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Nachhaltige Wärmenutzung von Biogasanlagen - e-sieben.at

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ηtherm Thermodynamischer Wirkungsgrad des Prozesses<br />

<br />

Wärmefluss<br />

P Mechanische Energie pumpe/turbine<br />

3.4.2 ORC-Systeme<br />

Gleichung 14<br />

Der Organische-Rankine-Kreisprozess (Abbildung 32, Abbildung 33), eine spezielle Art des<br />

Rankine-Kreisprozesses, verwendet an Stelle <strong>von</strong> Wasser und Dampf organische<br />

Flüssigkeiten (Abbildung 34). Dadurch wird die Verwendung auch <strong>von</strong> niedrigeren<br />

Temper<strong>at</strong>uren ermöglicht, wie z.B. bei der Abwärme aus <strong>Biogasanlagen</strong> mit Temper<strong>at</strong>uren<br />

<strong>von</strong> 70–90°C. Im Gegens<strong>at</strong>z zu Wasser, dessen Siedepunkt bei 100°C liegt, besitzen<br />

organische Flüssigkeiten einen niedrigeren Siedepunkt. Dies ist jedoch der einzige<br />

Unterschied, ansonsten sind die Funktionsprinzipien des ORC und des Rankine<br />

Kreisprozesses dieselben - das Arbeitsmedium wird in einen Kessel gepumpt, wo es<br />

verdampft, durch eine Turbine geleitet wird und schließlich rekondensiert.<br />

Der Wahl des Arbeitsmittels in Rankine-Kreisprozessen mit niedrigen Temper<strong>at</strong>uren wird<br />

eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Hier ist der Wärmeübergangskoeffizient <strong>von</strong><br />

besonderer Wichtigkeit, da er die thermodynamischen Eigenschaften des Arbeitsmittels<br />

beschreibt und somit die Rahmenbedingungen für den Prozess schafft. Verschiedene<br />

Kühlmittel und Kohlenwasserstoffe kommen zum Eins<strong>at</strong>z (Tabelle 9). Arbeitsmittel werden<br />

<strong>von</strong> den folgenden Parametern beeinflusst, wobei einige Arbeitsmittel auch kombinierbar<br />

sind:<br />

Isentrope S<strong>at</strong>tdampfkurve<br />

Gefrier- und Siedepunkt<br />

Maximale Temper<strong>at</strong>urtoleranz<br />

L<strong>at</strong>ente Wärme und Dichte<br />

Ozonabbaupotenzial (ODP) und Treibhauspotenzial (GWP)<br />

Korrosionspotenzial, Entflammbarkeit und Giftigkeit<br />

Verfügbarkeit und Kosten<br />

Schätzungen zu Folge kann durch die Abwärme eines BHKWs mit einer Leistung <strong>von</strong> 1<br />

MWel, 7-10 % zusätzlichen Strom im Umfang <strong>von</strong> 70-100 kWel erzeugt werden (FNR 2010).<br />

Dadurch kann der elektrische Gesamtwirkungsgrad einer Biogasanlage auf ca. 45 % erhöht<br />

werden. Theoretisch wäre auch die Verwertung der Abwärme aus der ORC-Anlage möglich,<br />

meistens wird diese Abwärme aber nicht genutzt.<br />

In Abbildung 35 wird ein Beispiel eines ORC-Moduls für <strong>Biogasanlagen</strong> dargestellt. In<br />

diesem Beispiel stellt eine Anlage mit einer Wärmequelle <strong>von</strong> ca. 980 kWth thermischer<br />

Leistung ca. 125 kWel elektrische Leistung zur Verfügung. Die Mindesttemper<strong>at</strong>ur beträgt<br />

121°C, wo<strong>von</strong> der Großteil aus der Wärmerückgewinnung <strong>von</strong> Abgasen stammt und zu<br />

einem geringen Teil aus dem Motorkühlungskreislauf.<br />

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