Zwischenbilanz Wirksamkeitsdialog - Landesjugendring NRW e.V.
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Elke Bruckner / <strong>Wirksamkeitsdialog</strong> in der Jugendverbandsarbeit – eine <strong>Zwischenbilanz</strong><br />
Des Weiteren wurden auch die Beziehungen zwischen den<br />
Jugendlichen und den begleitenden Teamer/innen, Gruppenleitungen<br />
oder Referentinnen und Referenten in Evaluationen<br />
mit einbezogen. Der faire Umgang miteinander<br />
hatte sich beispielsweise in der bereits erwähnten Fallstudie<br />
der Sportjugend <strong>NRW</strong> ebenfalls als ein wichtiges Qualitätskriterium<br />
der Jugendlichen erwiesen. In vielen Evaluationsprojekten<br />
wurde dieser Aspekt mit einbezogen. Hierzu<br />
wurde z.B. gefragt, ob die Betreuerinnen und Betreuer ein<br />
offenes Ohr für die Anliegen der Teilnehmenden hatten.<br />
Neben diesen Beziehungsaspekten, die in allen Themenfeldern<br />
eine Rolle spielten und daher häufig untersucht wurden,<br />
wurden auch inhaltliche Aspekte der Verbandsangebote evaluiert.<br />
So ging es vor allem bei der Untersuchung von Bildungsangeboten<br />
und Aus-, Fort- und Weiterbildungen um<br />
die Bewertung der Inhalte, um die methodische Umsetzung<br />
oder die Präsentation durch Referentinnen und Referenten.<br />
Wurden die Inhalte verständlich und interessant dargestellt?<br />
Wurden abwechslungsreiche Methoden eingesetzt, um den<br />
Stoff zu vermitteln? Wie wird die Fachkompetenz von Referierenden<br />
eingeschätzt? Welche Kompetenzen konnten vermittelt<br />
werden? Waren die vermittelten Kompetenzen hilfreich<br />
für die Praxis? Rückmeldungen zu diesen Fragen konnten<br />
unmittelbar dazu genutzt werden, Fortbildungsbedarfe<br />
zu ermitteln, Angebote weiter zu entwickeln und besser an<br />
die Bedürfnisse der teilnehmenden Jugendlichen anzupassen.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt bei den Fragestellungen der verbandsspezifischen<br />
Evaluationen war die Betrachtung von<br />
Partizipations- und Mitgestaltungsmöglichkeiten von Jugendlichen<br />
in den Angeboten. Partizipationsaspekte wurden<br />
in allen Themenbereichen untersucht, also sowohl in Bildungsangeboten,<br />
in Aus-, Fort- und Weiterbildungen als<br />
auch in Jugenderholungs- oder freizeitpädagogischen Maßnahmen.<br />
Die häufige Beschäftigung mit diesem Thema zeigt<br />
bereits die große Bedeutung von Partizipation und demokratischem<br />
Engagement in der Jugendverbandsarbeit. Dass<br />
sich die Evaluation einer gemeinsamen Fragestellung der<br />
Verbände ab 2007 gerade diesem Thema widmete, hat insofern<br />
bereits eine Tradition in den vorangegangenen verbandsspezifischen<br />
Untersuchungen.<br />
38<br />
Die Frage der Partizipation von<br />
Jugendlichen an der Ausgestaltung<br />
der Jugendverbandsarbeit wurde<br />
in vielen Untersuchungen der<br />
Verbände evaluiert.<br />
In den Untersuchungen der Verbände wurden die Jugendlichen<br />
danach gefragt, wie sie die Möglichkeiten der Mitgestaltung<br />
von Angeboten einschätzen. Konnten sie ihre<br />
Mei nung einbringen? Wurde auf ihre Anregungen und<br />
Wünsche auch eingegangen? Konnten Referentinnen und<br />
Referenten, Teamerinnen und Teamer zur aktiven Mitarbeit<br />
motivieren?<br />
Wie die Anmerkungen in einigen Evaluationsberichten gezeigt<br />
haben, wurde bereits die Befragung selbst von den Jugendlichen<br />
als Form der Beteiligung und Mitgestaltungsmöglichkeit<br />
wahrgenommen. Die Befragungen zeigten den Jugendlichen,<br />
dass ihre Meinung und ihre Einschätzung wichtig ist<br />
und sie auch auf diese Weise ihre Vorstellungen in die Gestaltung<br />
der Angebote einbringen können.<br />
Insofern ist erneut die Fallstudie der Sportjugend aus dem<br />
Jahr 2004 interessant, in der vorab durch eine Befragung<br />
von Jugendlichen Qualitätskriterien für Veranstaltungen<br />
entwickelt wurden. Diese von den Jugendlichen selbst genannten<br />
Qualitätsmerkmale bildeten dann die Grundlage<br />
für die Zufriedenheitsbefragung im Anschluss an einen<br />
Lehrgang. Damit wurde sichergestellt, dass tatsächlich die<br />
Aspekte untersucht wurden, die für die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer auch relevant waren. Damit wurde die Berücksichtigung<br />
der Bedürfnisse und Interessen der Jugendlichen<br />
von Anfang an sichergestellt.