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Zwischenbilanz Wirksamkeitsdialog - Landesjugendring NRW e.V.

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Elke Bruckner / <strong>Wirksamkeitsdialog</strong> in der Jugendverbandsarbeit – eine <strong>Zwischenbilanz</strong><br />

Kinder- und Jugendarbeit… einer kritischen Prüfung ihres<br />

Wirkens stellen.“ (Bek. des Ministeriums für Generationen,<br />

Familie, Frauen und Integration vom 30. März 2006)<br />

Wichtigstes Ziel des Wirksamkeits -<br />

dialogs war aus Sicht des Landes<br />

die Weiterentwicklung der Kinder-<br />

und Jugendarbeit.<br />

Neben dieser pädagogischen Begründung für die Einführung<br />

des <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>s spielten auch andere Entwicklungen<br />

eine Rolle. Die Einführung neuer Steuerungsmodelle<br />

bei den öffentlichen Trägern der Jugendhilfe führten dazu,<br />

dass auch von den Jugendverbänden ein Controlling gefordert<br />

wurde, mit dem eine effiziente Mittelverwendung<br />

belegt werden sollte. Aus Sicht der Landesregierung war<br />

der Hintergrund für die Einführung des <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>s<br />

auch die unbeantwortete Frage, welche Wirkungen mit den<br />

Landesmitteln erzielt werden. Allerdings betont Schäfer<br />

(2001, S.41),<br />

„… dass diese Prozesse primär nicht durch das Motiv geprägt<br />

sind Geld einzusparen, sondern vorrangig darauf abzielen,<br />

dass Praxis sich verändert, Kompetenzen genutzt sowie Bündelungen<br />

und Vernetzungen offensiver angegangen werden<br />

und der Mut zu Innovation und Experimenten breiter wird.<br />

Soweit der <strong>Wirksamkeitsdialog</strong> offensiv und selbstbewusst,<br />

aber auch selbstkritisch und transparent gestaltet und dadurch<br />

die Qualität der Arbeit sichtbarer und nachvollziehbarer<br />

wird, wird die Qualitätsprüfung eher die Legitimationsbasis<br />

für die Erhaltung öffentlicher Gelder stabilisieren<br />

als umgekehrt. Deshalb wird der <strong>Wirksamkeitsdialog</strong> zu einem<br />

Qualitätsstandard und zu einer Selbstverständlichkeit<br />

der Kinder- und Jugendarbeit werden müssen.“<br />

Entsprechend beschreibt Schäfer (2001) als zentrale Ziele<br />

des <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>s<br />

16<br />

• die systematische Prüfung der Effektivität und Effizienz<br />

der verwendeten Landesmittel,<br />

• die Förderung der Bereitschaft in notwendige fachliche<br />

Weiterentwicklungsprozesse und<br />

• den gezielten Einsatz von Reflexions- und Evaluationsinstrumenten.<br />

Damit waren zwar allgemeine Zielsetzungen eines <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>s<br />

beschrieben, allerdings war zu Beginn<br />

für die Beteiligten wenig konkret, wie ein solcher Prozess<br />

funktionieren kann und wie er inhaltlich auszugestalten sei.<br />

Exemplarisch hierfür steht der Titel eines Schwerpunktthemas<br />

in der Zeitschrift Jugendhilfe-Report des Landesjugendamtes<br />

Rheinland aus dem Jahr 2000: „<strong>Wirksamkeitsdialog</strong>.<br />

Vom großen Rätsel zum Instrument der Qualitätsentwicklung“.<br />

In diesem Titel ist sowohl die Unsicherheit zu<br />

Beginn des <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>s als auch die eingeschlagene<br />

Richtung der Entwicklung des <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>s treffend<br />

beschrieben.<br />

Anfänge des <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>s<br />

Zuständig für die Federführung und die Moderation des<br />

<strong>Wirksamkeitsdialog</strong>s der verbandlichen Jugendarbeit war<br />

zunächst die Fachberatung des Landesjugendamtes Rheinland.<br />

Im Februar 1999 konstituierte sich eine Arbeitsgruppe<br />

zur Umsetzung des <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>s in Köln, der so genannte<br />

„Kölner Kreis“. Mitglieder dieser Arbeitsgruppe waren<br />

Vertreterinnen und Vertreter des <strong>Landesjugendring</strong>s sowie<br />

Vertreterinnen und Vertreter des Jugendministeriums und<br />

des Landesjugendamtes.<br />

Mit der Konstituierung der Arbeitsgruppe begann ein<br />

schwieriger Findungsprozess. Zunächst ging es vor allem<br />

darum, den Begriff des <strong>Wirksamkeitsdialog</strong>s inhaltlich zu<br />

füllen und sich darüber zu verständigen, wie ein solcher<br />

Dialog über die Wirkung von Jugendverbandsarbeit geführt<br />

werden kann. Hierzu musste zunächst eine Vertrauensbil-

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