Zwischenbilanz Wirksamkeitsdialog - Landesjugendring NRW e.V.
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Elke Bruckner / <strong>Wirksamkeitsdialog</strong> in der Jugendverbandsarbeit – eine <strong>Zwischenbilanz</strong><br />
Die Bildungsziele, die sie mit ihrer Jugendarbeit verbinden,<br />
beinhalten neben der Förderung und dem Erhalt eigener<br />
Verbandszwecke und der Vorbereitung auf die Berufswelt<br />
ebenfalls Aspekte der Beteiligung: Sie möchten die Mündigkeit<br />
der Jugendlichen fördern und sie in der Jugendverbandsarbeit<br />
eine demokratische Kultur erleben lassen. Man<br />
möchte Jugendliche auch für politische Themen sensibilisieren<br />
und zu einem sozialen und politischen Engagement<br />
außerhalb des Verbandes befähigen.<br />
Um diese Ziele zu erreichen, ist es aus Sicht der ehrenamtlich<br />
Aktiven notwendig, die Angebote auf die Anforderungen<br />
der Jugendlichen auszurichten. Dies bedeutet für sie zweier -<br />
lei: Einmal müssten die Angebote einen Beitrag dazu leisten,<br />
die von ihnen – den ehrenamtlich Aktiven – wahrgenommenen<br />
Probleme und Defizite der Jugendlichen abzubauen.<br />
Sie sehen ihre Jugendverbandsarbeit also auch als eine Art<br />
Fürsorge für die Jugendlichen. Zum anderen müssten die<br />
Jugendlichen aber auch ihre Interessen und Wünsche in<br />
den Angeboten wiederfinden.<br />
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Wie letzteres gewährleistet werden kann, beantwortet nur<br />
ein Teil der befragten Ehrenamtlichen mit Formen freiheitlicher<br />
Selbstorganisation und Autonomie. Die Mehrheit,<br />
nämlich 60%, sieht hierfür nicht nur Grenzen aufgrund<br />
rechtlicher Bestimmungen. Für sie ist es lediglich möglich,<br />
den Jugendlichen einen Rahmen vorzugeben, innerhalb<br />
dessen Entscheidungen getroffen werden können. Welche<br />
Alternativen zur Verfügung stehen, wird weitgehend von<br />
den Ehrenamtlichen vorgegeben.<br />
Die Autoren der Untersuchung bewerten dies dahingehend,<br />
dass das Verhalten der ehrenamtlich Aktiven im Hinblick<br />
auf die Eröffnung von Möglichkeiten zum demokratischen<br />
Engagement hinter ihren eigenen Ansprüchen der demokratischen<br />
Wertevermittlung und einer Selbstbestimmung<br />
der Jugendlichen zurückbliebt.<br />
Auf die Frage nach Hindernissen für ihr ehrenamtliches<br />
En ga gement wurde von einigen Befragten auf Ver bands -<br />
struk turen und Verbandspolitik hingewiesen. Insbesondere<br />
die Altersstrukturen in Gremien wurden kritisiert. So seien<br />
Jugendliche oder auch junge Ehrenamtliche in den wichtigsten<br />
Gremien der Jugendverbände nicht ausreichend repräsentiert,<br />
so dass auch in demokratischen Strukturen im<br />
Endeffekt Ältere über Jüngere entscheiden würden.