong>NRW</strong> initiierten<br />

„Projekt Ö“.<br />

Jugendverbände und interkulturelle<br />

Öffnung – ein Programm jetzt und<br />

für die Zukunft.<br />

Zum anderen geht es aber auch darum, die Attraktivität<br />

der Jugendverbandsarbeit für Kinder und Jugendliche mit<br />

Migrationshintergrund zu erhöhen, indem sie sich stärker<br />

als bisher an den Lebenswelten dieser Gruppe orientieren.<br />

Im „Projekt Ö“ des <strong>Landesjugendring</strong>s <strong>NRW</strong> ist es daher ein<br />

weiteres ausdrückliches Ziel, die Angebote der Jugendverbände<br />

auf evtl. vorliegende Ausschlussmechanismen hin<br />

zu analysieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.<br />

Wenn die Verbände bisher lediglich darauf Vermutungen<br />

angewiesen waren, wenn es darum ging, den Anteil der<br />

Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in der<br />

Jugendverbandsarbeit anzugeben, liegen mit der Partizipationsuntersuchung<br />

erstmals konkrete Zahlen hierzu vor.<br />

Wurde ihnen in der öffentlichen Diskussion häufig unterstellt,<br />

dass sie diese Gruppe so gut wie gar nicht erreichen,<br />

konnte die Untersuchung zeigen, dass ihr Anteil bereits bei<br />

15% liegt. Da für jeden Verband eigene Auswertungen vorliegen,<br />

ist es ein erster Schritt in den Verbänden, die eigenen<br />

Ergebnisse auszuwerten und mit dem Gesamtergebnis zu<br />

vergleichen.<br />

Elke Bruckner / <strong>Wirksamkeitsdialog</strong> in der Jugendverbandsarbeit – eine <strong>Zwischenbilanz</strong><br />

Den Verbänden ist deutlich, dass der Anteil von Kindern<br />

mit Migrationshintergrund in ihren Angeboten weiter steigen<br />

muss, wollen sie ihrem eigenen Anspruch, Kinder und<br />

Jugendliche aller Bevölkerungsschichten anzusprechen, einlösen.<br />

Das Thema Öffnung der Jugendverbandsarbeit für<br />

Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund wurde<br />

daher ausgewählt, um es im Rahmen der kommenden Arbeit<br />

des <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>s weiter zu vertiefen. In weiteren<br />

Schritten wird es darum gehen, in den Verbänden entsprechende<br />

Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, die<br />

es ermöglichen sollen, dem Ziel der Öffnung für diese Zielgruppe<br />

näherzukommen.<br />

Die Auswertung der Befragung hat aber auch gezeigt, dass<br />

eine Öffnung der Jugendverbände nicht nur gegenüber Jugendlichen<br />

mit Migrationshintergrund geschehen muss,<br />

sondern auch und gerade gegenüber den Gruppen, die im<br />

Bildungssystem benachteiligt sind. Bildungsbenachteiligung<br />

und Migrantenstatus hängen häufig eng miteinander zusammen.<br />

Wenn es den Jugendverbänden gelingt, mit ihren<br />

Angeboten die tendenziell vorhandene Bildungsselektivität<br />

zu durchbrechen, werden sie auch deutlich mehr Jugend -<br />

liche mit Migrationshintergrund erreichen können. Die Forderung<br />

der Öffnung der Jugendverbände für bisher in zu<br />

geringem Maße erreichte Gruppen von Jugendlichen fällt<br />

in eine Zeit, in der auch von den Schulen eine Öffnung gegenüber<br />

neuen Kooperationspartner und neuen Formen des<br />

Lernens gefordert wird.<br />

Mit der Ausweitung des Ganztags in den Schulen und der<br />

Einführung regionaler Bildungsnetzwerke wird auch in diesem<br />

System die Bedeutung non-formaler Bildungsprozesse<br />

immer mehr erkannt. Dies kommt in der zunehmenden Kooperation<br />

von Jugendverbänden und Schule zum Ausdruck.<br />

Im Rahmen ihrer non-formalen Bildungsangebote bieten<br />

sie Kindern und Jugendlichen Freiräume für Selbsterprobung<br />

und Möglichkeiten, die eigene Wirksamkeit zu erfahren.<br />

Jugendverbandsarbeit leistet damit auch in der Schule einen<br />

wichtigen Beitrag dazu, dass Kinder und Jugendliche ihre<br />

Persönlichkeit entwickeln können, lernen selbst Entscheidungen<br />

zu treffen und Verantwortung zu übernehmen.<br />

69

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!