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Nachhaltige Wärmenutzung von Biogasanlagen - e-sieben.at

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Abbildung 1: Biogas-Brenner in<br />

Österreich (Quelle:<br />

Rutz)<br />

12<br />

Abbildung 2: Einer der einfachsten Anwendungen <strong>von</strong> Biogas:<br />

ein Kochherd in Mali (Quelle: Rutz)<br />

Mit den einfachsten Technologien kann Biogas in Gasherden für die Zubereitung <strong>von</strong> Essen<br />

(Abbildung 2) oder für die Beleuchtung mit Gaslampen eingesetzt werden. Dies wird häufig<br />

<strong>von</strong> kleinen Haushalts-<strong>Biogasanlagen</strong> in Entwicklungsländern angewandt. Diese<br />

Technologien werden jedoch in diesem Handbuch nicht erklärt.<br />

Manchmal werden Gasbrenner und -kessel (Abbildung 1, Abbildung 16) nur für die<br />

Erzeugung <strong>von</strong> Wärme eingesetzt. Diese Gasbrenner können z.B. für die Erhitzung <strong>von</strong><br />

Fermentern einer Aufbereitungsanlage verwendet werden, die entweder das aufbereitete<br />

Biomethan in das Erdgasnetz einspeist oder Tankstellen damit versorgt. Außerdem können<br />

Schwachgasbrenner (Abbildung 4) in Aufbereitungsanlagen zum Eins<strong>at</strong>z kommen, wo eine<br />

Mixtur aus Abgasen des Aufbereitungsprozesses und Biogas verbrannt wird, was wiederum<br />

Wärme für die Fermenterheizung schafft. Diese Brenner können Gase mit sehr niedrigem<br />

Methangehalt <strong>von</strong> 5 bis 30 % verbrennen. Generell können Gasbrenner und -kessel auch als<br />

Back-up-Systeme für Aufbereitungsanlagen oder für Anlagen mit Nahwärmenetzen genutzt<br />

werden.<br />

In den meisten europäischen Ländern produzieren <strong>Biogasanlagen</strong> Strom und Wärme in<br />

Kraft-Wärme-Kopplungseinheiten oder Blockheizkraftwerken (BHKW). Hier wird das<br />

hergestellte Biogas vor der Verbrennung getrocknet und in vielen Fällen gesäubert, da die<br />

meisten Gasmotoren bestimmte Werte des Schwefelwasserstoff-, halogenisierten<br />

Kohlenwasserstoffs- und Siloxan-Anteils nicht überschreiten dürfen. Ein Motoren-BHKW h<strong>at</strong><br />

normalerweise eine Gesamteffizienz <strong>von</strong> bis zu 90 %, wo<strong>von</strong> ungefähr 35 % Strom und 65 %<br />

Wärme produziert werden. Die meisten Anlagen benötigen jedoch nur eine kleinere Menge<br />

der produzierten Abwärme (20-40 %) für die Fermenterheizung. Der Großteil (60-80 %) gilt<br />

als “Abfallwärme” und wird oft nicht weiter genutzt. Diese Wärme könnte jedoch zur<br />

Produktion <strong>von</strong> zusätzlichem Strom dienen, z.B. in Stirlingmotoren, Organic Rankine<br />

Kreisprozessen (ORC), Clausius-Rankine-Kreisprozessen (CRC). Weitere Anwendungen<br />

sind Beheizung, Trocknung und Kühlung. Diese Altern<strong>at</strong>iven werden im Laufe dieses<br />

Handbuchs genau beleuchtet werden.<br />

BHKWs sind in <strong>Biogasanlagen</strong> meistens Verbrennungsmotoren wie Ottomotoren oder<br />

Zündstrahlmotoren. Während Zündstrahlmotoren üblicherweise neben dem Biogas noch<br />

2-5% Diesel oder Öl für die Zündung benötigen, reicht Ottomotoren lediglich Biogas. Genaue<br />

Inform<strong>at</strong>ionen zu Verbrennungsmotoren finden Sie in Kapitel 2.6.<br />

Auch Brennstoffzellen (Abbildung 3) und Mikrogasturbinen können Strom und Wärme<br />

produzieren. Dabei handelt es sich derzeit aber noch um eine Nischenanwendung und ist<br />

daher nicht Schwerpunkt dieses Handbuches.

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