Nachhaltige Wärmenutzung von Biogasanlagen - e-sieben.at
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3.4.4 Stirlingmotor<br />
In Stirlingmotoren werden Gase (Luft) mittels externer Wärmequellen komprimiert oder<br />
ausgedehnt. Stirlingmotoren wandeln Wärme in mechanische Arbeit um, wodurch<br />
Gener<strong>at</strong>oren angetrieben werden, die Strom generieren. Das Grundkonzept <strong>von</strong><br />
Stirlingmotoren besteht aus einem Kreislauf in dem kaltes Gas komprimiert und erhitzt wird,<br />
anschließend expandiert und schließlich abkühlt, bevor sich der Kreislauf <strong>von</strong> Neuem<br />
wiederholt. Dabei ist das System geschlossen und das Gas (Luft) bleibt immer im System<br />
ohne sich auszutauschen. Aus diesem Grund wird dieser Motor auch als externer<br />
Verbrennungsmotor bezeichnet. Die Wärmeübertragung erfolgt durch einen Wärmetauscher<br />
am Motor der das Gas erhitzt.<br />
Es gibt unterschiedliche Stirlingmotoren-Typen wie den zwei-kolbigen Alphamotor sowie<br />
Gamma- und Beta-Motoren mit Verdrängungskolbentechnologie. Abbildung 36 erklärt die<br />
Funktionsweise <strong>von</strong> Alpha-Stirlingmotoren in vier Phasen. Ein Alpha-Stirlingmotor besitzt<br />
zwei Kolben in jeweils einem heißen und einem kalten Zylinder. Der heiße Zylinder befindet<br />
sich im Wärmetauscher für heiße Temper<strong>at</strong>uren, der kalte Zylinder befindet sich im kalten<br />
Wärmetauscher. Diese Art <strong>von</strong> Motor besitzt ein hohes Kraft-Volumen-Verhältnis. Es treten<br />
jedoch öfters technische Probleme aufgrund der hohen Temper<strong>at</strong>uren des heißen Kolbens<br />
und der beschränkten Lebensdauer seiner Abdichtungen auf. (Siehe dazu Wikipedia:<br />
Stirlingmotor)<br />
1. Der Großteil des Gases ist aufgeheizt im heißen Zylinder, und die<br />
folgende Ausdehnung h<strong>at</strong> den heißen Kolben an den linken Rand des<br />
Zylinders gedrückt. Die Expansion setzt sich im kalten Zylinder fort.<br />
Dieser ist 90° hinter dem heißen Zylinder und entzieht dem heißen<br />
Gas weitere Energie.<br />
2. Das Gas h<strong>at</strong> seine größtmögliche Ausdehnung erreicht. Der heiße<br />
Kolben drückt das meiste Gas in den kalten Zylinder, wo das Gas<br />
abkühlt und der Druck sinkt.<br />
3. Das meiste Gas ist nun im kalten Zylinder und kühlt sich weiter ab.<br />
Angetrieben <strong>von</strong> Trägheitskräften oder anderen Kolbenpaaren auf<br />
derselben Welle komprimiert der kalte Kolben das restliche Gas.<br />
4. Der Arbeitstakt. Das Gas erreicht seine kleinste Ausdehnung. Es<br />
dehnt sich in dem heißen Zylinder aus, wird <strong>von</strong> den heißen<br />
Zylinderwänden erhitzt, und treibt den heißen Kolben.<br />
Abbildung 36: Grundprinzip eines Alpha-Stirlingmotors (Quelle: Wheeler R. (Zephyris) in Wikipedia<br />
2007)<br />
Prinzipiell besitzen Stirlingmotoren einen weitaus kleineren Wirkungsgrad als<br />
Verbrennungsmotoren, weswegen sie nur in Nischenanwendung eingesetzt werden. Der<br />
Eins<strong>at</strong>z zur Nutzung der Abwärme <strong>von</strong> <strong>Biogasanlagen</strong> in Stirlingmotoren ist möglich, aber<br />
begrenzt, da Stirlingmotoren generell besser bei höheren Temper<strong>at</strong>uren funktionieren.<br />
Im Handel sind derzeit nur Stirlingmotoren mit kleinen Leistungsvermögen <strong>von</strong> ca. 40 kWel<br />
erhältlich. Auch sind die Investitionskosten noch sehr hoch. Weitere Herausforderungen<br />
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