Zwischenbilanz Wirksamkeitsdialog - Landesjugendring NRW e.V.
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Elke Bruckner / <strong>Wirksamkeitsdialog</strong> in der Jugendverbandsarbeit – eine <strong>Zwischenbilanz</strong><br />
Vertiefende Auswertung von Datensätzen zur<br />
Evaluation im Rahmen des <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>s<br />
2007 erfolgte eine Sonderauswertung der Daten aus drei<br />
verbandsinternen Evaluationen. 4 Die Verbände hatten der<br />
GEBIT die Daten zur vertiefenden Auswertung zur Verfügung<br />
gestellt. Mit der exemplarischen Darstellung vertiefender<br />
Analysen von Datensätzen aus drei Evaluationsprojekten<br />
sollten allen Verbänden Ansatzpunkte für eigene Erhebungen<br />
und Auswertungen aufgezeigt und damit die Qualität<br />
der Evaluationsprojekte weiter verbessert werden.<br />
Untersucht wurden die Daten der Arbeitsgemeinschaft der<br />
Evangelischen Jugend Nordrhein-Westfalen (AEJ <strong>NRW</strong>) zur<br />
Evaluation von Fortbildungsmaßnahmen, die Daten der<br />
DGB-Jugend <strong>NRW</strong> zur Evaluation von Ferienangeboten sowie<br />
die Daten des Ring deutscher Pfadfinder- und Pfadfinderinnenverbände<br />
(RdP) Nordrhein-Westfalen e.V. zur Evaluation<br />
eines Organisationsentwicklungsprozesses.<br />
Zentrale Fragestellungen der Sekundäranalysen waren die<br />
des Gender Mainstreaming sowie die Zusammenhänge zwischen<br />
verschiedenen Aspekten von Angeboten der verbandlichen<br />
Jugendarbeit. Hierbei wurden unterschiedliche Analyseverfahren<br />
angewendet. Neben deskriptiven Statistiken<br />
wurden auch komplexe Verfahren eingesetzt, die die Analyse<br />
tiefergehender Zusammenhänge ermöglichten.<br />
Die Analysen der drei Datensätze erbrachte allgemeine Erkenntnisse,<br />
die allen Verbänden im <strong>Landesjugendring</strong> zur<br />
weiteren Qualifizierung ihrer Evaluationsprojekte dienen<br />
können. Diese Erkenntnisse betreffen die Konstruktion von<br />
Erhebungsinstrumenten wie auch die Datenauswertung.<br />
Im Hinblick auf die Konstruktion von Erhebungsinstrumenten<br />
haben die vertiefenden Analysen insbesondere auf die<br />
Notwendigkeit zur Erhebung soziodemographischer Merkmale<br />
der Befragten hingewiesen. Ausgehend von den Er-<br />
4 Elke Bruckner (2007): Sonderauswertung. Vertiefende Analyse von Datensätzen<br />
zur Evaluation im Rahmen des <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>s, hrsg. vom <strong>Landesjugendring</strong><br />
<strong>NRW</strong>.<br />
42<br />
gebnissen konnte so eine Standarddemographie entwickelt<br />
werden, in der zentrale soziodemographische Merkmale<br />
von Teilnehmerinnen und Teilnehmern an Angeboten der<br />
Jugendarbeit erfasst werden. Hierzu gehört neben Geschlecht<br />
und Alter auch die (Schul-)Bildung sowie der Migrationshintergrund.<br />
Diese Standarddemographie steht den<br />
Verbänden als Muster zur Verfügung und kann in künftigen<br />
Erhebungen verwendet werden.<br />
Die exemplarischen vertiefenden<br />
Analysen von Evaluationsdaten aus den<br />
Verbänden zeigten neue Möglichkeiten<br />
des Erkenntnisgewinns auf.<br />
Im Hinblick auf die Datenauswertung hat die Analyse der<br />
drei Datensätze u.a. gezeigt, dass soziodemographische Variablen<br />
nicht nur als Merkmale von Individuen, sondern<br />
auch als Kontextvariablen von Bedeutung sein können. So<br />
ist es z.B. einerseits wichtig, das Geschlecht der Befragten<br />
zu kennen, andererseits kann es jedoch ebenso relevant<br />
sein, die Geschlechterzusammensetzung einer Gruppe zu<br />
berücksichtigen. Die Analysen haben gezeigt, dass Mädchen<br />
und Jungen Angebote unterschiedlich wahrnehmen, je<br />
nachdem, ob sie an einer Gruppe mit vorwiegend weiblicher<br />
oder vorwiegend männlicher Zusammensetzung teilnahmen.<br />
Entsprechende Kontextvariablen können auch im Hinblick<br />
auf Alter, Schulbildung oder Migrationshintergrund gebildet<br />
und untersucht werden.<br />
Im Hinblick auf den Einsatz verschiedener Auswertungsverfahren<br />
haben die Analysen zeigen können, dass bereits<br />
mit einfachen statistischen Auswertungen wie Kreuztabellen<br />
und Mittelwertsberechnungen zentrale Erkenntnisse<br />
gewonnen werden können. Solche Auswertungen sollten<br />
zum einen dazu genutzt werden, die untersuchte Stichprobe<br />
möglichst genau zu beschreiben. So haben die Analysen<br />
gezeigt, dass Geschlechtsunterschiede eventuell darauf zurückgeführt<br />
werden können, dass sich die Gruppe der Frauen<br />
und Männer im Hinblick auf andere soziodemographische<br />
Merkmale völlig unterschiedlich zusammensetzt. Grundlage