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Nachhaltige Wärmenutzung von Biogasanlagen - e-sieben.at

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3.2.3 Landwirtschaftliche Produkte<br />

Um die Lagerungsfähigkeit vieler landwirtschaftlichen Produkte (Getreide, Kräuter, Gewürze,<br />

medizinische Heilkräuter und Heu) zu gewährleisten, müssen sie zunächst getrocknet<br />

werden. Die Erntesaison, die Wetterbedingungen während der Ernte, die allgemeinen<br />

klim<strong>at</strong>ischen Verhältnisse im Anbaugebiet und die Verwendungszwecke der Produkte<br />

beeinflussen den Wassergehalt. Die Trocknung nach der Ernte kann gut mit der Abwärme<br />

aus <strong>Biogasanlagen</strong> durchgeführt werden, da der Wärmebedarf für die Trocknung dieser<br />

Produkte saisonbedingt ist und meistens in den Sommer fällt. Im Sommer ist auch häufig ein<br />

Wärmeüberschuss in <strong>Biogasanlagen</strong> zu verzeichnen, welcher für den Trocknungsprozess<br />

benutzt werden könnte.<br />

In der Landwirtschaft ist Getreide, besonders nach längeren Regenperioden, das Produkt,<br />

welches am häufigsten getrocknet wird. Der Wassergehalt <strong>von</strong> Getreide zur Lagerung in<br />

Getreidespeichern sollte nicht höher sein als 14,5 %. Aufgrund der beschränkten<br />

Trocknungsmöglichkeiten kann Getreide bis zur Trocknung bei einer Temper<strong>at</strong>ur <strong>von</strong> 7°C<br />

zwischengelagert werden. Nach der Lagerung wird die Feuchtigkeit auf 16-17 % erhöht, um<br />

das Mahlen zu erleichtern. Um den Nährstoffgehalt und die Keimungsfähigkeit der Samen zu<br />

erhalten, sollten die Trocknungstemper<strong>at</strong>uren nicht höher als jene in der Tabelle 8 sein. Je<br />

höher der Feuchtigkeitsgehalt ist, umso geringere Temper<strong>at</strong>uren sollten eingesetzt werden.<br />

Für die Getreidetrocknung kommen S<strong>at</strong>ztrockner und Schubwendetrockner zum Eins<strong>at</strong>z.<br />

Tabelle 8: Maximaltemper<strong>at</strong>uren (in °C) für die Trocknung <strong>von</strong> Getreide<br />

(Strehler 1993 in Karalus 2007)<br />

50<br />

Feuchtigkeit [%] Weizen [°C]<br />

Roggen, Hafer,<br />

Gerste [°C]<br />

Sa<strong>at</strong>gut, Braugerste<br />

[°C]<br />

16 55 65 49<br />

18 49 59 43<br />

20 43 53 38<br />

22 37 47 34<br />

24 35 40 30<br />

Die Trocknung <strong>von</strong> Kräutern, Gewürzen und medizinischen Heilkräutern, welche besonders<br />

sensibel auf Hitze reagieren, wird normalerweise in Bandtrocknern vorgenommen. Dabei<br />

wird der Feuchtigkeitsgehalt auf unter 9 % reduziert. Beispiele für diese Pflanzen sind<br />

Pfefferminze, Kamille, Dill, Petersilie, Schnittlauch und Bohnenkraut.<br />

3.3 Kühlen<br />

Die Abwärme <strong>von</strong> <strong>Biogasanlagen</strong> kann auch zur Kühlung genutzt werden. Generell<br />

existieren zwei Kühlungssysteme – Absorptions- und Kompressionskältemaschinen.<br />

3.3.1 Überblick Kältemaschinen<br />

Kompressionskältemaschinen sind die gebräuchlichsten Kühlsysteme für Klimaanlagen<br />

sowie für Haushalts- und Industriekühlschränke. Das Herzstück dieses Systems ist sein<br />

Kompresser, welcher mit Elektrizität betrieben wird.<br />

Im Gegens<strong>at</strong>z zum elektrischen Betrieb der Kompressionskältemaschinen, benutzen<br />

Absorptionskältemaschinen für den Kühlungsprozess Wärme als Hauptenergielieferant.<br />

Der Gebrauch <strong>von</strong> Absorptionskältemaschinen lohnt sich überall dort, wo die

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